Soooo, nun ist es an der Zeit, euch den „richtigen“, versprochenen Test zu Big Brain Academy: Kopf an Kopf zu liefern. Das Spiel kann seit dem 3. Dezember 2021 käuflich über den Nintendo eShop oder physisch bei diversen Händlern erworben werden (→ zu Amazon). Meine Meinung zu dem Spiel ist, wie ihr sicherlich schon mitbekommen habt, eher etwas ambivalent. Ich denke durchaus, dass es eine würdige Fortsetzung der Reihe ist, allerdings finde ich den Mehrspielermodus und auch die Steuerung auf der Wii deutlich angenehmer.
Da ich ja in meinen vorangegangenen News bereits alle Spiele der einzelnen Kategorien vorgestellt habe, werde ich darauf in diesem Artikel nicht mehr eingehen. Viel mehr möchte ich euch ganz kurz die Einzelspielermöglichkeiten vorstellen und einen Überblick über die Mehrspieleroptionen geben. Des Weiteren werde ich euch etwas über die Notwendigkeit der Nintendo Online-Mitgliedschaft erzählen und auch das neue Münzen-System und die damit verbundene Charakterindividualisierung möchte ich euch nicht vorenthalten.
Big Brain Academy: Kopf an Kopf – Auch allein ein großer Spaß
Ich glaube uns allen ist aufgefallen, dass Big Brain Academy: Kopf an Kopf überall mit seinem grandiosen Mehrspielermodus angeprisen wird. Selbst die Werbung im Fernsehen, die zuletzt auf Sat.1 lief, spielten erst die Eltern, dann sogar die Großeltern mit ihren jüngeren Kindern das Spiel. Ich glaube, das soll uns noch mal bewusst vor Augen führen, dass es sich um ein Spiel für Jung und Alt handelt. Jeder kann es spielen, egal wie viel vom Leben er bereits gelebt hat.
Nun aber genug der geschwollenen Worte. Ich habe mich für diesen Test trotz allem entschlossen, euch erst einmal den Einzelspieler-Modus vorzustellen. Wie folgt läuft es in diesem: Ihr schreibt euch mit eurem angelegten Benutzerprofil der Nintendo Switch als Student ein. Professor Ludo richtet dann ein paar einleitende Worte an euch. Danach geht es weiter zur Charakterindividualisierung, ihr dürft euch einen Schlachtruf und einen Beruf aussuchen, ihr gebt euer Geburtsdatum ein und dann geht es ins neue Abenteuer. Insgesamt warten fünf Kategorien mit jeweils vier Spielen darauf, von euch entdeckt und gemeistert zu werden. Die Links führen zu unseren ausführlichen Artikeln der einzelnen Kategorien:
Die Charakterindividualisierung
Ein neues Feature, welches bei Big Brain Academy: Kopf an Kopf zum ersten Mal eingeführt wird – zumindest in diesem Maße – ist die Charakterinividualisierung. Wenn ich mich recht entsinne, konnte man in der Wii-Version immerhin entscheiden, welche Farbe das eigene Buch haben sollte. Als Charakter wurde dann der eigene Mii herangezogen.
Zu Beginn des Spiels stehen uns diverse Frisuren und Bärte zur Verfügung. Auch können wir uns hier für eine Hautfarbe entscheiden. Zudem stehen uns einige Outfits, Kopfbedeckungen und Extras zur Verfügung. Für die Kleidung stehen zu Beginn insgesamt acht Outfits bereit. Alle sehen gleich aus, unterscheiden sich lediglich aufgrund der Farbe.
Was man unter Kopfbedeckungen versteht, muss ich sicherlich niemandem erklären. Auch in dieser Kategorie haben wir direkt nach der Anmeldung ein paar Expemplare frei – darunter eine wirklich grausame Mütze mit Puschel und Norwegermuster. Na ja, jedem das Seine.
Im Bereich Extras befindet sich alles, was nicht eindeutig einer anderen Kategorie zugeordnet werden kann. Dazu zählen zum Beispiel Brillen, Make-Up, ein attraktives Monokel oder derlei Dinge.
Vielleicht habt ihr jetzt bereits zwischen den Zeilen gelesen, dass man noch Dinge freischalten kann und zu Beginn nicht bereits alles zur Verfügung hat. Falls nicht: Man kann noch sehr viele Items freischalten und sich im Laufe der Zeit ein neues Outfit zulegen.
