Der Schatz von Zone Null: Die Türkisgrüne Maske und Die Indigoblaue Scheibe im Test

Am 14. Dezember 2023 erschien der zweite Teil des DLCs zu den beiden Hauptspielen der neunten Generation der Taschenmonster: Pokémon Karmesin & Pokémon Purpur (→ zu unserem Testbericht).
Unter dem Titel „Der Schatz von Zone Null“ ist dieser zweiteilige DLC im Nintendo eShop für 34,99 EUR erhältlich. Dieser setzt sich aus den beiden Teilen „Die Türkisgrüne Maske“ sowie „Die Indigoblaue Scheibe“ zusammen, welche wir separat getestet haben:

Dies ist ein Gast-Artikel von Vigan Gashi, bekannt als Viganelli89 auf Instagram

Bevor ihr in die Zusatzinhalte eintaucht, schaut euch doch gerne das von Nintendo veröffentlichte Video zur Handlung von Pokémon Karmesin und Pokémon Purpur an:

Die Türkisgrüne Maske

Zu Beginn erhaltet ihr eine Einladung zu einer Exkursion in die Kitakami-Provinz. Nach der Ankunft lernt ihr die beiden Charaktere Hana und Jo kennen, die euch durch die Story der Erweiterung leiten. In der Geschichte geht es um einen bösen Dämon, genannt Oni, welcher das kleine Dorf, in dem ihr euch befindet, vor sehr langer Zeit überfallen hat. Allerdings konnten ihn drei Gefährten aufhalten und sind seitdem die Helden des Dorfes. Zur Feier ihrer Taten wird jedes Jahr ein Maskenfest gefeiert, welches ihr im Verlauf der Geschichte auch besuchen werdet. Hier trefft ihr dann auf den Oni aus der Legende, welcher allerdings schnell das Weite sucht. Nach dem Maskenfest erfahrt ihr vom Großvater von Hana und Jo, wie sich die Geschichte damals wirklich zugetragen hat und die Story von Die Türkisgrüne Maske beginnt Fahrt aufzunehmen. Diese ist für Pokémon-Verhältnisse ganz nett, wenn auch simpel gehalten.

Neue Taschenmonster

Der erste Teil des DLCs bringt einen zusätzlichen Pokédex mit, welcher 200 Pokémon umfasst. Wer zu diesem Zeitpunkt bereits den Pokédex des Hauptspiels komplettiert hat, wird mit 99 schon gut die Hälfte der Taschenmonster gefangen haben. Hinzu kommen sieben neue Pokémon sowie eine neue Pokémon-Form. Neben neuen Sammelmonstern gibt es auch ein paar neue Attacken und Fähigkeiten zu erlernen. Insgesamt sind dennoch genügend Pokémon vorhanden – um sie zu fangen, zu entwickeln und zu tauschen.

Nebenquests in Die türkisgrüne Maske

Wer nicht nur die Haupthandlung spielen möchte, hat auch noch die Möglichkeit zwei Nebenquests zu spielen. In der einen geht es ums Fotografieren einer seltenen Pokémon-Form. Hier helft ihr der Fotografin Gemma; ihr findet sie in der Nähe des Hauses von Hana und Jo. Diese Quest lässt sich allerdings erst starten, wenn ihr 150 Pokémon des Kitakami-Dex gesehen und gefangen habt. Eine nette kleine Abwechslung, die ihr für die Vervollständigung des Pokédex braucht.

Die zweite Nebenquest von Die Türkisgrüne Maske ist das Oni-Austreibungsspiel. Hier müsst ihr in einer vorgegebenen Zeit auf eurem Reitpokémon Koraidon oder Miraidon (variiert nach Edition) verschiedenfarbige Ballons zum Platzen bringen, um daraus Beeren zu sammeln. Diese müsst ihr dann in die gleichfarbigen Behälter ablegen. In der Hauptstory des DLCs ist diese Nebenquest einmal Pflicht. Danach kann dieses Minispiel auf den Stufen Leicht, Normal und Schwer erneut gespielt werden. Schaffst du es auf der Stufe Schwer bis Level 10, erhältst du einmalig als Belohnung ein schillerndes Mampfaxo.

Technik und Grafik bleiben gewohnt schwach

Hier hat sich zum Hauptspiel kaum etwas geändert. Es wird berichtet, dass der DLC noch schlechter laufen soll, allerdings habe ich hier keinen großen Unterschied feststellen können. Grafisch wirkt es ebenso wie das Hauptspiel, recht leer und lieblos an einigen Stellen. Im Dorf allerdings hat man ein wenig mehr Details eingebracht, zumindest wirkt es so.

  • Das Bild zeigt die unzureichende Grafik in Die Türkisgrüne Maske.

