Trash Quest – 8-Bit-Mini-Metroidvania für Zwischendurch

Dies ist ein Kurztest von Mr.JamesGames. Lasst ihm doch gerne ein Abo bei YouTube da!

Kennt Ihr das Problem? Theoretisch findet Ihr Metroidvanias übel geil, aber 8–20 Stunden Spielzeit sind nun wirklich zu viel des Guten. Wer könnte soviel Content haben wollen?! Dann habe Ich DIE Lösung für Euch: Trash Quest! Hier liegt mal wieder die Perfektion in der Reduktion. Riesige Spielwelt? Nö! Großzügig verteilte Speicherpunkte? Braucht kein Mensch! Mehr als zwei Farben gleichzeitig auf dem Bildschirm? Nicht mit Uns!

Das klingt jetzt alles vielleicht härter, als es gemeint ist, denn so schlimm ist Trash Quest nun auch wieder nicht. Tatsächlich kann man sogar einen Heidenspaß damit haben, wenn man von vorne herein weiß, was man hier auf den Teller bekommt.

Entwickelt wurde das Ganze von einer einzigen Person namens Francis Vace in Personalunion und erschien am 16. Dezember 2021 für die Switch. Mit 9,99 € ist der Preis etwas zu hoch gegriffen, warum das so ist, könnt ihr im Folgenden erfahren.

Falls ihr euch die kurze Videobewertung von Mr.JamesGames ansehen wollt, könnt ihr dies gerne in folgendem Video tun:

Trash Quest – worum geht’s?

Ihr spielt einen Waschbären, der sich als blinder Passagier auf einer Raumstation eingeschlichen hat und einzig von dem Wunsch beseelt ist, die Müllanlage zu erreichen… just Racoon Things.

Da endet es auch schon, großartig Textlogs, NPCs oder sonst irgendwas in Richtung Character Development gibt es nicht. Ab jetzt steht und fällt alles mit dem Gameplay und das ist bei Trash Quest relativ spaßig. Schnelles Movement, simple gradeaus Ballerkämpfe und im späteren *hust* Spielverlauf auch angenehm forderndes Platforming. Nach ca. 10 Minuten bekommt man den Doppelsprung, womit sich ein Spiel bei mir immer massive Gummipunkte verdient.

Das Bild zeigt eine Szene aus "Trash Quest".
Minimalismus muss nicht immer schlecht sein

Begonnen wird immer und ich meine IMMER von einem Hub-Mülleimer in der Mitte der Spielwelt, von dem aus ihr euch leidlich frei in die vier Himmelsrichtungen vorarbeiten könnt. Das birgt ein wenig Frustpotential, denn abgesehen von Bosskämpfen, bei denen man euch netterweise direkt vor der Tür respawnen lässt, werdet ihr bei jedem Tod immer an den Start zurückgeworfen. Allerdings lassen sich unterwegs hier und da immer wieder Abkürzungen öffnen und bei der relativ kleinen Map veliert man auch zu keiner Zeit die Orientierung. Trotzdem musste ich mir ein paar mal auf die Faust beißen, denn die vorhin erwähnten anspruchsvollen Platforming-Passagen, bei denen man die meisten Versuche benötigt, befinden sich natürlich eher in den äußeren Regionen der Spielwelt. Bedeutet, dass man gern mal zehn oder mehr Räume zurück latschen muss.

Die optische Präsentation hat sich nicht gewaschen

Die optische Präsentation von Trash Quest ist jetzt nicht grade opulent, 8-Bit-Grafik und sehr monochrome Farbpaletten lassen die einzelnen Gebiete nicht gerade ansprechend wirken; gleichzeitig versprüht es aber auch irgendwo den Charme der guten alten Zeit. Wem Spiele selbst wie Kunai als zu schrill und bunt sind, der wird hier auf jeden Fall sehr glücklich werden. Alles andere als langweilig ist hingegen der Soundtrack: Traumhaft dudelige 8-Bit-NES-Scores – Einer mehr catchy als der Andere.

Mit einer Spielzeit von ca. 1,5 Stunden bis zum durchaus nicht unlustigen Abspann zählt Trash Quest jetzt wahrlich nicht zu den ganz großen Lebenszeitvernichtern.

Fazit zu Trash Quest

Pros:

  • Schnelles Gameplay
  • Forderndes Platforming
  • Straffes Pacing
  • Toller 8 Bit Soundtrack

Cons:

  • Eintönige Grafik
  • extrem kurze Spieldauer
  • für den Umfang zu teuer

Wir haben es hier definitiv nicht mit einem das Genre-erneuernden Meilenstein zu tun und ich würde auch nicht so weit gehen, den Titel als lupenreinen „Hidden Gem“ zu bezeichnen.

Doch Fans des Genres, die gerade kein Futter haben und einen kalorienarmen Snack für zwischendurch brauchen, können hier bedenkenlos zugreifen. Neulinge selbstverständlich auch, da muss ich aber sagen: Es gibt bei Leibe essenziellere Games, die gezockt werden wollen.

Das Testmuster wurde uns von RedDeer.games zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür!

Über Mr.JamesGames 4 Artikel
Über Mr.James als Gastautor ist nicht viel bekannt, außer, dass er irgendwann zwischen der Erfindung des Commodore 64 und der des New 2DS XL geboren wurde und eine ausgeprägte Obsession für Metroidvanias innehat.

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