Nintendo Switch 2: Erster Erfahrungsbericht

Nintendo Switch 2: Eine rundum gelungene Markteinführung mit direktem Verkaufserfolg

Im April erfuhren wir von der Veröffentlichung der Nintendo Switch 2. Am 5. Juni konnten wir diese endlich in unseren Händen halten. Die Zeitspanne zwischen zwischen Markteinführung der Switch 1 und Switch 2 betrug geschlagene 3.016 Tage – oder 8 Jahre und 3 Monate. Wir hatten nun rund zwei Wochen Zeit, die Konsole ausgiebig zu bespielen und auf Herz und Nieren zu testen und geben euch nun einen Überblick über unsere ersten Erfahrungen mit der Nintendo Switch 2.

Starten wir mit einem offiziellen Statement von Nintendo bzgl. ihrer neuen Konsolengeneration: Die Nintendo Switch 2 konnte sich am Launch-Wochenende – in den ersten vier Tagen – weltweit überragende 3,5 Millionen Mal verkaufen. Dies ist ein neuer Rekord für das Startwochenende einer Videospielkonsole; der bisherige Spitzenreiter der schnellst verkauften Konsole zur Markteinführung war die PlayStation 5 mit 2,5 Millionen verkauften Einheiten.

Der erste Eindruck zählt: die äußeren Werte

Die Konsole kommt in einer sehr kompakten OVP, die sogar noch kleiner ausfällt als von der Switch 1, obwohl der Nachfolger deutlich größere Abmessungen hat. Mit angeschlossenen Joy-con betragen diese ca. 116 mm x 272 mm x 13,9 mm im Vergleich zu 102 m x 239 mm x 13,9 mm der Switch 1. Die maximale Dicke, gemessen von der Spitze der Joysticks bis zu den herausragenden Teilen der ZL- und ZR-Tasten, beträgt 30,7 mm. Das Display ist mit 7,9 Zoll ist ebenfalls deutlich größer als das des Vorgängers mit 6,2 Zoll bzw. 7,0 Zoll des OLED-Modells. Das Gewicht liegt mit 534 g logischerweise ebenfalls über dem dem der Switch 1 mit 398 g – also eine Differenz von 136 g oder 34 %. Auf die weiteren Spezifikationen der Switch 2 möchte ich später eingehen.

Müheloser Datentransfer zur Nintendo Switch 2 und schnelle Einrichtung

Nachdem wir nun das Äußere der Konsole beleuchtet haben, geht es jetzt ums Eingemachte. Wie schlägt sich die neue Maschine von BIG-N? Als Nutzer der Switch 1 sollte man hier zunächst einen System- und Daten-Transfer durchführen, um alle wichtigen Inhalte direkt auf der Nintendo Switch 2 zu haben. Hierzu verbindet ihr beide Konsolen mit eurem Account, legt beide Konsolen nebeneinander und schließt sie über das jeweilige originale Netzkabel an. Nachdem ihr die Ursprungs- und Zielkonsole festgelegt habt, werden alle Daten problemlos und zügig übertragen. Das funktioniert tatsächlich genauso unkompliziert wie es sich anhört.

Die Übertragung geht leicht von der Hand

Theoretisch könntet ihr, während eure digitalen Inhalte herunterladen, bereits mit dem Spielen beginnen. Euch wird direkt aufgefallen sein, dass das Design im Homescreen der Switch 2 mit der des Vorgängers übereinstimmt. Und leider gibt es hier auch nichts Neues zu berichten. Es ist keine Individualisierung möglich; wieder stehen nur weiß oder schwarz als Design zur Verfügung. Um ansonsten das Beste aus der Switch 2 herauszuholen und an eure Bedürfnisse anzupassen, sollte ihr nun zunächst in die Einstellungen schauen. Hier sei zunächst der Joy-con 2-Maus-Modus genannt. Den könnt ihr im Untermenü Controller und Zubehör sowohl ein- und ausschalten als auch in der Empfindlichkeit zwischen langsam, Standard und schnell einstellen.

