Taxi Chaos: Launiges Arcade-Scharmützel im Switch-Test

Mit dem yellow cab durch den Großstadt-Dschungel rasen – dazu lädt das kürzlich erschienene Switch-Game Taxi Chaos ein. Wie viel Gaudi der Arcaderacer bringt, verraten wir in unserem Test. Alle nötigen Informationen erhaltet ihr auch auf der offiziellen Webseite des Spiels.

Bei der Aufmachung des Covers von Taxi Chaos dürften sich einige an den Sega-Klassiker Crazy Taxi für die Dreamcast erinnert fühlen. Die Inspirationsquelle können die Entwickler Team6 Game Studios BV kaum leugnen: Ähnlich wie im Vorbild versucht man den Fahrgast durch waghalsige Manöver möglichst schnell ans Ziel zu bringen. Das Fahrmodell pfeift auf Realismus, stattdessen ist es auf maximalen Spielspaß ausgelegt – so zumindest das Versprechen des Entwicklers: “Are you ready for this crazy and chaotic ride?”.

Der erste Fahrgast in Taxi Chaos

Das Bild zeigt eine Driftszene in "Taxi Chaos".
Wie komme ich am schnellsten von A nach B?

Nachdem man sich für einen Fahrer und ein Taximodell entschieden hat, startet man in den Straßen der fiktiven US-Metropole New Yellow City seine Tour. Grundsätzlich verlaufen die Taxi-Fahrten recht ähnlich. Ihr sammelt zunächst einen Passagier ein, indem ihr in dessen Leuchtkreis fahrt. Ist die Person an Bord, startet ein Countdown-Timer, der euch anzeigt, wie lange die Fahrt maximal dauern darf. Per Pfeil wird signalisiert, in welcher Richtung sich das Ziel befindet.

Die Routenwahl bleibt euch dabei selbst überlassen. Lieber mit Vollgas die Hauptstraße lang brettern oder einen Abstecher durch den Park unternehmen? Diese kleinen Entscheidungen machen einen großen Reiz von Taxi Chaos aus. Die Freude ist dann umso größer, wenn ihr eine vermeintlich unwegsame Route gewählt habt und herausfindet, dass es sich dabei um eine super Abkürzung handelt. Je schneller ihr das Ziel erreicht, umso zufriedener der Fahrgast, der nach jeder Fahrt eine Sternbewertung vergibt.

Top-Disziplin: Taxi Hoch- und Weitsprung

Das Bild zeigt ein besseres Fahrzeug in "Taxi Chaos".
Neben Standardkarossen können Spieler weitere Boliden freischalten

Um die Höchstwertung zu erreichen, ist neben einer cleveren Streckenwahl auch der geschickte Einsatz vom Boost- und Sprung-Feature wichtig. Anders als bei vielen anderen Genrevertretern lässt sich die Extra-Beschleunigung nur aus dem Stehen heraus mit einem Burnout aktivieren. Daher solltet ihr den Boost direkt nach dem Zustieg des Passagiers zünden.

Im Gegensatz dazu verhält es sich mit der Sprungfunktion. Wenn ihr auf dem Weg in die Rush Hour mit viel Verkehr geratet, könnt ihr diesen auf Tastendruck jederzeit “überspringen”. Besonders häufig haben wir den Sprung bei Abstechern durch Parkanlagen und zum schnellen Überqueren von Flüssen genutzt.

Im Verlauf des Spiels schaltet ihr zudem nach und nach weitere Fahrzeuge frei, die etwa eine deutlich höhere Top-Speed als die Standardkarosse bieten. Gerade bei kürzeren Fahrten erzielt ihr mit dem Sportwagen deutlich häufiger eine Höchstwertung.

Quatschen wir mal… über die Spielwelt

Für echtes Taxifeeling darf der typische Smalltalk nicht fehlen. Dabei könnt ihr mehr oder weniger kuriosen Dialogen lauschen, allerdings nur in englischer Sprachausgabe. Deutsche Untertitel sind zwar verfügbar, da ihr euch bei der Fahrt allerdings auf die Straße konzentrieren müsst, sind diese nur wenig nützlich.

Atmosphärisch ist es den Entwicklern durchaus gelungen eine amerikanische Großstadt vom Look & Feel einzufangen: Wolkenkratzer, Parkanlagen, große Plätze voller Reklame und ein Pier mit Heliport hat New Yellow City in petto. Insgesamt dürfte die Innenstadt für unseren Geschmack allerdings dichter bevölkerter sein. Größere Ansammlungen von Passanten trifft man ähnlich selten wie dichten Verkehr.

Um den Erkundungstrieb der Spieler zu fördern haben die Spieldesigner an unterschiedlichen Stellen Sammelobjekte wie ein Furzkissen oder Proteinriegel platziert. Zudem gibt es die obligatorischen Erfolge und einen Extrem-Modus, der allerdings vor allem Enthusiasten ansprechen dürfte.

 … und über Grafik & Sound von Taxi Chaos

Das Bild zeigt einen hüpfenden Passagier in "Taxi Chaos".
Während die Optik punkten kann, muss man Abstriche beim Sound machen

Taxi Chaos hat einen charmanten Cartoon-Look, der sich gut in die abgedrehte Taxi-Fahrerei einfügt. Häuserfassaden sind teils mit bunten Graffiti besprüht, blinkende Werbeinstallationen laden zum Konsum ein und auch die Gestaltung der Taximodelle hat uns gut gefallen. Die 3D-Modelle der Fahrgäste sind hingegen optisch eher zweckmäßig gehalten. Ebenso muss man Abstriche bei der Musik machen. Der Soundtrack ist wenig motivierend und dudelt vor sich hin, ohne den Elan des Spielers bei einer turbulenten Fahrt zu befeuern.

Fazit – Launiger Spiele-Snack für Zwischendurch.

Pros:

  • Zugängliches Arcade-Fahrmodell
  • Stimmiger Cartoon-Look
  • Teils humoristische Dialoge
  • Viele Abkürzungen und Möglichkeiten der Routenwahl

Cons:

  • Spielwelt dürfte belebter sein
  • Teils Aussetzer bei der Physik
  • Soundtrack kann nicht überzeugen
     
Das Bild zeigt meine Wertung zu "Little Big Workshop".

Wenn man einmal im Flow ist, macht Taxi Chaos richtig Laune – die perfekte Abkürzung durch den Park, eine lustige Konversation mit einem als Nilpferd verkleideten Fahrgast oder der waghalsige Sprung über einen Fluss. Der gut gewählte Cartoon-Look und das stimmige Spielweltdesign heben zusätzlich den Spaßlevel. 

Was man allerdings auch in diesen Situationen schmerzlich vermisst ist eine treibende Musikuntermalung. Hier hat der Entwickler versprochen per Patch nachzubessern. Ebenso hätten wir uns etwas mehr Trubel auf den Gehwegen und Straßen gewünscht.

Ob die abgedrehte Taxiraserei auf Dauer motiviert? Jein. Wir hatten viel Spaß, uns immer mal wieder für ein paar Touren ins Taxi Chaos zu stürzen. Für stundenlange Sessions fehlt aber doch teilweise der spielerische Tiefgang.

Das Testmuster wurde uns von Lion Castle Entertainment zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür!

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