Cris Tales – Mit wildem Farbenspiel durch die Zeit

Jeder, der meine Artikel zu Cris Tales gelesen hat, weiß genau, wie sehr ich mich auf diesen Titel gefreut habe. Ich kann gar nicht genau sagen, was mich am meisten angesprochen hat. Einerseits die sehr eigenwillige, beinahe plakativ wirkende Grafik, andererseits die interessante Idee und die liebevoll gestalteten Charaktere. Man hat einfach von Anfang an – und damit meine ich seit der E3 im Jahre 2019 – gemerkt, dass es sich um ein echtes Lieblingsprojekt handelt. Man kann das Herzblut spüren, welches die Entwickler in das Spiel gesteckt haben.

Ob meine Erwartungen erfüllt worden sind, kann ich schwer beurteilen. Ein ambivalentes „Jein“ trifft es an dieser Stelle wohl am besten. Warum das so ist, das erkläre ich euch im Folgenden, gemeinsam mit den wichtigsten Features und einem allgemeinen Einblick in die Story und das Spielkonzept. Und da dieser Satz den Startpunkt meines eigentlichen Tests markiert, möchte ich euch alle herzlich in der farbenfrohen Welt von Crystallis Willkommen heißen.

Cris Tales – Erst einmal das allgemeine Bla-Bla

Lasst mich euch erst einmal etwas Grundlegendes zum Spiel erzählen. Bei Cris Tales handelt es sich um ein japanisches Rollenspiel, kurz gesagt JRPG, welches mit dem Slogan „Eine Liebeserklärung an JRPGs“ beworben wird. Hinter dem Spiel steht das Entwicklerduo Dreams Uncorporated und SYCK. Beide Studios sind recht unbekannt, bei Cris Tales handelt es sich um den ersten großen Debüt-Titel.

Erstmals vorgestellt wurde das Spiel im Rahmen der E3 2019 durch den Publisher Modus Games, zum ersten Mal Anspielen konnten wir es im Rahmen der kostenfreien Steam-Demo im Juni 2020. Alles schien perfekt zu sein.

Besonders augenfällig war das interessante und auch recht innovativ wirkende Spielkonzept des Titels und die auffallend aufwendige und besondere Grafik. Zudem trieft beinahe aus jeder Pore des Titels der Nationalstolz der Entwickler. Kolumbien ist ein Land, welches wir hier im Westen etwas weniger auf dem Schirm haben. Das will das Entwicklerstudio ändern und ich denke, dass ihnen dies auch gelungen ist.

Ein holpriger Weg

Dennoch war es ein steiniger Weg bis zum finalen Release am 20. Juli 2021. Wie ursprünglich geplant, sollte der Titel bereits acht Monate früher auf den diversen Konsolen und dem Computer erscheinen. Bereits im Oktober 2020 gab das Entwicklerstudio bekannt, dass sie den geplanten Release am 5. November 2020 nicht einhalten können. Der Grund: Corona und die dadurch entstandenen Verzögerungen.

Als neuer Releasetermin wurde das erste Quartal 2021 angepeilt, genauere Informationen gab es nicht. Für mich war das in diesem Moment wirklich ein harter Schlag. Ich erlebe es selten, dass ich mich so spontan in einen Titel verliebe und so sehr auf ein Spiel freue. Aber was will man machen. Ich bevorzuge es, ein qualitativ hochwertiges, fertig wirkendes Spiel zu erhalten, anstelle einer Ansammlung von Bugs und Glitches.

Aber auch Q1 2021 war nur ein Traum, wie im Februar klar wurde. Erst am 20. Juli 2021 sollte es soweit sein. Aber ein fixes Veröffentlichungsdatum ist immer noch besser als banges Warten. An dieser Stelle hat es sich für mich übrigens wieder gelohnt, als Schreiberling für ein Gaming-Magazin zu arbeiten. Dadurch konnte ich den Titel bereits einige Tage früher anspielen und hatte so die Chance, diesen Test zeitnah zu verfassen.

Digitale Fassung, physische Fassung oder gar Collector’s Edition?

Jetzt, nach dem Release, stellt sich noch die Frage, welche Version ihr am besten kaufen solltet. Wie immer ist es natürlich möglich, Cris Tales digital über den Nintendo eShop herunterzuladen. Dort kostet das Spiel 39,99 €, einen Release-Rabatt gibt es leider nicht. Zudem war es möglich den Titel vorzubestellen, aber auch dadurch gab es keinen speziellen Rabatt.

Wenn ihr zu den Spielern oder Sammlern zählt, die gerne eine physische Version mit einem schönen Cover im Regal stehen habt, dann habt ihr bei Cris Tales zwei Möglichkeiten. Bei diversen Einzelhändlern gibt es eine „normale“ Retail-Version zu kaufen. Auch diese kostet 39,99 €.

Für die echten Sammler empfehle ich die Collector’s Edition. Zwar ist sie mit 99,99 € definitv kein Schnäppchen, aber ich denke, sie ist das Geld durchaus wert. Neben dem Hauptspiel erhaltet ihr ein Artbook, eine Plüschfigur von Matias, dem Frosch, den Soundtrack und noch vieles mehr. Den Artikel zur Webseite – wenn die Collector’s Edition euer Interesse geweckt hat – habe ich euch oben verlinkt.

Junge Heldin – Große Veranwortung

Erfreulich, dass wir jetzt das allgemeine Bla-Bla hinter uns haben. Nun können wir endlich zu dem Teil kommen, auf den ich mich am meisten gefreut habe: Die Story, das Gameplay, die Features, die Orte, die Charaktere und noch so viel mehr. Ich weiß gar nicht, an welcher Stelle ich am besten anfange. Aber ich denke, chronologisch gesehen ist die Story am sinnvollsten.

