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DOTORI – Mehr als nur die Geschichte eines Eichhörnchens?

DOTORI, DOTORI, DOTORI. Der Name des Spiels rotiert permanent in meinem Kopf und ich überlege krampfhaft, was ich euch über das Spiel erzählen soll. Aber mir fällt einfach nichts sinnvolles ein. Nichts, was nicht so klingt, als hätte man es schon hundert Mal bei anderen Spielen gelesen.

Ich möchte DOTORI nicht schlecht machen, bitte versteht mich in dieser Hinsicht nicht falsch. Es ist kein grausames Spiel, sondern es ist einfach . . . na ja . . .  nichtssagend. Ja, ich glaube, das ist das richtige Wort: Nichtssagend. Ohne tiefergehende, ergreifende Story oder sagenhafte Neuerungen, ohne wunderschöne, überzeugende Grafik. Wie soll einen sowas vom Hocker reißen?

Okay, jetzt habe ich meiner Wut aber genug Luft gemacht. Schließlich wollt ihr etwas über das Spiel erfahren und nicht nur mir beim Jammern zuhören. Im Folgenden lege ich euch meine Meinung etwas genauer dar und erzähle euch mehr über den 2D-Platformer DOTORI.

Keine Sorge Rico, wir reichen dir die Hand

Einige Hintergrundinformationen

Bei DOTORI handelt es sich um einen recht klassischen 2D-Action-Platformer, welcher von indev-studio entwickelt und am 25. Februar 2021 auf der Nintendo Switch von CFK veröffentlicht wurde (PS: Ja, ich weiß, ich bin echt nicht ganz so zeitig dran mit dem Review). Kaufen könnt ihr den Titel digital über den Nintendo eShop für einen Preis von 9,99 €. Eine physische Fassung gibt es zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht, es scheint auch keine geplant zu sein.

Von der Story her erinnert mich DOTORI ein wenig an unseren klassischen, italienischen Klempner. Wir schlüpfen in die Rolle des Eichhörnchens Rico, welches eigentlich ein friedliches, sehr unaufregendes Leben führt. Tag für Tag sammelt er Eicheln.

Doch eines Tages taucht eine Eule auf. Schon beim ersten Anblick weiß Rico, dass diese nur Ärger bringen wird. Und so kommt es auch, denn die Eule raubt Lottie, seine kleine Schwester und damit seine ganze Familie. Todesmutig zieht Rico in die Schlacht, gegen die Eule und für seine Schwester.

Steuerung

Beworben wird das Spiel mit einer besonders einfachen, aber dennoch recht innovativen Steuerung. Als kompliziert kann man die Steuerung wirklich nicht bezeichnen, da muss ich den Entwicklern recht geben.

Durch das Drücken der „B“-Taste können wir springen. Neben einem einfachen Sprung ist Rico auch in der Lage, einen Doppelsprung (zweifaches Drücken von „B“) und einen Wandsprung (gegen die Wand springen und „B“ drücken) ausführen. Zum Wandsprung sollte man folgendes sagen: Rico kann beliebig viele Wandsprünge hintereinander ausführen. Hierfür müssen wir einfach nur immer wieder von rechts nach links wechseln. Er kann auch nach einem Doppelsprung noch Wandsprünge ausführen. Ohne eine zweite Wand kann Rico nur ein bis zwei Mal an der Wand abspringen.

Durch das Drücken von „Y“ kann Rio sprinten. Springen wir während des Sprintens, kommen wir deutlich weiter. Zudem können wir mit diesem Knopf unterschiedliche Arten von Steinen aufheben.

Mit „X“ lassen sich unterschiedliche Dinge anstellen. So gibt es zum Beispiel einen Stein, welcher nach dem Werfen mit „Y“ durch Drücken von „X“ für eine gewisse Zeit in der Luft hängen bleibt.

Grafik und Leveldesign

Das ist der größte Minuspunkt in DOTORI, muss ich euch ganz ehrlich gestehen. Klar, das Design von Lotti und Rico ist eigentlich ganz niedlich. Besonders Rico sieht aus wie ein echter Draufgänger, mit seinem fehlenden Auge und den zerfetzten Ohren. Wodurch er so stark verwundet worden ist wird leider nicht erklärt.

Dennoch finde ich nicht, dass Rico wirklich wie ein Eichhörnchen aussieht. Er hat in meinen Augen eher etwas von einem Bären. Nur der buschige Schwanz passt nicht so wirklich. Vielleicht passt Waschbär doch besser.

Die einzelnen Stages finde ich sehr lieblos gestaltet. Insgesamt besitzt das Spiel 40 Stages, welche in vier Kapitel unterteilt sind. Jedes Kapitel verfolgt ein bestimmtes Thema, welches in dem letzten Level des vorangegangenen Kapitels bereits eingeleitet wird. Zwar gibt es jeweils einen ganz netten Hintergrund, die einzelnen Levelelemente sind allerdings ohne ersichtlichen Zusammenhang davor platziert.

Wieso macht man so etwas? Okay, dass nicht alle Level einen besonderen Namen haben, ist einigermaßen okay (oder auch nicht). Aber dass man sich nicht mal mehr die Mühe macht, die einzelnen Elemente irgendwie sinnvoll miteinander zu verbinden, das verstehe ich absolut nicht. So viel Zeit muss doch sein. Spätestens als die Laser dazu kamen war ich eh raus. Wobei ich die ganz hübsch finde.

