Little Dragons Café – Ein Spiel zum Abschalten



Little Dragons Café erschien schon am 24. August 2018 und ich habe knapp 1,5 Jahre gebraucht, bis ich mich wirklich dazu überzeugt hatte, es zu kaufen. Die Reviews waren immer sehr gemischt – was eigentlich nicht schlimm ist, denn man sollte sich immer selbst überzeugen wie gut ein Spiel ist. Deshalb habe ich mir letztens das Spiel einfach besorgt. Wie ich es empfand und warum mich dieses Spiel persönlich überzeugt, erfahrt ihr hier in meinem Review.

Das Bild zeigt die Inneneinrichtung des Little Dragons Café
In Little Dragons Café führt ihr euer eigenes Café und werdet dabei durch euren Zwillingsbruder und eure Angestellten tatkräftig unterstützt

Um was geht es in Little Dragons Café?

Die Storyline ist recht simpel. Ihr spielt einen der Zwillinge Rin und Ren. Die Namen hierbei dürft ihr euch selbst aussuchen. Anpassungsmöglichkeiten via Kleidung oder dergleichen sind nicht gegeben. Die Storyline nimmt auch keinerlei anderen Verlauf, wenn ihr euch für den einen oder anderen Zwilling entscheidet.

Die beiden Zwillinge arbeiten zusammen mit ihrer Mutter im namensgebenden Little Dragons Café und bedienen dort die hungrigen ortsansässigen Bewohner. Zusammen mit eurem Zwilling erkundet ihr die Welt, sammelt Nahrungsmittel und kocht Essen, um eure Besucher zufrieden zu stellen und eure Speisekarte zu erweitern und anzupassen.

Während des Tutorials findet ihr heraus, dass eure Mutter ein Halbdrache ist. Dies erklärt euch ein skurriler alter Mann, der „Papi“ genannt werden will. Ich verrate euch lieber im Voraus – das Spiel ist allgemein sehr skurril, lebt aber genau genommen sehr davon. Der Humor ist manchmal recht eigenartig – aber wer auf sowas steht, wird, genau wie ich, Tränen lachen und sich wirklich an diesem Spiel erfreuen. Papi erklärt euch, dass eure Mutter krank ist und lediglich ein Drache diese Krankheit lindern kann. Also gibt der alte Zauberer euch ein Drachenei, woraus sogleich ein Junges schlüpft. Ihr müsst euch ab sofort um diesen Drachen kümmern, entweder indem ihr in streichelt oder füttert.

Gleichzeitig habt ihr auch die Aufgabe erhalten das Café weiter zu führen und bekannter zu machen. Durch die Krankheit eurer Mutter schläft sie nur noch, also liegt es an euch, sich um alles zu kümmern. Aber keine Sorge! Ihr werdet tatkräftig von einer bunten Gruppe unterstützt:

  • Luccola, der Ork-Koch, der aussieht, als wäre er von einer Modeschau gekommen und sehr selbstverliebt wirkt
  • Ein blonder Elfenaußenreißer namens Billy, der bei euch arbeiten muss, da er seine Rechnung nicht bezahlt hat und Musiker werden will
  • und zum Abschluss gibt es dann noch Ipanema, einer hart arbeitenden Ausländerin, die eindeutig ein Problem mit ihrer Wut hat.

    Auf den ersten Blick wirkt die kleine Gruppe wie eine erzwungene Mischung aus verschiedenen Stereotypen, aber Little Dragons Café schafft es, diese Typen wunderbar zu verpacken und interessant zu gestalten. Dadurch wird eine interessante Atmosphäre erzeugt, welche das Spiel wirklich lebendig präsentiert.

    Zusammen mit eurer Truppe, eurem eigenen Drachen und noch eigenartigeren Gästen, habt ihr also die Aufgabe, euren Drachen groß zu ziehen, das Café zu vergrößern und es bekannter zu machen. Alles, damit eure Mutter stolz auf euch ist und wieder gesund wird.
Auf dem Bild seht ihr die Zwillinge und Draco Spaß haben bei LIttle Dragons Café
Das charmanteste an dem Spiel ist die Grafik und wie das Spiel sich selbst darstellt: positiv und malerisch. Ein Traum!

Das Gameplay

Aber wie spielt sich das Spiel denn? Da es relativ einfach gehalten ist, erklärt euch ein kurzes Tutorial alles, was ihr wissen müsst. Ihr müsst euch keinerlei Kombinationen merken und selbst junge Kinder, die lesen können, werden ein leichtes mit der Steuerung haben.