Fazit zu Der Schatz von Zone Null: Die Türkisgrüne Maske

Pros:

  • Nette Story
  • Interessante neue Pokémon
  • Das Dorf wirkt detaillierter als die Orte im Hauptspiel

Cons:

  • Geringe Spielzeit
  • Neue Charaktere können nerven
  • Pokédex ist zu schnell gefüllt (Anzahl hinzugefügter Taschenmonster gering)

Für Pokémon-Fans, die über den technischen und grafischen Zustand der Spiele hinwegsehen können, wird sich der DLC lohnen. Man kann grob von ca. 5–6 Stunden Spielzeit ausgehen. Ich habe inklusive der Vervollständigung des Pokédex, sowie der ausführlichen Erkundung des überschaubaren neuen Gebiets ca. 10 Stunden gebraucht.

Das Testmuster wurde uns von Nintendo zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür!

Die Indigoblaue Scheibe

Auch hier startet ihr den DLC, wenn ihr euch zur Akademie begebt. Der Fokus liegt hier hauptsächlich auf Kämpfe gegen andere Trainer und das erkunden, der neuen Region.

Im ersten Abschnitt kommt ihr zur Blaubeerakademie, welche in der Einall-Region liegt und von Wasser umgeben ist. Pokémon-Fans wissen, dass dies die Region der Spiele aus der fünften Generation ist: Pokémon Schwarz und Pokémon Weiß sowie Pokémon Schwarz 2 und Pokémon Weiß 2. Ist das womöglich ein Hinweis auf kommende Remakes zu den Nintendo DS-Klassikern?

In der Akademie selbst gibt es ähnlich wie im Hauptspiel auch verschiedene Räume, die betreten werden können. So kommt ihr zum Beispiel in euer Zimmer, in Klassenräume, den Akademiekiosk und die Liga AG.

Das Bild zeigt das Item Indigoblaue Scheibe im 2. DLC von Der Schatz von Zone Null.
Eingangs erhaltet ihr die namensgebende Indigoblaue Scheibe

Über die Akademie gelangt ihr auch zur Tera-Kuppel, welche das Herzstück des DLCs ist und vier verschiedene Areale beinhaltet. Diese sind nach verschiedenen Themen aufgeteilt und werden von allerlei Pokémon bevölkert. Was die Fans alter Pokémon-Ableger sicherlich erfreuen wird, sind die Regionalformen, die dort angetroffen werden können.

Zur Story

Nach Ankunft in der Blaubeerakademie trefft ihr auf die bekannten Charaktere Jo und Hana aus dem ersten Teil des DLCs. Diese sind erneut Teil der Geschichte, wobei ihr Jo nicht mehr ganz wiedererkennen werdet. Er ist nicht nur selbstbewusster geworden, sondern auch der Champ der Blaubeer-Top-Vier. Und darum geht es im ersten Teil dieses DLCs. Ihr stellt euch der Blaubeer-Top-Vier. Hier kämpft ihr gegen die Trainer Erin im Canyon-Areal, Tiara im Küsten-Areal, Matt im Savannen-Areal und Levy im Polar-Areal. Als Teil der Top-Vier-Challenge müsst ihr für jeden dieser vier Pokémon-Trainer eine bestimmte Aufgabe erfüllen. Dies geht von Zutaten sammeln für ein scharfes Sandwich bis hin zu Pokémon-Kämpfen mit Taschenmonstern, die ihr in der Tera-Kuppel gefangen habt. Wer in seinem Spielstand fleißig sein Team gelevelt hat, ist hier definitiv im Vorteil. Die gegnerischen Pokémon sind im Level 60 bis 80 angesiedelt, beim Champ Jo sogar zwischen Level 80 und 82. Zudem sind diese mit guten Movesets und Items ausgestattet, wie man sie aus dem Competitive-Bereich kennt.

Der Schatz von Zone Null

Der Titel des DLC-Paket wird in der zweiten Hälfte von Die Indigoblaue Scheibe erst so richtig aufgelöst. Nach Beenden der Blaubeer-Liga und dem Sieg über Champion Jo macht ihr euch auf den Weg in die Zone Null. Diese ist bereits Teil des Post-Games in Pokémon Karmesin und Pokémon Purpur. Hier macht ihr euch auf den Weg das Höhlensystem Null – einem tieferliegenden Ort der Zone Null – zu untersuchen, um herauszufinden, was der Schatz von Zone Null ist. Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten. Es gibt aber noch eine kleine Story rund um diese Expedition und einen Abspann nach Abschluss dieses Teils.

Obacht ist geboten!

Neuerungen

Neben einem Blaubeer-Dex, welcher 242 Pokémon umfasst, gibt es einige neue Taschenmonster aus vergangenen Generationen sowie sieben komplett neue Moster zu fangen. Vier der zuletzt genannten sind jeweils editionsexklusive Paradox-Formen, die nach Erfüllen bestimmter Bedingungen in der Zone Null gefangen werden können.