Das Münzsystem
Ganz neu ist das Münzsystem im dritten Teil der Big Brain-Reihe. Durch erreichte Erfolge, entweder in Form von Minispielen, beim Durchführen von Tests oder auch im Online-Modus verdienen wir Münzen. Je besser wir sind und je höher unsere Gehirnmasse/Punktzahl ist, desto mehr Münzen erhalten wir.
Haben wir jeweils zehn Münzen zusammen, schalten wir ein neues Item frei. Dieses kann aus der Kategorie Kleidung, Kopfbedeckung oder Extras stammen. Meiner Erfahrung nach schaltet man am häufigsten Kleidung frei. Das könnte natürlich daran liegen, dass es in diesem Bereich am meisten freizuschalten gibt.
Der Test
Wie in den vorangegangenen Teilen darf natürlich in Big Brain Academy: Kopf an Kopf der Test für die absolute Gehirnmasse und das Gehirnlevel nicht fehlen. Allerdings hat sich bei diesem das Vorgehen etwas geändert, was mir, gelinde gesagt, nicht so gut gefallt.
Ziel des Tests ist es, so viel Gehirnmasse wie möglich zu sammeln. Hierzu musste man früher, in der Wii-Version, in jeder Kategorie alle Spiele spielen. Jedes Minispiel kam hierbei drei bis vier Mal dran, man hatte eine bestimmte Zeit um Punkte zu sammeln.
Die Zeitgrenze ist erhalten geblieben. Auch in Big Brain Academy: Kopf an Kopf hat man weiterhin 60 Sekunden Zeit, um so viele Aufgaben wie möglich zu lösen. Allerdings kommen nicht mehr alle Spiele der jeweiligen Kategorie dran, sondern nur noch eins. Welches gewählt wird, bleibt dem Zufall überlassen.
Mein Problem mit diesem System ist, dass man seine Schwächen nicht mehr ausgleichen kann. Man kann sehr gute Runden haben, in denen vor allem die Spiele drankommen, die man beherrscht. Allerdings ist es auch möglich, dass nur Spiele drankommen, die man überhaupt nicht beherrscht. Dann schneidet man natürlich wesentlich schlechter ab.
Hat man alle fünf Spiele mehr oder weniger erfolgreich hinter sich gebracht, werden die erworbenen Punkte zusammengezählt und eine Gesamtpunktezahl gebildet. Diese Gesamtgehirnmasse bildet die Grundlage für die Leveleinstufung. Je mehr Punkte wir haben, desto höher das Level. Schlussendlich wird alles schön anschaulich in einer Grafik dargestellt, Professor Ludo gibt uns noch ein paar Tipps („Du solltest an deiner Geschwindigkeit arbeiten!“. . . Danke, das weiß ich auch.) und wir erhalten Münzen.
Je durchgeführtem Test erhalten wir fünf Münzen. Abhängig von dem erreichten Level erhalten wir noch mal zusätzlich Münzen. Je höher das Level ist, desto mehr Münzen erhalten wir zusätzlich.
Big Brain Academy: Kopf an Kopf – Jedes Minispiel ein Rekord
Fernab vom Test kann man natürlich auch beim Üben der einzelnen Spiele diverse Rekorde aufstellen. Beim Üben geht es darum, in 60 Sekunden (ähnlich wie beim Test) so viele Punkte wie möglich in dem gewählten Spiel zu sammeln.
Bei jedem Durchgang startet man mit der leichtesten Schwierigkeitsstufe und arbeitet sich nach oben durch. Folgende Schwierigkeitsstufen werden unterschieden:
- Kinder: Gut geeignet für jüngere Mitmenschen oder alljene, die das Spiel noch nie gespielt haben
- Anfänger: Auch eine gute Schwierigkeit, um in das jeweilige Minispiel hineinzukommen
- Fortgeschritten: Für jene, die das Spiel am besten schon mal gezockt haben und eine kleine Herausforderung suchen
- Könner: Eine kleine Herausforderung selbst für erfahrene Spieler
- Experte: Wenn ihr es kribbeln spüren wollt
- Elite: Wenn alles andere kein Problem mehr ist
Ich kann euch nicht einheitlich sagen, wie sich die einzigen Schwierigkeitsstufen entwickeln. Das ist sehr vom Minispiel abhängig. Selbst innerhalb einer Kategorie kann man das nicht verallgemeinern. Was man aber schon sagen kann, ist, dass die sich bewegenden oder auftauchenden Objekte immer schneller werden und das wir immer mehr erkennen müssen. Zudem werden die Felder größer.