Außerdem könnt ihr hier eure originale Nintendo Switch 2-Kamera aktualisieren und überprüfen. Der Unterpunkt USB-Tastatur bestätigt die Möglichkeit, neben einer Maus auch eine Tastatur an eure Nintendo Switch 2 anschließen zu können. Bei Audio findet ihr Optionen, virtuellen Surround-Sound für die Konsolenlautsprecher sowie angeschlossene Kopfhörer einzustellen. Kopfhörer können nicht nur an den Klinkenanschluss der Nintendo Switch 2 angeschlossen werden, sondern auch am Pro Controller 2. Auf dieses Feature müssen Nintendo-Nutzer nun nicht mehr länger warten. Ebenso befindet sich an der Oberseite der Konsole nun ein integriertes Mikrofon, welches über Geräuschminderung (Noise-Cancelling), Echounterdrückung und automatische Verstärkungsregelung verfügt.

Die Maussteuerung funktioniert einwandfrei

Anzeige-Einstellungen und HDR-Anpassung

Der Bildschirm der Nintendo Switch 2 ist nicht nur größer als der seiner Vorgänger, sondern auch technisch kompetenter. Zwar hat Nintendo auf ein OLED-Panel verzichtet, jedoch ist dieser Schritt aufgrund der Integration anderer Features nachvollziehbar. Denn der neue kapazitive LCD-Touchscreen hat eine Auflösung von 1080p zu bieten und besitzt ein breites Farbspektrum mit HDR10-Unterstützung und verfügt über VRR (Variable Refresh Rate) bis zu 120 Hz. Letztere ist eine Technologie, die bei Displays verwendet wird, um die Bildwiederholfrequenz mit jener der Spielekonsole zu synchronisieren. Dies führt zu einem flüssigeren Spielerlebnis, da Artefakt-Bildung und Latenz reduziert werden. Ein OLED-Bildschirm mit all diesen Features wäre deutlich teurer gewesen. Bei Anzeige in den Einstellungen könnt ihr sowohl die 120-Hz- als auch die HDR-Darstellung kontrollieren und anpassen. Vor allem letztere korrekt einzustellen ist essenziell wichtig für die optimale Darstellung des Bildes. Achtet hier vor allem bei eurem HDR-fähigen TV-Gerät darauf, dass ihr in den Bildeinstellungen die HDR-Darstellung HGiG aktiviert, um ein optimales Bild zu erhalten. Die Bildschirm-Ausgabe des Docks unterstützt eine maximale Auflösung von 4K bei 60fps. Eine weitere neue Einstellung ist die Konsolensperre; wie bei Smartphones kann man beim Unterpunkt Konsole den Zugriff mit einem vierstelligen PIN sperren. Um die Lebensdauer des Akkus zu optimieren, findet ihr hier ebenso die Möglichkeit, den Ladebereich im Bereich von 90 % zu beenden.

GameChat für spaßiges gemeinsames Spielen

Eine überfällige Neuerung ist der GameChat; dieser besitzt eine eigene Schaltfläche im Homescreen der Nintendo Switch 2. Dank des integrierten Mikrofons und der Unterstützung von Kameras könnt ihr mit diesem Feature nun endlich mit euren Freunden direkt auf eurer Konsole kommunizieren – ohne Umweg über Discord oder öhnliche externe Lösungen. Eine Kamera ist hier kein Muss; ihr könnt also auch reinen Voice-Chat betreiben. Dies funktioniert einwandfrei und sorgt für eine Menge Spaß, wie zum Beispiel bei Mario Kart World, welches wir mehrmals gemeinsam mit bis zu acht Teilnehmern gespielt haben; 12 Spieler können maximal teilnehmen. Der GameChat ist bis zum 31. März 2026 kostenlos – danach wird eine Nintendo Switch Online-Mitgliedschaft benötigt. Zudem müsst ihr der Datenverarbeitung des Features zustimmen. Dafür müsst ihr eure Handynummer angeben. Dies dient dazu, Missbrauch entgegenzuwirken. Die letzten drei Minuten einer Aufnahme werden in einem potenziellen Fall gespeichert, sodass Nintendo diesen prüfen kann.

