Fast Fusion im Test: Wer braucht schon F-Zero?

Der Münchener Entwickler Shin’en Multimedia gilt als erstaunlich fleißiger Entwickler seit über 20 Jahren und ist auch für über 200 Spiele-Soundtracks verantwortlich. Als Technikspezialisten bei Nintendo-Konsolen zieht sich seit der Wii-Zeit die FAST-Serie durch jede weitere Konsole und konnte jetzt mit einem dritten Teil die Ära der Switch 2 – direkt zum Launch am 5. Juni – einläuten. Fast Fusion ist ausschließlich digital im Nintendo eShop für 14,99 € erhältlich und nimmt 3,5 GB Speicherplatz ein.

Dies ist ein Gast-Artikel von Ruben Esch, Redakteur des Big-N-Club e.V.

F-Zero? Kenn ich nicht

Natürlich erwartet euch keine Story in diesem reinen Rennspiel. Aber, im Gegensatz zu FAST RMX auf der ersten Switch, welches „nur“ eine erweiterte Version von Fast Racing Neo auf der WiiU war, erwartet euch ein brandneuer Titel mit 12 großen, äußerst abwechslungsreichen Strecken, welche ihr in wahnwitziger Geschwindigkeit durchsaust. Leichte Parallelen zu F-Zero und WipeOut sieht man sicherlich allein durch das Setting, auch wenn der Grundton doch ein eigener ist und somit dem Spiel eine ganz klare eigene Identität gibt.

Farbwechsel nicht vergessen!

High-Speed-Herausforderung in Fast Fusion

Was die Reihe aber beibehalten hat, ist das sehr herausfordernde Gameplay. Selbst in dem leichtesten Cup wird euch nichts geschenkt, ob von dem Gegner oder der Strecke selbst! Ihr könnt nur gewinnen, indem ihr versucht zu boosten – und das durchgehend. Während ihr mit den Boost Orbs auf der Strecke euren eigenen Turbo immer wieder aufladen könnt, um diesen bei jeder Gelegenheit zu zünden, existieren auch wieder die Beschleunigungsstreifen in zwei verschiedenen Farben, welches das FAST-Gameplay seit dem Erstling auf der Wii begründet. Denn ihr könnt auf Knopfdruck die Farbe wechseln; durchquert ihr den Streifen mit der richtigen Farbe, boostet ihr, werdet jedoch im Gegensatz langsamer, wenn ihr mit der falschen Farbe durchrast.

Dies lässt euch als Spieler durchgehend konzentriert vor dem Bildschirm bangen, immer mit dem Willen, die perfekte Runde mit allen genutzten Turbos und Beschleunigungsfeldern zu fahren, um somit den Gegnern hinfort zu gleiten. Neu hinzu kommt in Fast Fusion auch noch der Sprungbutton. Ja, ihr könnt in dem Spiel jetzt springen, was an vielen Teilen der Strecken euch Abkürzungen, weitere Boost Orbs und Gefahrenabwehr bietet. So entsteht ein wunderbarer Flow aus Beschleunigen, Farbwechsel und Sprungstunts, der euch wie in einem Tunnelblick aufsaugt und erst nach einem gewonnenen Rennen wieder ausspuckt.

Es wird auch nass

Himmlische Strecken

Ein großes Augenmerk wurde auch auf die Strecken gelegt. Denn diese sind nun bedeutend größer, länger und abwechslungsreicher. Diese halten gefährliche Hindernisse parat, die bei Aufprall euch wichtige Zeit und Platzverlust kosten. So rollen Stachelkugeln über Streckenabschnitte, riesige Lüfterblätter müssen durchfahren werden, oder die „Ewoks“ lassen Baumstämme an Seilen über die Straße schwingen. Dank der guten Lesbarkeit solltet ihr aber immer alles anständig sehen können und eine faire Möglichkeit haben, auszuweichen. Da keine Strecke in Fast Fusion der anderen gleicht, werden diese mit zunehmend schwierigeren Cups immer wilder und bringen euch mit verrückten Ideen zum Staunen. Hier sieht man die Erfahrung des Entwicklers – es wird wirklich aus dem Vollen geschöpft!