Rekorde
In jedem Minispiel könnt ihr einen Rekord aufstellen. Auch hier werdet ihr für das Spielen mit einer Münze und für das Erreichen einer bestimmten Punktzahl noch einmal mit Extramünzen belohnt. Des Weiteren könnt ihr euch die unterschiedlichsten Medaillen verdienen. Die Medaillen gehen von Kupfer, über Silber und Gold bis zu der ultimativen Stufe Platin.
Jede Medaillen-Farbe ist hierbei noch mal in Sternen-Kategorien eingeteilt. Es gibt einen, zwei, beziehungsweise drei Sterne. Außer bei Platin, dort erhaltet ihr, um das höchste zu erreichende Ziel kenntlich zu machen, fünf Sterne. Aber über 1.000 Punkte sind kein Pappenstil.
PS: Ein kleiner Tipp von mir. Ihr solltet mal versuchen, in jedem Minispiel beim üben eine Goldmedaille zu erhalten. Vielleicht passiert dann etwas 😉
Der Geist-Kampf
Um die verschiedenen Modi des Geist-Kampfes spielen zu können, braucht ihr eine Nintendo Switch-Onlinemitgliedschaft. Der Erweiterungspass ist dafür allerdings nicht notwendig. Somit steht fest: Beim Geist-Kampf handelt es sich um einen Online-Modus.
Insgesant unterscheidet man vier verschiedene Kategorien:
- Geist weltweit: Hier kann man gegen Spieler auf der ganzen Welt antreten und sich einen Namen in der internationalen Rangliste machen
- Geist eines Freundes: Lade deine Freunde zu Big Brain Academy: Kopf an Kopf ein und spiele gegen ihre gespeicherten Geisterdaten
- Geist aus der Familie: Tritt in bestimmten Spielen gegen andere Spieler auf derselben Konsole an. Ich probiere mich meistens im Krieg gegen meine Schwester, allerdings habe ich da wenig Chancen
- Geist-ID eingeben: Suche einen bestimmten Spieler mit bekannter Geist-ID, um gegen ihn antreten zu können
In allen Kategorien können Münzen und neue Grüße freigeschaltet werden.
Kopf an Kopf – Jeder gegen Jeden
Wie in allen vorangegangenen Big Brain-Teilen darf natürlich auch ein lokaler Mehrspielermodus bei Big Brain Academy: Kopf an Kopf nicht fehlen. Diesen kann man mit zwei bis maximal vier Spielern zocken. Jeder Teilnehmer braucht mindestens einen Joy-Con zum spielen. Zu zweit kann man auch über den Touchscreen-Modus ohne Joy-Con gegeneinander antreten – würde ich euch, falls möglich, auch ans Herz legen.
Grundlegend wird zwischen zwei unterschiedlichen Spielmöglichkeiten unterschieden: dem „Drehrad“ und dem „Kategorie wählen“.
Was sich hinter „Kategorie wählen“ versteht, kann sich sicherlich jeder denken. Zu Beginn der Runde wird per Zufall entscheiden, welcher Spieler das erste Spiel aussucht. Danach wählt (meistens) der Spieler, der weniger Punkte hat. Wenn das Spiel sehr unausgeglichen ist – zum Beispiel wenn ein Spieler deutlich dominanter ist – wird von diesem Vorgehen auch mal abgewichen. Die Kategorien und die Minispiele entsprechen denen aus dem Einspieler-Modus. Wurde ein Spiel ausgewählt, kann jeder Spieler entsprechend seinem Können einen Schwierigkeitsgrad wählen. Wählt man denselben Schwierigkeitsgrad, kommen dieselben Aufgaben dran. Danach geht es ab ins Kräftemessen.
Beim Drehrad entscheidet der Zufall über das Spiel. Wir halten das Drehrad durch Drücken von A an. Wenn uns das ausgewählte Spiel nicht gefällt, können wir das Rad erneut drehen. Dieser zusätzliche Dreh funktioniert allerdings nur ein einziges Mal. Bereits gespielte Spiele werden grau hinterlegt und können nicht erneut drankommen. Auch hier ist es so, dass der erste Dreh per Zufall zwischen den einzelnen Spielern ausgelost wird. Danach entscheidet meistens der Spieler mit den wenigsten Punkten das Spiel.
Egal welchen Modus man betrachtet, man kann maximal in fünf verschiedenen Spielen gegeneinander antreten. Danach wird anhand der zusammengerechneten Punkte der Sieger ermittelt.