Um was geht es also in Cris Tales? Es handelt sich um ein klassisches Rollenspiel, welches uns die Welt von Crystallis zeigt. Wir schlüpfen in die Rolle der jungen Crisbell, welche eines Tages – durch die Hilfe von ihrem kleinen, gelben Freund – entdeckt, dass sie viel mehr ist als nur ein normaler Mensch. Crisbell ist eine Zeitmagierin, welche zu jeder Zeit die Gegenwart, die Vergangenheit und die Zukunft sehen kann.

Ziemlich viel Verantwortung für eine Teenagerin, wenn ihr mich fragt. Wie ihr euch vorstellen könnt, ist unsere Protagonistin anfänglich nicht sehr glücklich über ihre neue Fähigkeit. Sie hat unfassbare Angst und sehr viel Respekt, da sie nicht genau weiß, wie sie mit der Situation umgehen soll. Aber wozu hat man Freunde? An erster Stelle steht Matias, ein kleiner gelber Frosch, dessen Design an den in Kolumbien vorkommenden Rana Dorada angelehnt ist. Auf Deutsch heißt diese Tierart „goldener Giftfrosch“.

Während unserer Reise erleben wir, wie aus einem unsicheren Waisenkind eine erwachsene Frau wird, die sich selbst vertraut und ein Schwert führen kann. Nur wir werden die Zeitkaiserin aufhalten können. Ohne uns ist die Welt verloren. Es wird einen Krieg eben, den kein lebendiges Wesen jemals überleben kann. Wir müssen jene schützen, die uns am Herzen liegen und die Wahrheit hinter den Intrigen aufdecken.

Fünf zentrale Helden

Im Zentrum des Spieles stehen sechs zentrale Helden. Neben der Protagonistin Crisbell und ihrem treuen Begleiter Matias stehen von Anfang an die Charaktere Christopher und Wilhelm im Zentrum. Im Verlaufe unserer Reise schließen sich noch weitere Freunde unserem Team an, darunter der Roboter JKR-721 und die verrückte Intellektuelle Zas.

Mit Crisbell durch die Zeit

Das Bild zeigt die Protagonistin Crisbell gemeinsam mit ihrem Freund Matias.
Matias ist mindestens genauso besonders wie Crisbell

Wie bereits im Rahmen der Story erwähnt, handelt es sich bei Crisbell um die Protagonistin von Cris Tales. Eigentlich ist sie ein recht ruhiger, süßer und beinahe schüchtern wirkender Charakter, welcher sich aber durch einen ausgeprägten Drang nach Gerechtigkeit auszeichnet. Ihre Fähigkeit ist es, die Zeit zu manipulieren, beziehungsweise sie zu ihren Vorteil zu nutzen. Immer, wenn wir uns in Städten aufhalten, kann sie Zukunft, Gegenwart und Vergangenheit sehen.

Die Zukunft, die sie sieht, ist allerdings optional. Sie ist abhängig von den momentanen Entscheidungen und kann durch viele Dinge positiv oder auch negativ beeinflusst werden. Sie selbst kann, wenn man die Kämpfe einmal ausklammert, nicht in der Zeit reisen. Wenn wir in der Zukunft oder Vergangenheit etwas machen wollen, sind wir auf die Hilfe von Matias angewiesen.

Ihre Zeitgabe macht auch ihre Kampffähigkeiten einzigartig. Neben einem normalen Schwert, mit welchem sie physischen Schaden anrichten kann, kann sie die Gegner in die Zukunft oder in die Vergangenheit senden. Gegner, die sich rechts auf dem Kampffeld befinden, kann sie in die Zukunft senden. Gegner, die sich links auf dem Kampffeld finden, können in die Vergangenheit befördert werden.

Welche Auswirkungen das hat, erkläre ich euch genauer in dem folgenden Abschnitt rund um das Kampfsystem. Neben dem physischen Schaden fungiert Crisbell eher als Supporter. Sie ist in der Lage, einzelne Mitglieder oder die ganze Gruppe zu heilen oder auch Gegner zu verlangsamen oder Verbündete schneller zu machen. Per se kann man sagen, dass Crisbell recht viele HP und MP hat. Zudem verfügt sie über CP, welche kein anderer Charakter hat. Diese sind notwendig, um Gegner durch die Zeit zu schicken.

Christopher, der Elementarmagier

Das Bild zeigt Christopher, einen Charakter aus dem Spiel "Cris Tales".
Ein Held, wie er im Buche steht. Magisch, mystisch, genial!

Christopher ist der zweite Charakter, dem wir während unserer Reise begegnen. Er ist etwa so alt wie wir, hat wirres, schwarzes Haar und fällt vor allem durch sein Geschick im Kampf und seinen unbändigen und unbeugsamen Willen auf. Dass seine Sturheit und der aufgesetzte Optimismus einen ganz anderen Grund haben und dieser eher traurig ist, wird im weiteren Verlauf der Story immer offensichtlicher.

Seine Heimatstadt ist die Küstenstadt St. Clarity, welche wir als zweite Station unserer Reise besuchen. Als Sohn eines Rebellen und der wichtigsten Frau der Stadt hat er es nicht immer einfach gehabt. Seine Eltern sind sehr unterschiedlicher Meinung, was es ihm manchmal schwer macht, sich für die richtige Seite zu entscheiden.

In meinen Augen ist Christopher, vom Kampfstil her gesehen, der am einfachsten spielbare Charakter. Seine Waffe ist ein in zwei Teile spaltbares Schild. Zudem ist er in der Lage, die vier Elemente im Kampf zu nutzen. Im Kontrast zu Wilhelm und Crisbell ist er also ein Elementarmagier und kein Zeitmagier. Des Weiteren glänzt er durch seine recht hohe, physische Angriffskraft, die gute Verteidigung und die vielen Lebenspunkte.