Gespielt wird folgendermaßen:

  • Im Café selbst: Hier habt ihr die Auswahl zwischen dem Kochen, dies wird durch ein Rhythmusspiel erledigt. Drückt die richtigen Tasten passend zum Rhythmus und je nachdem wie gut ihr das schafft, desto besser wird das gemachte Essen und gleichzeitig auch das Rezept. Hier habt ihr auch eine Auswahl aus verschiedenen Reagenzien. Je nachdem welche Sachen ihr auswählt (z.B. verschiedene Gemüsearten) verändert sich der Geschmack und auch, wie das Essen von den Gästen wahrgenommen wird. Ebenso müsst ihr die Tische abräumen, Bestellungen annehmen und das Essen servieren. Das Bekochen übernimmt euer Ork – dieser kocht die von euch zugewiesenen Rezepte und verlangt lediglich, dass ihr die Vorratskammer gut gefüllt habt.
  • Draußen habt ihr die Aufgabe, die ganzen Materialien und das Essen zu sammeln. Dies erledigt ihr durch einfaches drücken der A – Taste oder dem Anspringen von Vögeln, welche dadurch „besiegt“ werden. Ebenso könnt ihr Angeln und Fleisch aus Tierhöhlen durch euren Drachen holen lassen. An verschiedenen Büschen oder Bäumen erhaltet ihr durch Schütteln / Sammeln zb. Früchte oder Gemüse.
  • Und dann wäre da noch euer Drache Draco. Diesen füttert ihr mit eurem selbstgekochten Essen oder streichelt ihn durch Y. Im späteren Spielverlauf habt ihr auch die Möglichkeit auf ihm zu fliegen, um Abschnitte auf der Karte zu entdecken und weiter voranzukommen.

Die Spielwelt lädt euch offen zum Erkunden ein. Je nach Story-Fortschritt habt ihr mehr Möglichkeiten und bekommt eine größere Reichweite beim Erkunden. Anfangs werdet ihr oft eine Mitteilung zu lesen bekommen, dass ihr umkehren sollt oder die Wege beispielsweise durch größere Steine oder Holz versperrt sind. Ihr könnt die Welt also am Anfang noch nicht vollends erkunden. Die Open World ist jedoch gut gestaltet. Es gibt einige Möglichkeiten und ihr könnt euch mit Hilfe des „-„-Knopfes immer wieder direkt in euer Café teleportieren.

Zusammen mit Draco erforscht ihr die Welt

Grafik / Leistung:

Die Grafik von Little Dragons Café erinnert stark an den neusten Pokémon Mystery Dungeon-Teil und wirkt dadurch sehr malerisch. Es ist sehr detailverliebt. Rein technisch spielt es sich wie My Time at Portia. Was ich hier leider bemängeln muss, ist, dass die Switch sehr oft im Ladebildschirm hängt. Der Ladebalken braucht durchschnittlich zwischen 10-15 Sekunden. Wenn man ins Café geht,  dann eine Zwischensequenz sieht und dann wieder einen Raum wechselt, kann dies manchmal wirklich etwas nerven. Ich selbst fand es anfangs genau genommen etwas – ehrlich gesagt, sehr – bescheiden. Man merkt, dass das Spiel technisch etwas verbesserungsfähig ist, aber ich selbst bin einiges gewohnt und werde dies auch nicht bemängeln.

Ren fasst genau genommen das zusammen, was ich an dem Spiel liebe: den Drachen!

Mein Fazit zu Little Dragons Café:

Pros:

  • Es spielt sich sehr langsam und verführt dazu, sehr tief in die Welt einzutauchen und die Zeit zu vergessen
  • Wunderschön gestaltete Charaktere und eine charmante Grafik laden zum Träumen ein
  • Das Spiel kommt ganz ohne Kampf aus und gibt euch dadurch eine ganz unbeschwerte Erfahrung, die euch einfach mal entspannen lässt
  • Ausgereifte Charaktere und malerisch schöne Geschichte
  • Für alle Drachenfans: Der Drache ist wirklich Zucker und man kann ihn streicheln (Hauptgrund für den Kauf, von meiner Seite aus)

Cons:

  • Manchmal weiß man nicht so recht, was zu tun ist und die ewig gleichen Aufgaben wiederholen sich häufig
  • Die häufigen Ladezeiten können manchmal wirklich nerven
Das Bild zeigt die Wertung des Spieles "Cook, Serve, Delicious! 3?!".

Little Dragons Café erfindet das Genre zwar nicht neu, aber hat einen gewissen Charme mit seiner Grafik. Es ist ein Spiel in dem man sich wohlfühlt und dem Alltag entfliehen kann. Verlieren? Das gibt es hier nicht. Das Spiel macht genau dadurch aber auch Spaß, da es sich so leicht und unkompliziert ist. Frust oder Stress erzeugt es niemals und dadurch ist es perfekt, um für ein paar Stunden die Welt um sich herum zu vergessen und sich einfach gut zu fühlen.

Über Timo Kühlewein 4 Artikel
Geboren im wunderschönen 96' begeistern ihn schon seit seiner jungen Kindheit Pokémon und Horror-Games. Zocken ist seine Leidenschaft – sein Geldbeutel mag dieses Hobby jedoch nicht all zu sehr. Angefangen hat die Sucht mit Pokémon Silber und Resident Evil.

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