Das Punktesystem
Das Punktesystem ist auch ein Kritikpunkt, der mir persönlich Big Brain Academy: Kopf an Kopf etwas vermiest hat. Ich finde die Punkte-Differenz zwischen dem ersten und allen weiteren Plätzen einfach zu hoch. Zudem gefällt es mir nicht, dass man unter bestimmten Bedingungen einfach so 50 Punkte geschenkt bekommen kann.
Aber ganz von Anfang: Im Mehrspielermodus geht es nicht mehr darum, wer die meisten Aufgaben in einem Spiel richtig gelöst hat. Vielmehr geht es darum, wer die meisten Punkte sammelt. Pro Runde kann man maximal 100 Punkte sammeln.
Beendet man ein Spiel als erstes, erhält man 20 Punkte, der Zweite erhält 8 Punkte, der Dritte erhält 4 Punkte und der Vierte kassiert noch zwei Punkte ein. Ich verstehe, glaube ich zumindest, die grundlegende Idee. Der Erste bekommt 20 Punkte, damit man jedes Minispiel mindestens fünf Mal spielen muss. Öfter wäre nervig, besonders wenn beide Spieler ziemlich schlecht in dem ausgewählten Spiel sind.
Hat jemand das Rätsel gelöst, haben die anderen Spieler noch zehn Sekunden Zeit, um die Aufgabe ihrerseits zu lösen. Man erhält nur Punkte, wenn man die Aufgabe innerhalb der Zeit noch korrekt löst. Macht man einen Fehler, kann man an der gerade laufenden Runde des Minispiels nicht mehr teilnehmen, man erhält allerdings auch keinen Punktabzug.
Hat der erste Spieler mindestens 80 Punkte, ein weiterer Spieler aber noch keine 50 Punkte erspielt, hat dieser in der nächsten Runde die Chance, beim erfolgreichen Lösen der nächsten Aufgabe 50 Punkte zu erhalten. So kann man einen Rückstand ziemlich schnell aufholen. Schlussendlich verfälscht das in meinen Augen aber auch das Endergebnis. Jemand hat 49 Punkte und erhält dann noch mal extra 50 Punkte. Schon hat er 99 Punkte und damit nur einen Punkt weniger als der deutlich überlegene Spieler.
Mein Fazit zu Big Brain Academy: Kopf an Kopf
Pros:
- Möglichkeit der Charakterindividualisierung
- Gut für die kognitive Entwicklung und die Konzentrationsförderung
- Möglichkeit des lokalen Mehrspielermodus
- Einfache Steuerung
- Leicht zu verstehende Spiele
- Der Professor ist und bleibt ein Gummibärchen für mich
Cons:
- Teilweise funktioniert die Knopf-Steuerung nicht richtig
- Nicht so richtig durchdachtes Punktesystem
- Es kann passieren, dass im Mehrspielermodus ein Spieler fast alle Spiele bestimmt
- Im Test wird pro Kategorie nur ein Minispiel in unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen gezockt
Ich spiele Big Brain Academy: Kopf an Kopf ganz gerne. Das will ich nicht leugnen. Und ich hatte auch schon sehr viel Spaß mit dem Game, auch gemeinsam mit ein paar Freunden. Aber irgendwie gefällt es mir nicht so richtig. Das liegt unter anderem daran, dass ich den Mehrspielermodus früher besser gelöst fand und auch, dass ich das neue Testsystem nicht leiden kann. Ist das Spiel seine 29,99 € wert? Ich denke schon, besonders wenn man Kinder hat und etwas Förderliches mit ihnen spielen will.
P.S: Ich habe das Geld ausgegeben.
Geboren im Jahre 1997 bin ich wirklich froh darüber, mich noch ein echtes 90er-Unikat nennen zu können.
Geboren und aufgewachsen bin ich im Saarland, wohne und arbeite auch immer noch hier. In meinem Job als chemisch technischer Assistent habe ich sehr viel mit Zahlen und Rechnen zu tun, das Zocken ist daher ein nette Abwechslung für mich.
Meine erste Konsole war eine NES. Ich besitze auch heute noch eine und liebe sie abgöttisch. Neben der NES habe ich noch zwei Nintendo 3DS-Systeme und natürlich eine Nintendo Switch. Meistens Spiele ich Jump`n`Run und Strategiespiele, bin aber allem gegenüber offen. Was ich nicht so mag sind Horror- und Actionspiele, wobei es auch hier natürlich Ausnahmen gibt. Auf der Switch ist mein aktuelles Lieblingsspiel Monsters 2, wobei ich auch für eine Partie Overcooked 2 mit meiner Schwester immer zu haben bin.
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