Wilhelm, der Naturmagier

Das Bild zeigt Wilhelm, einen der Protagonisten aus dem Spiel "Cris Tales".
Du bist so viel mehr, als es auf den ersten Blick scheint

Wilhelm und Christopher schließen sich zum selben Zeitpunkt unserem Team an. Ich muss gestehen, dass ich Wilhelm immer als eine sehr ambivalente Persönlichkeit empfunden habe. Seine Synchronisierung klingt beim Sprechen sehr weiblich, obwohl es sich um einen gar nicht mehr so jungen Mann handelt.

Sein äußeres Erscheinungsbild ist sehr kindlich. Das liegt allerdings nicht an seinem Alter, sondern eher daran, dass seine Zeitmagie ihn am Altern hindert. Daher kann Crisbell weder seine Vergangenheit, noch seine Zukunft sehen. Warum genau das so ist, wird allerdings nicht aufgeklärt. Crisbell sieht in Wilhelm ihren Maestro, ihren Führer, ihren Lehrer. Das hängt schlichtweg damit zusammen, dass er der einzige andere Zeitmagier ist, den sie kennt.

Zu Matias hat Wilhelm eher ein angespanntes Verhältnis. Die beiden haben sich regelmäßig in den Haaren. Bereits zu Anfang des Spieles bezeichnet Matias ihn als „aufgeblasenes Kind“, während Wilhelm ihn „dummer Frosch“ nennt. Die Bezeichnung aufgeblasenes Kind passt gut zu seinem ständig bockigen und irgendwie verschlossenen Gesichtsausdruck. Gelegentlich hat man das Gefühl, dass ihn jedes Gespräch langweilt und er die Antworten eh schon kennt.

Auch wenn Wilhelm ein Zeitmagier ist, nutzt er seine Zeitmagie nicht zum Kämpfen. Vielmehr greift er auf die Naturmagie zurück. Seine Yucandragoras sind bis über die Grenze des Landes bekannt. Er ist ein eher schwierig spielbarer Charakter, allerdings lassen sich seine Fähigkeiten gut mit denen von Crisbell kombinieren. Zudem ist er imstande, einzelne Personen oder die ganze Gruppe zu heilen.

JKR-721, eine echte Maschine

Das Bild zeigt den Charakter JKR-721.
Durch seine unschlagbare Geschwindigkeit ist er echt schwierig einzufangen

JKR-721, beziehungsweise kurz einfach K, ist nicht so, wie es auf den ersten Blick scheint. Im Gegensatz zu unseren Primärhelden handelt es sich nicht um einen Menschen, sondern um eine Maschine. Um genau zu sein ist er ein mechanischer Android. Er ist mehrere tausende Jahre alt und erwacht immer nur dann, wenn sich etwas Wichtiges oder Interessantes in der Weltgeschichte tut.

Was er als interessant empfindet, ist schwer zu sagen. Die Geschichte um Crisbell und ihre Begleiter findet er sehr interessant, weswegen er sich der Truppe anschließt. Sein analytisches Gehirn eröffnet uns oftmals einen anderen Blick auf gewisse Ereignisse. Von menschlichen Gefühlen und Beziehungen hingegen versteht er eher weniger. Er betont mehrfach, dass ihm diese zu undurchsichtig und zu kompliziert sind.

K ist ein starker physischer Kämpfer. Allerdings muss man vorsichtig sein, aufgrund seiner inneren Mechanik neigt er dazu, sehr schnell zu überhitzen. Regelmäßig geht daher ein Zug dafür drauf, diese zu kühlen. Auffallen tut er vor allem wegen seiner unfassbaren Schnelligkeit. Er greift häufiger an als alle anderen Charaktere und kann daher als ultimative Geheimwaffe eingesetzt werden. Einige Elementarangriffe kann er auch erlernen. Besonders zu erwähnen ist auch noch, dass K beim Angreifen keine Manapunkte verbraucht.

Eine weitere sehr nützliche Fähigkeit von ihm ist, Gegner im Kampf zu packen und auf die andere Seite des Kampffeldes zu werfen. Wenn sich alle Gegner auf einer Seite befinden, können sie durch Multi-Hit-Attacken alle gleichzeitig verletzt werden.

Zas überlässt alles dem Zufall

Das Bild zeigt Zas, eine der Protagonisten aus dem Spiel "Cris Tales".
Meine süße, kleine Zas. So unschuldig und doch so mutig und voll Hoffnung

Als Zas zu unserer kleinen Gruppe gestoßen ist, habe ich erst gedacht: „Hey, das ist ja richtig cool, noch ein weiterer weiblicher Charakter als Verstärkung.“ Leider muss ich gestehen, dass ich mit ihr nie wirklich warm geworden bin. Ihre Angriffe und Fähigkeiten sind mir zu zufällig, auch der Schaden ist total willkürlich. Genau das soll ihren Charakter und ihren Charme ausmachen, es ist halt nur bei mir nicht wirklich angekommen.

Im Gegensatz zu JKR-721 ist Zas ein stinknormaler Mensch. Besonders an ihr sind die leuchtenden, grün-gelben Haare und ihre große Tasche. Es handelt sich nicht nur um ein modisches Accessoire, welches perfekt auf die Farbe ihrer wilden Mähne abgestimmt ist, sondern um ein magisches Attribut. Sogesehen ist es eine Tasche ohne Boden, in welcher sich verschiedene Gegenstände wie Hämmer, Bomben oder auch Kleidung befinden.