Fusion!

Als wäre das nicht genug, könnt ihr zwei der 15 vorhandenen Rennboliden fusionieren. So wird nicht nur die Optik verändert, sondern auch die Werte verbessert! Schlaue Fahrer können somit bestimmte Schwächen ihres Fahrzeuges, z.B. in der Beschleunigung damit ausgleichen. Gegen etwas Ingame-Währung könnt ihr natürlich auch die Kombination wieder öffnen und weiter experimentieren, denn theoretisch sind über 200 Fusionen möglich! Und dieses experimentieren ist nötig, da es gerade in späteren Cups mit den ungepimpten Fahrzeugen kaum noch möglich ist ein Gewinn zu erzielen.

Das Bild zeigt zwei Fahrzeuge mit ihren Stats in Fast Fusion.
Fuuuusion!

Viel zu tun in Fast Fusion

Neben dem klassischen GP-Modus, in dem drei Strecken hintereinander gefahren werden, existiert in Fast Fusion noch ein Time Trial, in dem ihr von den Entwicklern vorgegebene Zeiten versucht zu schlagen, sowie den spaßigen Hero Mode, wo Aufgaben erfüllt werden müssen und ihr bei einem Totalschaden direkt ausscheidet. Mit jedem Rennen verdient ihr Geld, welches ihr für Freischaltungen von Cups, Modi und Fahrzeugen benötigt. Hier und da sind die Kostenanforderungen jedoch etwas zu hoch, da weniger geübte Spieler einfachere Rennen/Cups mehrmals wiederholen müssen, um genug Geld zu erwirtschaften.

Grafik können sie… Sound auch!

Was dieses sehr kleine Team für ein grafisches Feuerwerk abhält, ist der absolute Wahnsinn. Unfassbare Geschwindigkeit, sehr detaillierte, wunderschöne Strecken und dabei noch eine saubere Framerate. Das bekommen selbst große Entwicklerteams nicht immer hin! Diesmal habt ihr auch die Entscheidung bezüglich Grafikeinstellungen, obwohl ich ganz klar die 60fps Modi unbedingt empfehle. Der zwar schönere, aber langsame, 30fps-Qualitätsmodus lässt das Spiel nicht so wirken, wie es designed wurde.

Wunderhübsche Grafik

Gleiches gilt auch für den Soundtrack von Fast Fusion. Euch erwarten toll komponierte elektrische Beats, welche ideal zu den einzelnen Strecken passen und sich in euer Langzeitgedächtnis brennen. Der komplette Score könnte sofort auf eine Platte gepresst werden für die Musik-Enthusiasten. Shin’en, macht ihr das? Bitte!

Fazit zu Fast Fusion

Pros:

  • wunderschöne, flüssig laufende Grafik
  • kreatives Streckendesign
  • Maschinenfusionen machen Spaß 
  • perfektes Racing-Gameplay
  • toller Soundtrack

Cons:

  • sehr fordernd, kann ungeübte Spiele anfangs überfordern
  • „nur“ 12 Strecken
  • Multiplayer eingeschränkt 
Das Bild zeigt die Wertung des Spieles "Cook, Serve, Delicious! 3?!".

Mein persönliches Highlight zum Switch 2-Release. Extrem starke Technik, kombiniert mit einer superstabilen Framerate entwickeln ein traumhaftes Gameplay. Das hervorragende Streckendesign gepaart mit der schlauen Fusions-Mechanik tun sein Übriges für die Langzeitmotivation.

Schade, dass man im Multiplayer stärker eingeschränkt ist als bei anderen Mitstreitern. Für mich das aktuell beste Rennspiel auf der neuen Konsole – zu einem unschlagbar fairen Preis. Zugreifen!

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