
Dies ist ein Gast-Artikel von Ruben Esch, Redakteur des Big-N-Club e.V.
Man mixe alle guten Nintendo 64-Jump-`n`-Runs, mit frischen Ideen sowie einer Optik eines Paper Marios und heraus kommt – dank des deutschen Indie-Entwicklers Zockrates Laboratories – mit Ruffy and the Riverside ein äußerst interessanter Titel, den man unbedingt im Blick halten sollte!
Bereits im Jahr 2021 berichteten wir hier über das Spiel, welches eigentlich 2022 erscheinen sollte.
Ein Ewok auf Abwegen
Genau dieser Spruch fiel mir direkt beim ersten Start der ca. 30–45-minütigen Demo ein. Denn unser herrlich bescheuert aussehender Held Ruffy könnte sich als ferner Cousin zweiten Grades der pelzigen Endor-Bewohner herausstellen. Dieser muss den ebenfalls nicht ganz ernstzunehmenden Gegenspieler Groll an der Vernichtung des Weltenkerns in Riverside hindern, indem er Oldschool-typisch verschiedenste Aufgaben in unterschiedlichsten, offeneren Gebieten bzw. Leveln löst und damit „Sterne“ sammelt. Genre-typisch begleitet euch mit Pip ein äußerst frecher Sidekick, der sich für keinen Kommentar zu schade ist. Dazu kommen noch ein Maulwurf namens Sir Eddler und die Schildkröte Silja. Ihr merkt: das ganze Spiel nimmt sich in keiner Weise ernst und genau das macht den herrlich anarchischen Charme aus.

Ruffy and the Riverside: Mehr als nur ein klassischer Platformer
Wer nun denkt, „ach noch ein weiterer Boomer-Jump`n`Run“, wird direkt zu Beginn von Ruffy and the Riverside eines Besseren belehrt. Denn neben den normalen Mario-Fähigkeiten gesellt sich noch die Magie namens FLIP hinzu. Mit der könnt ihr die meisten „Texturen“ bzw. Welt-Beschaffenheiten kopieren und andere „Texturen“ kurzzeitig überschreiben. Heißt ganz simpel: ihr schnappt euch eine Eis-Textur und zieht diese über Lava, um daraus einen begehbaren Weg zu schaffen. An anderer Stelle verzaubert ihr einfach unpassierbare Steinboxen zu Holzboxen, um diese ganz einfach mit einem festen Schlag zu zerstören.
Dieses Konzept wird, neben Sprungpassagen und weiteren Überraschungen (ich sag nur Half-Pipe Strohballen-Skating), in verschiedensten Aufgaben und Rätseln verwendet. So helft ihr Kunstliebhabern auf der Suche nach dem gewünschten Bild, indem ihr ihnen zuhört und aus einer größeren Auswahl einfach das passende Bild auf ihren Rahmen zaubert. An anderer Stelle wiederum findet ihr verschiedene Hinweise für ein Umgebungsrätsel, indem ihr ein bestimmtes Muster „malt“, um die gewünschten Sterne als Belohnung zu erhalten. Das Potenzial ist einfach enorm und lässt den Titel äußerst frisch wirken. Ich bin sehr gespannt, welche irre Ideen die Entwickler noch in der Vollversion für uns bereithalten!

Ein Feuerwerk – auch visuell
Selbst auf der technischen Seite, egal ob Sound oder Optik, hat das Spiel einiges zu bieten. Die Musik und Soundeffekte erinnern stark an bekannte „Helden“ der Nintendo 64- und GameCube-Ära und dudeln herrlich zu dem flotten Gameplay mit. Grafisch wurde ich jedoch mit einem der besten Artdesigns der letzten „Indie“-Jahre beschenkt. Während die Welt und Objekte meist alle in einer sehr bunten, und äußerst detaillierten 3D-Grafik gehalten ist, sind alle Figuren als 2D-Sprites aufgebaut, vergleichbar mit den Paper Mario-Titeln. Die Animationen sind jedoch ein absoluter Genuss!
Gerade unser Held bewegt sich dermaßen gut und flüssig animiert, dass es teilweise schon Animationsfilm-Niveau erreicht. Durch die vielen kleinen Details gibt es immer etwas zu sehen, selbst wenn der Spieler einfach nur dasteht und Ruffy mit den Fingern zum Spielesound schnippst. Dank des einzigartigen Artdesigns von Ruffy and the Riverside erkennt man dieses Spiel bei Bildern oder Trailern immer wieder sofort!
Vorläufiges Fazit zu Ruffy and the Riverside

Was für eine Überraschung. Nach dem ersten Trailer war ich bereits angefixt, aber beim ersten Anspielen wurde ich als großer Fan der großen 3D-Platformer-Zeit zurück in eine moderne N64-Welt gezogen. Alles versprüht Nostalgie, jedoch mit den Quality-of-Life-Funktionen und dem Gameplay moderner Spiele. Schade, dass die Demo nur leicht anschneidet, was uns sehr wahrscheinlich in der Vollversion erwartet. Wer nur ansatzweise etwas mit diesem Genre anfangen kann, muss sich den Titel vormerken (und anspielen!). Für mich ist es jetzt bereits das beste Indie-Spiel des Jahres!
Das Vorschaumuster wurde uns von Pirate PR zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür!

Marcel ist im Jahr 1986 geboren, dem Jahr, wo seine Lieblings-Spielereihe ihren Ursprung hat: The Legend of Zelda. Mit seinen nun mehr als 30 Jahren Lebens- und ca. 25 Jahren Nintendo-Erfahrung versucht er euch mit Liebe und Leidenschaft auf dem Laufenden zu halten!
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