Die gemeinsamen Sessions waren sehr spaßig

GameShare: Ein Spiel mit anderen Spielern teilen

Mit dem GameShare-Feature ist es möglich, mit einem Exemplar ausgewählter Spiele auf mehreren Konsolen gleichzeitig gemeinsam zu spielen. Dies ist nicht nur auf der Nintendo Switch 2 möglich, sondern auch mit einer Switch 2- und einer Switch 1-Konsole, wobei nur eine Switch 2 die Spielinhalte teilen kann; die Switch 1 als Empfänger dieser. Beispiel für ein neues Spiel ist Fast Fusion; bisher bestätigte Switch 1-Titel sind 51 Worldwide Games, Big Brain Academy: Kopf an Kopf, Captain Toad: Treasure Tracker, Super Mario 3D World + Bowser’s Fury, Super Mario Odyssey und Super Mario Party Jamboree. Der Anfang ist gemacht – jetzt bleibt zu hoffen, dass dieses Feature auch zukünftig bei neuen Veröffentlichungen verfügbar gemacht wird.

Deutlich bessere Navigation im eShop; generelle Performance-Verbesserung

Dass die Nintendo Switch 2 mit deutlich verbesserter Technik daherkommt, ist wohl jedem bekannt. Dies hat glücklicherweise auch positive Auswirkungen einerseits auf die Nintendo Switch Online-App als auch auf den Nintendo eShop. Die Navigation in beiden Anwendungen läuft nun butterweich und ohne Wartezeiten. Nun macht auch das Suchen nach neuen Spielen im eShop Spaß. Zudem ist in der Übersicht nun eine „Für dich“-Rubrik verfügbar. Hier findet ihr persönliche Empfehlungen, die sich nach eurer Spiel- und Kaufhistorie richten. Diese Empfehlungen werden euch nacheinander mit einem Trailer angezeigt und werden jeden Samstag aktualisiert, sodass ihr stetig Anreize für neue Spiele erhaltet. Bei den Angebotstiteln könnt ihr nach unterschiedlichen Kriterien filtern und somit dem Chaos des riesigen Spieleangebots Herr werden.

Dank der größeren Rechenleistung profitieren einige Spiele der Switch 1 von Performance-Boosts. Hier sind nicht nur die Spiele mit kostenlosem Update oder den Upgrades gemeint, sondern auch Titel, die ohne jegliche Aktualisierung die verbesserte Technik nutzen können. Hier sind vor allem Spiele gemeint, die keine festgesetzte Bildrate verwenden und dadurch von einem flüssigeren Spielerlebnis und besseren Ladezeiten profitieren.

Generell ist es erstaunlich, wie gut die Abwärtskompatibilität funktioniert. Vor allem, wenn man bedenkt, dass die Switch 1-Spiele lediglich emuliert werden, da die Architektur des neuen Chips das native Abspielen dieser Titel nicht zulässt. Einen ausführlichen Bericht zur Abwärtskompatibilität wird euch Dominik in der nächsten Ausgabe liefern. Es sei nur noch so viel gesagt, dass es nur wenige Spiele gibt, die nicht gut oder gar nicht funktionieren. Viele First-Party-Spiel, die nicht mit den Joy-con 2 kompatibel sind, können genutzt werden, wenn Joy-con der Switch 1 mit der Switch 2 synchronisiert werden.

Es gibt nur wenige Ausnahmen…

Die inneren Werte zählen – weitere Spezifikationen der Nintendo Switch 2

Schauen wir uns die technischen Spezifikationen noch genauer an, um die Technologie der neuen Konsole besser nachvollziehen zu können. Gemeint ist hier natürlich das Herzstück der Konsole – der Chip der Switch 2. Es handelt sich hier um einen angepassten Prozessor von NVIDIA; genannt T239. Im Kern handelt es sich um einen Chip der Ampere-Technologie, welcher von der Basis her einer Grafikkarte der RTX 30-Reihe gleichkommt. Jedoch besitzt der Chipaufbau auch Ähnlichkeiten mit einem Ada Lovelace-Chip der RTX 40-Reihe. Das Fertigungsverfahren scheint einem Hybrid aus 8 nm und 10 nm zu entsprechen. Die vorangehende Beschreibung bedeutet, dass es sich um einen NVIDIA-Chip handelt, der die Upscaling-Technologie DLSS und die fortschrittliche Rendering-Technik Raytracing unterstützt. Dies sorgt dafür, dass die ersten Spiele auf der Nintendo Switch 2 grafiktechnisch auf dem Level der Xbox Series S liegen; manche Texturen sehen sogar noch etwas besser aus.

