Yars Rising im Test: Wenn aus Arcade ein Metroidvania wird

Atari 2600-Veteranen kennen das 1981 veröffentlichte Yars Revenge, welches, für diese Zeit untypisch, eine richtige Story in Form eines beigelegten Comics zu bieten hatte. Grund genug für den Kultentwickler WayForward (deren Einladung wir auf der gamescom 2024 gefolgt sind), eine „Art“ Nachfolger zu entwickeln! Yars Rising ist seit dem 10. September 2024 sowohl digital im Nintendo eShop als auch im Einzelhandel (→ Amazon, → Saturn, → MediaMarkt) erhältlich.

Dies ist ein Gast-Artikel von Ruben Esch, Redakteur des Big-N-Club e.V.

Traue keinem Großkonzern

Echte Hacker infiltrieren! Deshalb hat sich unsere Heldin Emi Kimura, geleitet per Funk von ihrem Team, von dem Tech-Konzern QoTech anstellen lassen, um wichtige Informationen zu entwenden und diese an einen geheimnisvollen Auftraggeber weiterzuleiten. Natürlich geht dies schief und ihr versucht nicht nur, aus dem Komplex zu fliehen, sondern auch hinter dem Geheimnis dieser Firma zu kommen. Es erwarten euch Intrigen, verborgene Labore und weitere wilde Story-Wendungen, die man nicht direkt von solch einem Spiel erwarten würde! Auch die Heldin selbst hat ein Geheimnis um ihre besonderen Kräfte und wird angenehm mit großartig gezeichneten Comic-Sequenzen erzählerisch aufgebaut.

Zwischendurch liest man Comics!

Diese ist auch äußerst gesprächig und kommentiert verschiedene neue Situationen im Spiel mit teilweise echt witzig-dummen Seitenhieben auf Gameplay-Ideen etc. Auch der Originaltitel, sowie das Thema rund um Yar(s) wird gut aufgegriffen und eine nette Brücke gebaut, obwohl die Spiele vom Konzept her wenig miteinander zu tun haben.

Yars Rising – das Hack-Metroidvania

WayForward kann Metroidvanias, das merkt man an dem routinierten Aufbau und der abwechslungsreichen „Map“ von Yars Rising. Ihr landet durchgehend in neue Gebiete, die sich durch verschiedene Level-Ideen sowie Fallen gut voneinander unterscheiden. Natürlich erlangt unsere Heldin, Genre-typisch, immer wieder neue Fähigkeiten, die euch vorher verschlossene Gebiete eröffnen bzw. motivieren sollen, ältere Gebiete nochmals zu besuchen, um Upgrades zu erlangen. Diese werden, wie auch Tür- und Aufzugsteuerungen, durch Hacking aktiviert! Hier kommt der „klassische“ Kniff ins Spiel. Denn ihr spielt das originale Yars Revenge, mit jeweils verschiedensten Abwandlungen!

Das Bild zeigt eine Sidescroller-Szene aus Yars Rising.
Geschossen wird mit Neon-Projektilen

So ist jeder Hack, dank teilweise witziger Ideen, anders und wird im gesamten Spiel nie langweilig! Ihr erhaltet auch BioHacks, die ihr wie in einem RPG mit „Tetris“-Blöcken auf eurem Sequenzbrett verteilen könnt. Diese bringen beispielsweise mehr Lebensenergie, Verbesserungen bei Hacks, oder auch Vereinfachungen wie einen Item-Magnet. Da der Platz begrenzt ist, könnt ihr nicht alle Blöcke später ausrüsten – wählt also weise! Das Kampfsystem bleibt jedoch simpel mit wenigen Schussvariationen. Manche Gegner können gar nicht angegriffen werden, weshalb ihr versucht, diese durch Klettern bzw. Verstecken zu umgehen. Die Herausforderung bleibt meist moderat und sollte nur die wenigsten Spieler vor große Probleme stellen. Höhepunkte sind, wie so oft, die Bosse, welche mit verschiedenen Angriffen und ihrer massigen Optik fordernd, aber immer fair, zu besiegen sind. Dank einiger Speicherstellen ist der Bildschirmtod auch selten frustrierend; ihr verliert in der Regel nur wenig Fortschritt.

Charmante Käferjagd 

Vom Artstyle her bleibt sich der Entwickler treu: mit bunter Optik sowie knuffigen Figuren. Das Spiel läuft per Unity Engine als 2,5D Sidescroller und das in meist flüssigen 60 Bildern pro Sekunde ohne sonderlichen Auflösungsverlust. Der Detailreichtum hält sich jedoch in Grenzen; Leider sind die vielen kleinen Ladezeiten bei Gebietswechseln auf Dauer etwas störend. Der Soundtrack ist sehr besonders, mit klasse Synth-Klängen, welche teilweise mit Gesang untermalt sind. Das erinnert an den Nier:Automata-Score und macht die ganze Musik einzigartig! Dazu ist auch noch das gesamte Spiel eingesprochen mit guten englischen Sprechern.

Die Figuren bleiben knuffig

Fazit zu Yars Rising

Pros:

  • Starkes Metroidvania-Gameplay
  • Abwechslungsreiche Hack Minispiele 
  • Überzeugende Technik mit 60 fps

Cons:

  • Viele störende Ladezeiten
  • Humor nicht Jedermanns Sache

WayForward lässt die Muskeln wieder spielen! Yars Rising ist ein spaßiges Metroidvania mit solider Technik und einem klasse Soundtrack. Fans dieses Genres können getrost zugreifen!

Das Testmuster wurde uns von UberStrategist zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür!

Über Marcel Eidinger 1859 Artikel
Marcel ist im Jahr 1986 geboren, dem Jahr, wo seine Lieblings-Spielereihe ihren Ursprung hat: The Legend of Zelda. Mit seinen nun mehr als 30 Jahren Lebens- und ca. 25 Jahren Nintendo-Erfahrung versucht er euch mit Liebe und Leidenschaft auf dem Laufenden zu halten!

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