Greift sie normal an, zieht sie zufällig einen der Gegenstände aus der Tasche. Nach dem ausgewählten Gegenstand richtet sich die Schadenmenge. So machen Hämmer sehr viel Schaden bei einem einzelnen Feind, Bomben machen etwas weniger Schaden, allerdings treffen sie mehrere Feinde. Wichtig zu erwähnen an dieser Stelle: Die Art des normalen Angriffs und die Stärke hängt von der Zeit ab, in welcher sich die Gegner befinden.

Auch Zas sonstige Fähigkeiten basieren weitgehend auf Glück. Sie beschwört im Normalfall ein Rouletterad herauf, mit dem sie je nach Wahl Verbündete heilt, Elementarschaden oder auch physischen Schaden verursacht. Von welchem Typ zum Beispiel der Elementarschaden ist, kann man allerdings nicht bestimmen. Es ist schließlich ein Glücksrad. Daher kann es gelegentlich auch mal vorkommen, dass wir den Gegner versehentlich heilen. Zum Beispiel, wenn er aus Feuer besteht und durch den Angriff mit Feuer geheilt wird. Mein Lieblingscharakter wird sie auf jdenfall nicht werden.

Cris Tales – Auf in die Schlacht!

Das Bild zeigt den Bösewicht des Spieles "Cris Tales" die Kaiserin der Zeit.
Die Kaiserin der Zeit scheint allmächtig zu sein, aber wir können sie besiegen

Kommen wir nun zu dem zentralen Event von Rollenspielen: Dem rundenbasierten Kampfsystem. Kurz nach Ankündigung des Titels wurde Cris Tales mit dem Slogan „Eine Liebeserklärung an die klassischen JRPGs“ beworben. Dann darf natürlich das klassischste Kampfsystem schlechthin nicht fehlen.

In Cris Tales kann nicht überall gekämpft werden. Weder auf der Overworld, noch in den Städten werden wir auf Gegner treffen. Ausgenommen hiervon sind allerdings Boss-Gegner und spezielle ausgegliederte Bereiche, wie zum Beispiel die Kanalisation.

Sind wir in den Kampfbereichen, ist auffällig, dass wir weder die Zukunft, noch die Vergangenheit sehen können. Wir leben also für einen Moment nur in der Gegenwart. Die Gegner, welche uns angreifen, sind auf der Overworld leider nicht zu sehen. Vielmehr hat es mich an ein altes Pokémon-Spiel und das hohe Gras erinnert, in welchem immer wieder zufällig ein Kampf startet.

Rundenbasiertes Kämpfen

Das Bild zeigt eine Szene aus dem Spiel "Cris Tales".
Der Krieg ist real!

Hat uns nun ein Gegner gefunden, greifen uns maximal vier Exemplare gleichzeitig an. Zwei befinden sich im linken Bildschirmbereich, zwei befinden sich im rechten Bereich. Die unterschiedlichen Bereiche sind sehr wichtig für Crisbells Fähigkeiten. Gegner im rechten Bereich können, wie ich es bereits oben angekündigt habe, nur in die Zukunft gesendet werden, Gegner im linken Bereich nur in die Vergangenheit.

Wer den ersten Zug machen darf, hängt von der Geschwindigkeit der Gegner, beziehungweise der Verbündeten ab. JKR-721, Crisbell und auch Christopher sind recht schnelle Charaktere. K greift im Normalfall als erstes an, schließlich ist die unglaubliche Schnelligkeit auch eins seiner Kern-Features.

Wer als nächstes am Zug ist, kann in der oberen Mitte des Bildschirmes abgelesen werden. Man erkennt die Kämpfer für einige Runden im Voraus. Was ich ganz ineressant finde ist die Tatsache, dass auch die letzten Züge angezeigt werden. Ich bin mir zwar nicht sicher, was dieses Detail bringen soll, allerdings ist es ganz niedlich.

Ist einer unserer Verbündeten am Zug, können wir auswählen, welche Fähigkeit oder welcher Angriff ausgeführt werden soll. Je nachdem, welche Handlungen wir ausführen, verändert sich die Reihenfolge der angreifenden Charaktere. Wirkt Crisbell zum Beispiel einen Schnelligkeitszauber, greift der ausgewählte Charakter jeden zweiten Zug an. Dadurch ändert sich natürlich die Reihenfolge der Angriffe.

Rechts, Links, oben, unten

Jeder Verbündete hat im Kampf oberflächlich betrachtet vier Optionen. Diese können ausgewählt werden, indem man den rechten Joy-Stick nach oben, unten, rechts oder links drückt.

Drücken wir den Joy-Stick nach unten, haben wir die Funktion aus dem Kampf zu fliehen. Ja, genau. So doof habe ich auch geschaut, weil diese Funktion leider nirgendwo erklärt wird. Oder ich habe die Erklärung verpasst, was ich auch nicht ausschließen will. Prinzipiell kann jeder Charakter aus dem Kampf fliehen. Ob die Flucht gelingt ist allerdings nicht immer sicher. Nach welchen Kriterien sich der Erfolg genau richtet, kann ich leider nicht beurteilen. Ein wichtiges Detail noch am Rande: Aus Boss- oder storytechnisch relevanten Kämpfen kann man nicht fliehen, selbst wenn die Option angezeigt wird. Und, wie es schon immer war: Flüchten kostet einen Zug.

Drücken wir den Joy-Stick nach oben, haben wir drei Möglichkeiten. Zum einen können wir diesen Zug aussetzen, auch Passen genannt, zum anderen können wir uns verteidigen oder einen Gegenstand aus dem Inventar verwenden.