Dank des YouTubers Geekerwan konnten bereits vor Launch Rückschlüsse auf die Technik gezogen werden

Weiterhin ist wichtig zu wissen, dass in der Konsole ein UFS-Speicher mit 256 GB Speicherkapazität verbaut ist. Hierbei handelt es sich um einen Flash-Speicher, der schnelle Datenübertragungsraten bei geringem Stromverbrauch bietet. Um diesen sinnvoll erweitern zu können, hat Nintendo den microSD-Karten-Slot auf die neuen Express-Karten beschränkt. Diese bieten Lesegeschwindigkeiten von bis zu 880 MB/s und Schreibgeschwindigkeiten von bis zu 650 MB/s. Erste Vergleiche legen nahe, dass die Ladezeiten des internen Speichers am besten ausfallen, gefolgt von den microSD-Expresskarten und schließlich die Cartridges an sich. Bei Mario Kart World bedeutet dies, dass die Ladezeit von Starten des Spiels bis zur Anzeige der Zwischensequenz bei 16,6 s respektive 19,18 s und 24,75 s liegt – ein doch enormer Unterschied von fast 50 % zwischen internem Speicher und Cartridge.

Erste Kinderkrankheiten der Nintendo Switch 2 aufgetaucht

Jede Markteinführung eines Produkts geht auch mit diversen „Kinderkrankheiten“ einher. Auch die Nintendo Switch 2 kann sich davon nicht freisprechen. So berichten einige wenige, dass sie Probleme mit Freezes der Konsole haben. Dies scheint vor allem beim Spielen von Mario Kart World der Fall gewesen zu sein. Ein ähnliches Phänomen ist laut Betroffenen, dass das Spiel plötzlich wie ein Daumenkino abläuft und man so gut wie gar keine Kontrolle mehr besitzt. Manche beschreiben, dass die Switch 2 sehr heiß wird, wenn man sie aus dem Dock nimmt. Zudem schildern einige Nutzer, dass der Lüfter laut hochdreht; auch bei wenig aufwendigem Gebrauch. Keins der oben genannten Komplikationen konnte von uns bestätigt werden – es scheint sich somit wohl um Ausnahmefälle zu handeln.

Allerdings stellt die Akkulaufzeit bei nicht wenigen Nutzern ein Problem dar. Hierbei soll es sich laut Nintendo allerdings größtenteils um einen Anzeigefehler der Akkulaufzeit handeln. Das Unternehmen bietet bereits zwei Ansätze zur Problemlösung an, die wir ebenfalls in einem Artikel thematisiert haben. Die offizielle Akkulaufzeit beträgt zwischen zwei und 6,5 Stunden und die Ladezeit ca. drei Stunden.

Fazit zur Nintendo Switch 2

Die Nintendo Switch 2 ist in allen Aspekten eine verbesserte Switch 1. Während die ganz großen Innovationen im Vergleich zu vergangenen Generationen fehlen, kann sie mit der deutlichen Steigerung der Rechenleistung punkten und dank der Abwärtskompatibilität ein deutlich schöneres Spielerlebnis bereits bekannter Titel bieten. Die Maussteuerung und der GameChat sind vielversprechende Neuerungen. Neben den bevorstehenden erstklassigen First-Party-Titeln kann Nintendos neue Konsolengeneration auf eine große Unterstützung von Third-Party-Entwicklern bauen. Wenn Nintendo es schafft, die Casuals und Familien trotz des teurer als erwarteten Gesamtpakets zum Kauf zu bewegen, steht einer weiteren sehr erfolgreichen Konsole nach der Switch 1 nichts im Wege!

Über Marcel Eidinger 1875 Artikel
Marcel ist im Jahr 1986 geboren, dem Jahr, wo seine Lieblings-Spielereihe ihren Ursprung hat: The Legend of Zelda. Mit seinen nun mehr als 30 Jahren Lebens- und ca. 25 Jahren Nintendo-Erfahrung versucht er euch mit Liebe und Leidenschaft auf dem Laufenden zu halten!

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