Das Levelziel von DOTORI

Kommen wir nun zum Levelziel. Prinzipiell ist es unsere Aufgabe, in jedem Level so schnell und mit so wenigen Toden wie möglich das Ziel zu erreichen. Dieses wird durch einen blau leuchtenden Stern markiert. Die Zeit, welche wir erspielt haben, wird gespeichert, zudem werden die Tode gezählt.

Als weiteres Levelziel kann das Sammeln der goldenen Eicheln angesehen werden. In jedem Level gibt es unterschiedlich viele Eicheln zu sammeln, im Durchschnitt sind es zwischen zehn und zwanzig Stück. Je weniger Eicheln es gibt, desto kürzer ist das Level normalerweise. Je mehr Eicheln es gibt, desto länger ist das Level im Umkehrschluss.

Die Eicheln sind über den gesamten Kurs verteilt, gelegentlich befinden sie sich in speziellen Verstecken. Wobei „Verstecke“ nicht das richtige Wort ist, es sind einfach definierte Bereiche abseits des Kurses. Meistens braucht man etwas Geschick und einen wachen Verstand, um an alle Eicheln heranzukommen.

Auch wenn ihr sterbt, müsst ihr euch keine Sorgen machen: In regelmäßigen Abständen gibt es Checkpoints, bei welchen unser Levelfortschritt gespeichert wird. Und nicht nur das: gesammelte Eicheln werden immer gespeichert, selbst wenn man stirbt und am Checkpoint noch mal von vorne anfängt.

Sag mal, hast du meine Eicheln gesehen?

Stell dich den stärksten Endgegnern in DOTORI

Zu einem klassischen Jump`n`Run-Spiel gehören Bosskämpfe ebenso dazu wie die Luft zum Atmen. Auch in DOTORI ist das natürlich nicht anders, hier gibt es pro Kapitel jeweils einen Boss-Kampf, insgesamt also vier an der Zahl. Der Endboss ist natürlich die Eule, welche unsere Schwester Lotti entführt hat.

Was ich an den Boss-Kämpfen seltsam fand: Sie sind nicht am Ende eines Kapitels, das ist etwas ungewöhnlich. Schließlich sehen wir in einem Boss-Kampf den Abschluss einer jeden Welt und nicht einen Zwischenstopp. Allerdings finde ich die Idee, noch ein oder zwei Level zur Überleitung ins nächste Kapitel einzubauen, auch nicht schlecht. Bei Mario hat man das schließlich auch schon gesehen.

Ein weiterer Punkt, den ich etwas befremdlich fand, ist folgendes: Wir haben in DOTORI keine Leben. Eigentlich. Auf den normalen Stages stirbt man beim ersten Kontakt, es gibt auch keine Gegner. Beim Bossfight haben wir dann plötzlich eine Lebensanzeige und sterben nicht beim ersten Kontakt.

Und noch ein letzter Punkt: Die Bosskämpfe sind etwas buggy. Beim ersten Fight habe ich insgesamt fünf Mal im Boden festgesteckt, weil ich ungünstig auf den Gegner gesprungen bin. Das war jedes Mal der sichere Tod.

Der Tod – Ein Grund, Angst zu haben?

Meine Überschrift ist zwar etwas reißerisch gewählt, allerdings müsst ihr wirklich keine Angst vor dem Tod haben in DOTORI. Ob ihr irgendwo runterfallt, auf spitzen Steinen landet, in eine Kettensäge springt oder von einem Laser gegrillt werdet: Wir überleben einfach alles und landen wieder am letzten Speicherpunkt.

Manchmal ist der Tod eh die einzige Möglichkeit, weiterzukommen. Gelegentlich kommt es bei den einzelnen Rätseln zu blöden Patt-Situationen, in welchen wir nicht mehr weiterkommen können. Meistens passiert das, wenn irgendwelche Steine heruntergefallen sind, die wir noch gebraucht hätten oder wenn man, wie ich, wirklich grauenhaft im Werfen ist.

Durch einen Tod setzt sich die Map zurück und alle Steine befinden sich wieder an ihrem ursprünglichen Platz. Wir starten am zuletzt betätigten Checkpoint. Dennoch habe ich es auch mehrere Male geschafft, mich nach einem Tod zu softlocken, weil der Checkpoint an einer dummen Stelle war. Wenn sich dann zum Beispiel die Steine zurückgesetzt haben und man nicht mehr über die Kettensägen kommt.

Direkt vor mir seht ihr einen Check Point. Solange er orange ist, wurde er noch nicht aktiviert

Mein Fazit zu DOTORI

Pros

Cons

Mich konnte DOTORI nicht abholen, das hatte ich euch ja bereits eingangs gesagt. Es ist einfach langweilig und es fehlt irgendetwas. Der letzte Kick ist einfach nicht da. Aber lasst euch von meinem Gejammer nicht abschrecken. Es ist kein durchgehend schlechtes Spiel. Daher durchwachsene sechs Punkte meinerseits.

Das Testmuster wurde uns von CFK Corporation zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür!

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