Vielleicht fragen sich jetzt einige von euch, was genau der Unterschied zwischen Passen und Verteidigen ist. Fangen wir erst einmal mit dem Passen an. Hinter der Möglichkeit des Passens verbirgt sich, mit anderen Charakteren die Reihenfolge der Angriffe zu tauschen. Der Charakter, der passt, verwirkt sogesehen die Chance auf einen Angriff in dieser Runde, kann aber zwei Züge später erneut angreifen. Der nächste, angreifende Charakter wird vorgezogen, danach dürfen wir erneut angreifen.

Passen kann taktisch genutzt werden, um gewisse Angriffe besser zu koordinieren und aufeinander abzustimmen. Verteidigen wir uns, geht der Charakter in den Verteidigungsmodus und erhält bei einem Angriff deutlich weniger Schaden. Diese Option benötigt im Gegensatz zum Passen allerding einen vollständigen Zug.

Gegenstände

Über die Auswahl des Reiters Gegenstände können wir auf die von uns erworbenen Items zugreifen. Items können gekauft oder auch gefunden werden. Zu den Gegenständen gehören unter anderem Heilsäfte, Gegengifte, Items gegen Verbrennung sowie Lähmung oder auch Kaffee.

Items können zu jeder Zeit auch außerhalb des Kampfes zum Heilen verwendet werden. Das einzige Objekt, auf welches während dem Kampf nicht zugegriffen werden kann, ist das Zelt. Dieses bietet dem Team die Möglichkeit, sich vollständig zu heilen. Es kann nur an bestimmten Stellen auf der Map verwendet werden.

Angriffe und Fähigkeiten

Nun fehlen nur noch die Funktionen, die wir auswählen können, wenn wir den Joy-Stick nach rechts oder nach links drücken. Prinzipiell gibt es in der Auswahl keinen Unterschied zwischen der rechten und der linken Bildschirmhälfte. Auf beiden Seiten können wir sowohl den normalen Angriff auswählen oder auf die charakterspezifischen Fähigkeiten zugreifen.

Angriffe

Beim normalen Angriff verursachen wir physischen Schaden beim Gegner. Wie hoch dieser ist, hängt vom Charakter ab und dem jeweiligen Angriffswert. Crisbell greift mit einem Schwert an, Zas mit ihrer magischen Tasche, K attackiert Gegner mit seinen Fäusten, Christopher greift mit seinem magischen Schild an und Wilhelm mit seinem Stab.

Jede Waffe kann im Laden verbessert und mit speziellen Anhängern ausgerüstet werden. Zudem ist es möglich, durch das Drücken von A beim Angreifen dem Gegner einen zusätzlichen Schlag zu versetzen, welcher etwa die Hälfte des Schadens des ursprünglichen Angriffs verursacht.

Fähigkeiten

Das Bild zeigt eine Szene aus dem Spiel "Cris Tales".

Jeder Charakter hat spezifische Fähigkeiten, auf welcher er im Kampf zurückgreifen kann. Dabei handelt es sich unter anderem um Elementarangriffe oder auch um Heilungen und Supporterfähigkeiten. Jede Fähigkeit verbraucht MP, sogenannte Mana-Punkte. Auch diese sind klassisch und charakteristisch für Rollenspiele im Allgemeinen.

Eine Ausnahme von diesem Konzept stellt JKR-721 dar. Er besitzt keine Mana-Punkte, kann aber dennoch Fähigkeiten einsetzen. Er verfügt stattdessen über eine Hitze-Skala, welche sich bei jedem Angriff etwas füllt. Überhitzt er sich, erhält er Schaden in Höhe von 100 bis 150 KP.

Rechts oder links? Vergangenheit oder Zukunft?

Gegner, welche sich auf der linken Seite des Spielfelds befinden, können von Crisbell – mithilfe ihrer Zeitmagie – in die Vergangenheit befördert werden. Gegner, welche sich auf der rechten Seite des Spielfelds befinden, können von ihr in die Zukunft gebracht werden. Die Kristalle, durch welche Crisbell die Zukunft und die Vergangenheit einer Stadt oder eines Menschen sieht, können wir im Kampf zu unserem eigenen Vorteil nutzen.

Dementsprechend besitzen die meisten Gegner eine Form in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Welche Form im Kampf auftaucht, ist zufällig. Die jüngste Form kann nicht in die Vergangenheit gesendet werden, schließlich hat sie dort noch nicht existiert. Durch den Versuch, sie dennoch in die Vergangenheit zu senden, reduziert sich die Geschwindigkeit des Gegners und er nimmt Schaden.

Entsprechendes passiert auch, wenn wir versuchen, die älteste Form in die Zukunft zu senden. Da es für den Gegner keine Zukunft mehr gibt, reduziert sich bei dem Versuch seine Geschwindigkeit und der Gegner nimmt Schaden. Im Normalfall können wir an der Position der Gegner auf dem Kampffeld nichts ändern. Nur JKR-721 besitzt eine Fähigkeit, durch welche wir Gegner greifen und auf die andere Spielfeldseite befördern können.

Die Zeitreise lässt sich auch mit anderen Aktionen kombinieren. Schicken wir einen brennenden oder einen vergifteten Gegner in die Zukunft oder holen ihn aus der Vergangenheit in die Gegenwart zurück, akkumuliert sich der Schaden. Besonders gut kombinieren kann man die Zeitmagie mit Wilhelms Fähigkeiten. So ist er unter anderem auch in der Lage, mehrere Gegner gleichzeitig zu treffen, anstelle von nur einem einzelnen.

Einige Details noch am Rande: Es gibt gewisse Endgegner, welche Crisbells Zeitmagie blockieren oder die keine zukünftige oder vergangene Form haben. Zudem sind Gegner in der Zukunft meistens schwächer, da sie dort älter und nicht mehr so agil sind.

