Spielestudio im Test: Games spielend zum Leben erwecken 

Was ist besser als Zocken? Der Fantasie freien Lauf zu lassen und Spiele selbst zu entwickeln! Genau dafür hat Nintendo das Spielestudio für die Switch veröffentlicht. Im Test gehen wir darauf ein, wieso das richtig viel Freude macht. 

Tools zur Spieleentwickung gibt es eine Menge – und auch auf der Switch haben Interessierte die Wahl zwischen mehreren Tools wie etwa dem RPG Maker MV (→ zu unserem Test), FUZE4 oder auch SmileBASIC 4. Jeder der Titel ist mehr oder weniger zugänglich und für Anfänger geeignet. Nintendos Spielestudio macht bereits durch seine sehr knuffige und bunte Anmutung klar, dass es sich vor allem an junge Spieler richtet. Wichtig daher: Wie einfach ist es, seine ersten Mini-Spiele zu erstellen und vor allem wie motivierend?  

Der Einstieg zum ersten Spiel in Spielestudio

Das Bild zeigt ein mit "Spielestudio" entwickeltes Minispiel.
Spielprogrammierung kinderleicht?! 

Bevor man seine eigenen Ideen umsetzen kann, muss man zunächst einige Übungslektionen durchlaufen. Erst im Anschluss wird der Modus “Freies Programmieren” im Hauptmenü anwählbar. 

Was einem beim Einstieg in die Übungen direkt auffällt: Knuffige, kleine Figürchen, die sogenannten Knotix, sorgen dafür, dass im Spiel etwas passiert. Dadurch wird komplett auf abstrakte Programmierbefehle verzichtet – das sorgt für einen lockeren Einstieg.  

Ein Beispiel: Der Männchen-Knotix dient als Spielfigur. Doch die steht erstmal nur rum. Schließlich weiß sie nicht, wie sie sich bewegen muss. Glücklicherweise gibt es den Stick-Knotix. Verbindet man diesen mit dem Männchen-Knotix, läuft die Spielfigur durchs Level – einfach! Natürlich darf auch ein Knopf-Knotix nicht fehlen, damit die Figur auf Knopfdruck einen Sprung hinlegt.  

Auch das Verknüpfen der Knotix-Figuren ist intuitiv und per Touch-Geste schnell erledigt. Natürlich gibt es jede Menge weiterer Figuren, die jeweils einen Spielbaustein repräsentieren. Bei allen gleich: Eingeleitet werden die Figürchen durch sympathisch und lustig geschriebene Dialoge. 

Sprung auf Knopfdruck 

Das Bild zeigt ein Jump 'n' Run-Tutorial in "Spielestudio".
Der Weg zum Jump ‘n’ Run ist sehr kurz

Wichtig bei der Spieleentwicklung ist zudem, dass man schnell Erfolgserlebnisse hat. Ähnlich wie bei anderen Programmiertools, kann man per Touch auf den Play-Button direkt austesten, was man zuvor zusammengesetzt hat. Direkt zu Beginn erlernt der Nutzer, wie man ein kleines 2D-Platform-Spiel erstellt. Das wirkt sehr motivierend. 

Um die Übungen erfolgreich zu meistern, muss man mehrere Aufgaben in der Entwicklungsoberfläche erledigen. Dadurch lernt man nach und nach weitere Funktionen und Möglichkeiten kennen. Sind die Grundlagen wie die Bewegung der Spielfigur oder das Einsammeln von Objekten verstanden, erhält man Zugang zu etwas umfangreicheren Befehlen. Und wechselt später auch die Dimension, von einem 2D- zum 3D-Game.  

Was man dabei als Einsteiger über die Spieleprogrammierung lernt? Games sind nach dem Wenn-Dann- bzw. Wenn-Dann-Sonst-Prinzip aufgebaut. Beispiel: Wenn der Spieler einen Button drückt, wird im Spiel eine zuvor festgelegte Aktion (z.B. ein Sprung) ausgelöst. Dieses Prinzip wird dem angehenden Spieleentwickler hier sehr gut vermittelt.  

Eigene Spielideen umsetzen & teilen 

Das Bild zeigt eine 3D-Welt in "Spielestudio".
Auch 3D-Welten sind im Spielestudio möglich

Hat man die Basics erlernt, möchte man natürlich auch seine Fantasien in ein eigenes Spiel übertragen. Dazu bietet sich der Modus “Freies Programmieren” an.  Hier startet man mit einem komplett leeren Level – ohne Spielfigur oder anderer Objekte wie Gegnern bzw. Begrenzungen wie ein Boden oder Plattformen.  

Wie auch schon beim Übungsmodus gilt: Man setzt verschiedene Knotix-Figürchen in der Entwicklungsansicht zusammen und arbeitet sich so nach und nach zum eigenen Spiel vor. Per Touch auf den Play-Button kann die Kreation jederzeit probegespielt werden. Ist man mit dem Spiel zufrieden, vergibt man einen Titel und kann es wahlweise mit anderen Nutzern lokal oder übers Netz teilen. Um Kreationen von anderen Erstellern zu entdecken, lassen sich diese per Freundschaftscode downloaden. In jedem Fall ist dafür eine Nintendo Online-Mitgliedschaft Voraussetzung.  

Grundsätzlich hält sich der Umfang an Bausteinen in Form von Knotix-Figürchen in Grenzen. Wenn man diese allerdings clever miteinander kombiniert, lassen sich auch etwas umfangreichere Mechaniken ins Game einbauen. Wer jedoch vor hat, ein “großes” Spieleprojekt umzusetzen, wird mit dem Spielestudio auf Dauer wenig Freude haben.   

Fazit: Spielestudio ist ein motivierender Spielerstellungs-Baukasten für unterwegs 

Pros: 

  • Gelungener Einstieg ohne Hürden 
  • Erfolgsmomente lassen nicht lange auf sich warten 
  • Mini-Spiel in 2D/3D möglich 
  • Spiele können mit anderen Nutzern getauscht werden 

Cons: 

  • Mangelnde Variation beim Spielfigurendesign  
  • Nicht alle Funktionen sind direkt selbsterklärend 
Das Bild zeigt die Wertung des Spieles "Cook, Serve, Delicious! 3?!".

Das Spielestudio macht vor allem eines: Laune – und davon nicht zu wenig. Gerade der Einstieg mit den interaktiven Übungen ist für unerfahrene Nutzer ein sehr guter Zugang zur Spieleentwicklung. Und damit hat das Spielstudio auch seinen eigentlichen Zweck erfüllt: Spielern schnell das Erstellen von eigenen Mini-Games zu ermöglichen.  

Richtig große Schwächen sind uns beim Test nicht begegnet.  

Von daher: Interessenten können bedenkenlos zugreifen, sofern sie keine bombastischen 3D-Welten kreieren möchten – oder sie Spielen zunächst die Demo an.

Das Testmuster wurde uns von Nintendo zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür!

Ersten Kommentar schreiben

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*