Zusätzlich bringt der DLC ein Missionensystem. Hier könnt ihr durch das Erfüllen verschiedener Aufgaben, wie zum Beispiel „Sammle 10 Items ein“ oder „Fotografiere ein fliegendes Pokémon im Savannen-Areal“, die sogenannten Blaubeerpunkte (BP) sammeln. Mit diesen könnt ihr unter anderem wichtige Items im Akademiekiosk kaufen oder eine höhere Artenvielfalt von Pokémon freischalten. Dies ist notwendig, um die Starter vergangener Generationen in der Tera-Kuppel freizuschalten. Diese machen einen beachtlichen Teil des Blaubeer-Dex aus; daher lohnt es sich, diese freizuschalten. Je mehr dieser Missionen erledigt werden, desto schwierigere Missionen werden freigeschaltet, die euch mit mehr BP belohnen.

Wie schon im ersten Teil des DLCs gibt es auch hier weitere Kleidungsstücke und Accessoires sowie neue Posen für die Fotofunktion, Wurfstile (wie euer Charakter seinen Pokéball wirft), neue TMs und Items, sowie neue Pokémon in den Raid-Kämpfen.

Das sind aber noch nicht alle neuen Funktionen, die hier enthalten sind. Euer Reitpokémon Miraidon bzw. Koraidon kann nach Beenden der Story die Reittechnik „Flug“ einsetzen. Damit ist es euch möglich, unbegrenzt zu fliegen.

Eine weitere Neuerung ist die Pokémon-Synchro: Eine kleine Spielerei, die es euch ermöglicht, als eines eurer Pokémon zu spielen. Es erlaubt dir nicht nur die Tera-Kuppel zu erforschen, sondern auch als Pokémon zu kämpfen. Wer wollte denn nicht schon immer ein Pokémon sein?

Das Bild zeigt einen See in Der Schatz von Zone Null: Die Indigoblaue Scheibe.
Grafisch bekommen wir weiterhin Sparkost vorgesetzt

Technik und Grafik

Wie schon aus dem Hauptspiel und dem ersten Teil des DLCs bekannt, hat sich an der Grafik und Performance nicht viel geändert. Abstürze oder extreme Ruckler sind bei mir zum Glück nicht vorgekommen, aber die vier Areale sind den Gebieten aus Pokémon Karmesin und Pokémon Purpur optisch sehr ähnlich. Wer das verkraften kann, macht hier nichts falsch.

Fazit zu Der Schatz von Zone Null: Die Indigoblaue Scheibe

Pros:

  • Kämpfe können herausfordernd sein
  • Abwechslungsreicher Content mit verschiedenen kleinen Dingen, die auch noch nach Beenden der Story erledigt werden können
  • Pokémon, die sich durch Items entwickeln, lassen sich auch in Raids bekämpfen und fangen
  • Endlich alle Starter-Pokémon im Spiel fangbar

Cons:

  • Kurze Spieldauer (ca. 3-4 Stunden für die Story)
  • Story etwas dünn im vergleich zum 1. DLC
  • Altbekannte Technik- und Grafikprobleme
  • Das Sammeln von Blaubeerpunkten (BP) kann sich ziehen

Auch wenn die Story im zweiten Teil des DLCs ein wenig dünner wirkt als noch im ersten Teil, fühlte ich mich ganz gut unterhalten. Die Kämpfe können dieses Mal anspruchsvoll sein, wenn man sich leveltechnisch im Bereich zwischen 70 und 80 bewegt. Mit Level 100-Pokémon wird es einfacher, allerdings sollte man auch hier den Schwierigkeitsgrad nicht unterschätzen. Wer kein Fan von Pokémon-Kämpfen ist, könnte hier weniger Spaß haben.

Die zweite Hälfte des DLCs rundet das Komplettpaket schön ab und auch alles, was das Post-Game des DLCs, nach Ablauf der Credits, mitbringt, ist definitiv spaßig. Einzig das Sammeln von BP kann ein bisschen Grinding erfordern, da die normalen Missionen nicht so viel BP abwerfen wie die schwierigeren Missionen. Mein Highlight waren definitiv die Alola-Pokémon aus der 7. Generation, die hier im Küsten-Areal beheimatet sind und ein schönes Urlaubsfeeling mitbringen, trotz verregneter Tage.

Das Testmuster wurde uns von Nintendo zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür!

Über Marcel Eidinger 1855 Artikel
Marcel ist im Jahr 1986 geboren, dem Jahr, wo seine Lieblings-Spielereihe ihren Ursprung hat: The Legend of Zelda. Mit seinen nun mehr als 30 Jahren Lebens- und ca. 25 Jahren Nintendo-Erfahrung versucht er euch mit Liebe und Leidenschaft auf dem Laufenden zu halten!

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