Die Synchrofähigkeit

Bei der Synchrofähigkeit handelt es sich um einen Kombinationsangriff von einzelnen Charakteren. Was in Cris Tales besonders ist, ist die Tatsache, dass alle Kombinationsangriffe mit Crisbell stattfinden. Die anderen Charaktere können nicht gemeinsam angreifen.

Zudem muss jeder Charakter erst ein bestimmtes Level erreicht, beziehungsweise eine bestimmte Fähigkeit erlernt haben, um die Synchrofähigkeit auslösen zu können. So können wir anfänglich, nachdem sich JKR-721 unserer Gruppe angeschlossen hat, mit ihm keine Synchrofähigkeit ausführen. Ihm fehlt dafür die notwendige Attacke.

Was ich richtig, richtig ungeil finde: Die Synchrofähigkeit kann erst ausgelöst werden, wenn sie ausreichend aufgeladen ist. Das ist absolut okay, es handelt sich ja um einen Spezialangriff. Allerdings gibt es aktuell noch einen Bug, welcher dafür sorgt, dass man in das Synchromenü eintreten kann, wenn die Attacke noch nicht aufgeladen ist. Man kann den Angriff aber nicht auslösen, wenn der Balken nicht aufgeladen ist und man kommt aus dem Menü auch nicht mehr heraus. Da hilft nur noch ein Neustart… vom letzten Speicherpunkt aus… sehr ungünstig. Es ist mir leider mehr als einmal passiert, immer beim ersten Boss.

Die Overworld und die Städte von Cris Tales

Sowohl die Overworld als auch die einzelnen Städte spielen in Cris Tales eine wichtige und damit auch eine zentrale Rolle. Im Laufe der Story besuchen wir insgesamt fünf Städte, welche jeweils durch einen Ozean miteinander verbunden sind. Da es sich damit sogesehen um eigenständige Inseln handelt, besitzt jede Stadt eine eigene Overworld.

Die Overworld

Das Bild zeigt die Overworld von "Cris Tales".

Hm. Eigentlich würde ich euch gerne schillernd in allen Farben erzählen, wie toll und wie besonders die Overworld ist, allerdings ist das nicht möglich, beziehungsweise es wäre eine Lüge. Zwar ist die Overworld, wie auch der Rest des Spieles, grafisch ganz nett gestaltet, aber sie ist sonst überhaupt nichts besonderes.

Auf der Overworld befinden sich die Ziele, welche wir in der jeweiligen Region bereisen können. Im Normalfall haben wir zwei bis drei Anlaufpunkte, manchmal auch mehr. Crisbell, welche wir steuern, ist auf der Overworld genau so groß wie die einzelnen Ziele, die wir bereisen können. Auch dieses Feature kennt man bereits aus anderen Spielen.

Gelegentlich kann man auf der Overworld Kisten mit Items finden, aber nicht mal diese sind besonders nützlich. Kurz gesagt: Die Overworld ist einfach überhaupt nichts besonderes. Aber immerhin kann man hier zu jederzeit speichern.

Fünf Städte sollst du bereisen

Das Bidl zeigt Crisbell in der Stadt St. Clarity.
Eine Szene aus St. Clarity. Vergangenheit, Zukunft und Gegenwart sind für Crisbell in einem Bild vereint

Im Laufe der Handlung gibt es fünf Städte, welche wir bereisen müssen:

  • Narim: Die Heimatstadt von Crisbell und ihren Freunden. Auch Wilhelm wohnt in einem Haus in der Nähe der Stadt. Die Kaiserin der Zeit sendet regelmäßig Kobold-Soldaten in die Stadt, um sie unter ihre Kontrolle zu bringen. Im Kampf gegen diese lernen sich Crisbell und Christopher kennen.
  • St. Clarity: Die Heimatstadt von Christopher. Es handelt sich um eine Stadt, die in zwei Lager gespalten ist. Unten, im Flutbezirk, wohnen die armen Arbeiter, welche Rubine abbauen. In der Oberstadt wohnt der reiche Teil der Bevölkerung, welcher von der Kaiserin geschmiert worden ist. Dort treffen wir unter anderem auch Christophers Eltern und ziehen ein Kind aus dem Kanal
  • Neva Tulira: Eine eisigkalte Stadt, welche sich als Heimat- und Studienstadt von Wilhelm entpuppt. Dort gibt es ein Museum und eine Universität. Ohne unsere Hilfe wird die Stadt in einem ewigen Winter versinken. Die Yucandragorans – kurz Yucandra – wurden dort entwickelt
  • Cinder: Wo Neva Tulira kalt und eisig ist, ist Cinder heiß und tödlich. Überall, wo wir hinsehen und hingehen, gibt es Lava, Lava und noch mehr Lava. Zas und ihre Schwester sind hier geboren und aufgewachsen. Ein Großteil der Einwohner sind allerdings Kobolde. In Cinder grassiert eine Krankheit, die Glaslunge, welche auf eine große Schmiede zurückzuführen ist
  • Crystallis: Die Hauptstadt von Cris Tales. Es handelt sich um die letzte Bastion, welche die Kaiserin der Zeit noch nicht eingenommen hat. Dort findet die finale Schlacht des Spieles Stadt und hier gibt es einige Plot-Twist

Jede Stadt weiß durch ihre einzigartige Grafik und die charismatischen Dorfbewohner zu überzeugen. In jeder Stadt ist unsere Hauptaufgabe, die jeweilige Kathedrale aufzusuchen und die Kraft der Glasmalerei in uns aufzunehmen. Diese stärkt die Zeitmagie, welche Crisbell innewohnt.

