Nintendo investiert in interne Entwicklungen – Akquisitionen nur interessant „wenn notwendig“

Das Jahr 2022 startete mit einer Erschütterung der Videospielbranche: Microsoft akquiriert Activision Blizzard für unvorstellbare rund 69 Milliarden Dollar. Das löste ein Beben sondergleichen aus und sorgte dafür, dass sich einige gefragt haben, ob Nintendo in Zukunft auch plant, größere Entwicklerstudios zu übernehmen.

Diese Idee wies Nintendo-Präsident Shuntaro Furukawa im Investoren-Briefing zu den jüngsten Finanzergebnissen zurück:

Unsere Marke wurde auf Produkten aufgebaut, die von unseren Mitarbeitern mit Hingabe erstellt wurden, und eine große Anzahl von Leuten, die keine Nintendo-DNA besitzen, in unserer Gruppe zu haben, wäre kein Gewinn für das Unternehmen.

Shuntaro Furukawa

Bereits im November 2021 gab Furukawa bekannt, dass er bis zu 100 Milliarden Yen (~ 0,76 Milliarden Euro) ausgeben will, um Nintendos interne Entwicklung zu fördern. Aus einem vergangenen Bericht Nintendos geht ebenso hervor, dass sie die Expansion der eigenen Marke anstreben, was ebenso in dieses Bild passt.

Während des Briefings fügte Furukawa jedoch hinzu, dass Nintendo nicht prinzipiell gegen Übernahmen sei. Allerdings würden sie sich nur dafür aussprechen, wenn diese notwendig seien. Als gutes Beispiel dient hier die Übernahme des Luigi’s Mansion 3-Entwicklers Next Level Games. Dieser wurde Anfang letzten Jahres ausgelöst, als die Hauptaktionäre des Studios ihr Interesse bekundeten, ihre Anteile zu verkaufen.

Das Bild zeigt das Logo von Nintendo und Next Level Games.
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In einem Gespräch mit Bloomberg fügte der in Tokio ansässige Branchen-Insider Serkan Toto hinzu, dass er nicht glaubt, dass Nintendo irgendwelche Studios oder Publisher aufkaufen wird:

Es fällt mir wirklich schwer, mir vorzustellen, welche der großen Studios überhaupt an einem Kauf interessiert sein könnten. Nintendo wird immer Nintendo bleiben. Das Unternehmen hat sich schon immer auf First-Party-Spiele verlassen, und ich sehe keinen Grund, warum es das ändern sollte.

Serkan Toto, Branchen-Insider

Marken sollen emotionale Bindung zu Nintendo aufbauen

Die Aussage Furukawas, dass die Mitarbeiter die Nintendo-ID besitzen sollten, spiegelt sich in einer weiteren Antwort aus der Fragerunde mit dem Nintendo-Präsidenten wider. Dort bekräftigt er, dass Nintendos geistiges Eigentum durch seine Spiele entstehen, dessen Hauptmerkmale es sind, eine „starke emotionale Bindung“ zu ihnen aufzubauen. Dabei gehe es nicht nur um das äußere Design, sondern vielmehr soll das Spielerlebnis an sich die Quelle für den Wert einer Marke sein. Er führt weiter aus:

Daher ist es unsere grundlegende Politik, die Individualität des geistigen Eigentums zu respektieren, um das Image und die Bindung unserer Kunden nicht zu beschädigen. Wenn wir etwas auf diese Weise tun können, wird es ein großer Erfolg sein.

Shuntaro Furukawa

Was haltet ihr von den Aussagen Furukawas? Empfindet ihr es als richtig, dass Nintendo seine Werte und Prinzipien so stark einhält – oder sollte das Unternehmen auch Ideen von Außen einbeziehen?

Quelle: Bloomberg, Nintendo (Twitter)

Über Marcel Eidinger 1839 Artikel
Marcel ist im Jahr 1986 geboren, dem Jahr, wo seine Lieblings-Spielereihe ihren Ursprung hat: The Legend of Zelda. Mit seinen nun mehr als 30 Jahren Lebens- und ca. 25 Jahren Nintendo-Erfahrung versucht er euch mit Liebe und Leidenschaft auf dem Laufenden zu halten!

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