The Company Man: Actiongelandener Side-Scroller für Switch im Test

2D-Platformer machen sich super auf Nintendos Hybridkonsole. Die Neuerscheinung The Company
Man
von Forust Studio macht da keine Ausnahme – nachzulesen in unserem Kurztest:

Jeder Angestellte hat wohl schon mal heimlich fantasiert: “Auf dem Chefsessel, da sehe ich mich!”.
Ähnlich geht’s Jim, dem Hauptcharakter von The Company Man. Er tritt an, um den CEO aus dem
Weg zu räumen und dessen Posten einzunehmen – bis dahin ist es allerdings ein weiter Weg.

Wie es sich für ein hippes Indie-Game gehört, präsentiert sich The Company Man in einem schicken
2D-Cartoonlook. Dieser fügt sich gut ins klassische Gameplay ein: Mit der Spielfigur läuft, springt und
schießt man sich von Level zu Level. Anders als bei vielen Genrevertretern sind die Abschnitte nicht
an Fantasie- oder Sci-Fi-Welten angelehnt, die Entwickler haben sich von Abteilungen eines
Unternehmens inspirieren lassen. So erkundet der Spieler etwa die Buchhaltung, EDV oder die
Forschungs- und Entwicklungsabteilung. Auf Realismus wird gepfiffen, stattdessen gibt es eine
Mischung aus Kreativität und Wahnsinn. Diese wird zudem über pfiffige Anspielungen als Kommentar der
Spielfigur und Dialoge transportiert.

Das Bild zeigt ein Level mit Kreissägen in "The Company Man".
Zahlreiche Details und Animationen werten Levels immens auf

Unkonventionelle Waffenwahl: Keyboard statt Baseballschläger

Spieler werden nicht unmittelbar ins Geschehen geworfen, sondern lernen zunächst im Tutorial
Laufen, Rennen, Springen – soweit so klassisch. Direkt zu Beginn findet man eine Tastatur, die als
Schlagwaffe zweckentfremdet wird. Die Gegner, missliebige Arbeitskollegen von Jim, verfügen über
spezifische Angriffsmuster, die es durch gut getimte Attacken und Ausweichen zu überwinden gilt.
Die ersten Minuten verlangen etwas Eingewöhnung mit der Steuerung und man verliert allzu häufig
Lebenspunkte. Mit einer Tasse Kaffee lässt sich die Lebensleiste an mehreren Stellen im Level wieder
auffüllen. Nach etwas Trial & Error gehen die Befehle leicht von der Hand und massiver Feindeswiderstand ist kein großes Problem mehr. Apropos Challenges: Anspruchsvolle Sprungeinlagen
gehören der Seltenheit an, der Fokus liegt auf der Run & Gun-Mechanik.

Das Bild zeigt einen Kaffeestand in "The Company Man".
Um die Lebensgeister zu wecken hilft Koffeingenuss

Schweißtreibende Bossfights in The Company Man – mit wenigen Ausnahmen

Ist die Herausforderung in den ersten Spielabschnitten noch moderat, wird das Game zunehmend
anspruchsvoller. Teils werden einem mehrere Gegner gleichzeitig auf den Hals gehetzt, die aus der
Ferne attackieren. Damit es nicht unfair wird, schaltet man nach und nach weitere, abgedrehte
Waffen frei. Für den Fernkampf eignet sich etwa ein E-Mail-Blaster, der Feinden den Garaus macht.
Trotz erweitertem Kampfarsenal empfiehlt es sich nicht stumpf voranzuschreiten, sondern Gegner-Offensiven zu analysieren und auszuweichen.

Das gilt insbesondere für die Bosskämpfe. Passend zum Setting tritt man nicht gegen 0815-Schurken
aus der Unterwelt an, sondern Abteilungsleiter – die allerdings nicht weniger fies sind. Die Duelle
sind sehr spaßig und mit vielen Details gespickt. Ich fühlte mich dabei an den Run & Gun Cuphead
erinnert, der knüppelhart ist, aber dabei immer fair bleibt. Und auch hier gilt: Beißt man ins virtuelle
Gras, greift der Reflex “Einmal noch, jetzt packe ich dich aber!”.
Das Bild wird allerdings leicht getrübt, da nicht alle Fights dieses Niveau erreichen. Ein Endkampf
fällt sehr langatmig aus, das Angriffsschema ist schnell durchschaut und es artet in eine
Geduldsprobe aus, bis der Boss endlich zu Boden geht.

Das Bild zeigt einen Bosskampf in "The Company Man".
Bossfights sind eines der Highlights: knackig, aber immer fair

Da der Indie-Titel aber sonst viel richtig macht und mit Gameplay & Mechanik überzeugt, lässt sich
der Ausrutscher verzeihen. Ist ein Abschnitt samt Boss gemeistert, geht es in die Firmenlobby. Um
sich für die nächsten Herausforderungen – und den Kampf gegen den CEO – zu rüsten, kann man sich
für gesammelte Coins mit Upgrades eindecken. Wenn man dann in den Aufzug steigt, um zum nächsten
Level zu gelangen, ist Vorfreude vorhanden.

Fazit zu The Company Man

Pros:

  • Einfacher Spieleinstieg samt Tutorial
  • Außergewöhnliches Setting
  • Stimmig inszenierte Bosskämpfe
  • Motivierendes Gameplay mit flow-Faktor

Cons:

  • Teils Grind bei Bosskämpfen
Das Bild zeigt die Wertung des Spieles "Cook, Serve, Delicious! 3?!".

Genial, seit Cuphead hatte ich nicht mehr so viel Spaß mit einem Platformer.
The Company Man überzeugt mit stimmiger Optik, einem ideenreichen Leveldesign und spaßigem
Gameplay. Ontop erwartet Spieler ein stimmig umgesetztes Setting abseits des Gewöhnlichen. Da
fallen auch einzelne Überlängen bei den Bosskämpfen kaum ins Gewicht.

Meine Empfehlung: Spielt als Genre-Fan The Company Man – bewaffnet euch mit der Tastatur und
werdet CEO! Hier nimmt man ein verschwitztes Pad gerne in Kauf – ein Must-have auf der
Switch für 2D-Fans. The Company Man ist für 19,99 € im eShop verfügbar!

Das Testmuster wurde uns von Leoful zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür!

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