Zudem haben wir in jeder Stadt die Möglichkeit, einige Nebenquests anzunehmen. Normalerweise gibt es zwei bis drei Nebenquests pro Stadt. Diese verändern die Geschichte von einzelnen Menschen. Leider haben diese zusätzlichen Quests mich nicht richtig abgeholt. Zumeist waren sie nicht wirklich mit Rätseln verbunden, sondern vielmehr mit hin- und herrennen. Eigentlich darf man das aber auch nicht kritisieren, schließlich ist das typisch für JRPGs.

Was aber wirklich schlecht gemacht ist: Kurz vor der finalen Szene am Ende einer Stadt kommt immer eine Warnung, dass man ab diesem Zeitpunkt die Nebenquests nicht mehr beenden kann. Einerseits verstehe ich warum, andererseits aber auch nicht. Wieso kann man rückwirkend keine Nebenquests mehr abschließen? Was, wenn ich versehendlich eine verpasst habe und es gar nicht weiß?

Matias besondere Fähigkeiten

Das Bild zeigt Matias, welcher sich gerade in der Vergangenheit aufhält.
Matias in der Vergangenheit. Er war einmal so eine süße Kaulquappe

Was ich irgendwie schade finde, ist die Tatsache, dass Crisbell selbst nicht in der Zeit reisen kann. Sie selbst kann die Zeit nur sehen. Aber für irgendwas muss Matias – außer seiner beratenden Tätigkeit – ja gut sein. Crisbell kann ihm ein Zeitportal öffnen, wodurch er in die Vergangenheit und auch in die Zukunft reisen kann.

Leider, leider, leider hätte man dieses Feature als zentrales Feature ausarbeiten müssen. Eigentlich ist es ziemlich unnötig mit Matias in der Zeit zu springen. Es wird vielleicht drei oder vier Mal im Rahmen der Story von Cris Tales wirklich gebraucht, ansonsten können wir so nur an zusätzliche, eher mäßig versteckte Kisten herankommen. Gelegentlich können wir für Nebenquests auch Charaktere belauschen, um an spezielle Informationen heranzukommen. Aber damit hat sich die Sache dann.

Es ist ein tolles Feature, welches einfach nicht wirklich genutzt wird. Schade, liebe Entwickler.

Das Menü von Cris Tales

Auf das Menü können wir mithilfe von „+“ zugreifen. Dort haben wir direkten Zugang zum Inventar, zu der Ausrüstung, zum Questlog, zur Gruppe und auf die Fähigkeiten.

Das Inventar

Das Bild zeigt den Reiter Inventar.
Besonders am Anfang sind Items sehr, sehr teuer

Im Inventar befinden sich neben den Items die erworbenen Ausrüstungsgegenstände und die jeweiligen Questgegenstände. Schade finde ich, dass es nicht möglich ist, das Inventar nach bestimmten Gegenständen zu filtern. Deswegen heißt es immer: Such, Such, Such. Wie bereits weiter oben erwähnt, können wir die Items zu jeder Zeit nutzen. Aus meiner Erfahrung raus kann ich sagen, dass man im Laufe des Spiels vor allem große und kleine Manatränke braucht. Gelegentlich kann auch ein Beleber hilfreich sein. Der Rest ist einfach nur nice to have, um es mal auf denglisch zu sagen.

Ausrüstungsgegenstände

Das Bild zeigt den Shop im Reiter "Ausrüstungsgegenstände".
Am Anfang gibt es nicht sehr viel Auswahl im Shop

Jeder Charakter kann mit fünf Ausrüstungsgegenständen ausgestattet werden. Dazu zählen unter anderem Stiefel, Armstulpen oder Armreifen, Ketten, ein rechter Ring oder ein linker Ring. Die einzelnen Ausrüstungsgegenstände können entweder in versteckten Kisten auf der Overworld gefunden werden oder wir können sie innerhalb einer Stadt in einem Laden kaufen.

Jeder Ausrüstungsgestand hat eine besondere Fähigkeit oder wirkt sich direkt auf einen Wert aus. So können wir unter anderem unsere Angriffskraft oder die Geschwindigkeit des jeweiligen Charakters erhöhen. Eine andere Möglichkeit ist es, den Charakter immun gegen Lähmung oder Gift zu machen. Auch das kann mit bestimmten Gegenständen erreicht werden.

Gewisse Items sind an bestimmte Charaktere gebunden. Darunter zählen vor allem bestimmte Ringe, welche zum Beispiel nur von Charakteren aus Narim oder St. Clarity getragen werden können. Jede Stadt, ausgenommen Crystallis, besitzt ein spezielles Item, welches sich auch durch einen extrem hohen Preis auszeichnet.

Wie man welchen Charakter ausrüstet, bleibt schlussendlich uns überlassen. Wie immer sollte halt darauf geachtet werden, die Fähigkeiten und Begabungen der Teammitglieder zu stärken. Bei Christopher zum Beispiel empfiehlt es sich, den Magieangriff und die Geschwindigkeit zu steigern. JKR-721 ist eher ein physischer Angreifer, daher sollten wir bei ihm den normalen Angriff verbessern. Geschwindigkeit lohnt sich bei ihm eher weniger, da er schon sehr schnell ist.

Waffen

Das Bild zeigt den Reiter Zeitsynthese des Shops im Spiel "Cris Tales".

Jeder Charakter hat seine eigene, persönliche Waffe. Diese kann auch nicht verändert werden. Damit meine ich, dass wir für die einzelnen Charaktere keine neuen oder stärkeren Waffen kaufen können. Allerdings gibt es trotzdem eine Möglichkeit, die Waffen zu stärken.

Das Zauberwort in diesem Falle nennt sich Zeitsynthese. Auch diese können wir beim Laden in den jeweiligen Städten durchführen. Jede Waffe kann damit fünf Mal aufgewertet werden. Dadurch steigen ihre Werte, unsere Helden werden schlussendlich stärker. Zum Aufwerten werden keine speziellen Gegenstände benötigt, lediglich Murmeln – die Währung des Spieles. Einen Hinweis aber dennoch: Aufwerten ist besonders am Anfang sehr teuer.

Die Gruppe

Im Menü-Reiter Gruppe können wir die Zusammensetzung unseres Teams ändern. Je nachdem, wie weit wir in Cris Tales vorangeschritten sind, desto mehr Helden schließen sich unserem Team an. Wir können sie frei zusammenstellen, zwei Einschränkungen gibt es allerdings: Zum einen muss Crisbell immer Teil der Gruppe sein, zum anderen können immer nur drei Mitglieder gleichzeitig kämpfen.

Immerhin die anderen zwei Charaktere können wir individuell zusammenstellen. Meine bevorzugte Kombination besteht aus Crisbell, Christopher und Wilhelm. Ebenfalls gut kompatibel sind Crisbell, JKR-721 und Wilhelm.

Fähigkeiten

Ganz zu Beginn haben wir keine Fähigkeiten, die außerhalb des Kampfes verwendet werden können. Das ändert sich allerdings recht schnell

Im Reiter Fähigkeiten können wir uns die Fähigkeiten eines jeweiligen Charakters ansehen. Dieser Reiter hat in Cris Tales eine hohe Bedeutung. Dort können wir nämlich außerhalb des Kampfes auf unsere Fähigkeiten zugreifen. Natürlich kann man nicht alle davon auch außerhalb des Kampfes benutzen. Es gibt keinen Grund einen Flammenzauber auf der Overworld oder in den einzelnen Gebieten zu wirken.

Allerdings gibt es sehr wohl Zauber, welche auch fern vom Kampffeld sinnig sind. Dazu gehört alles aus dem Bereich „Gruppenmitglieder heilen“. In diesen Bereich fallen vor allem Crisbell und Wilhelm, aber auch Zas kann heilen. Daher ist es auch nicht wichtig, dass wir wirklich viele Heiltränke kaufen, Crisbell kann direkt von Anfang an heilen und sie besitzt recht viele MP.

Eine andere Fähigkeit, welche außerhalb des Kampfes angewendet werden kann, gehört Wilhelm. Er kann uns von Vergiftungen heilen durch die Anwendung von Gegengift. Vergiftung ist das einzige Statusproblem, welches sich außerhalb des Kampfes bemerkbar macht und uns beim Laufen weiterhin schadet. Nach einer bestimmten Anzahl von Schritten verschwindet aber auch dieses Problem ohne Heilung.

Questlog

Der Questlog ist unser virtuelles Tagebuch. Hier wird auf der einen Seite der Fortschritt der Hauptquest aufgezeichnet und dargestellt, auf der anderen Seite werden aber auch die Nebenquests der jeweiligen Zeit dort abgebildet. Wenn man nicht mehr weiter weiß und einen auch die Tipps von Matias nicht mehr weiterbringen – welche sich eh nur auf die Hauptquest beziehen – kann man dort nachschauen, wie es weitergeht.

Die Hauptquest kann man immer einsehen, bei den Nebenquests kann man immer nur die der aktuellen Stadt einsehen. Visuell betrachtet finden sich rechts die Nebenquests, auf der linken Seite ist die Hauptquest.

Mein Fazit zu Cris Tales

Pros:

  • Wunderschöne, farbenfrohe Grafik
  • Interessante Hintergrundgeschichte mit tollen Dialogen und einigen Plot-Twists
  • Ausgearbeitete Charaktere mit einem vollständigen Profil
  • Typisches japanisches Rollenspielsystem, wie es angekündigt wurde
  • Schöner Soundtrack
  • Tolle englische Synchronisierung
  • Interessantes, wenn auch nicht ganz neuartiges Kampfsystem

Cons:

  • Gelegentlich auftretende Bugs, welche als Soft Log fungieren
  • Unfassbar lange Ladezustand für Zwischensequenzen oder vor einem Kampf (10-15 Sekunden jedes Mal)
  • Wenige Fehler in der deutschen Übersetzung
  • Teilweise passen die Gesichtsausdrücke nicht zu dem, was der Charakter sagt, besonders bei Wilhelm
  • Wilhelm ist ein Mann, allerdings sieht er aus wie eine Frau
  • MAN KANN KEINE SCREENSHOTS MACHEN!!!
  • Anfänglich sehr schwer, dann recht einfach
  • Sich ständig wiederholendes Gameplay
  • Die meisten Items sind überflüssig
  • Wenig Auswahl bei der Ausrüstung
  • Die Charaktere sind im Kampf nicht alle sinnvoll kompatibel
  • Teilweise wirkt das Spiel ziemlich in die Länge gezogen

Ich muss gestehen, dass ich mich wirklich sehr auf den Release von Cris Tales gefreut habe. Jetzt, da ich das Spiel durchgezockt habe, bin ich mir nicht mehr so sicher, was genau ich davon halten soll. Versteht mich bitte nicht falsch, es ist wirklich kein schlechtes Spiel, aber es ist auch nicht so großartig, wie ich es mir vorgestellt habe. Mir hat schlussendlich die Rafinesse gefehlt, an manchen Stellen war ich teilweise wirklich genervt. Zudem hat die Story an manchen Stellen zudem ihre Tücken, man kann sie durchaus nachvollziehen, aber sie ist etwas abgefahren.

Sein Geld sollte der Titel dennoch wert sein. Hier könnt ihr es im Nintendo eShop bestellen. Man muss nur wissen, auf was man sich einlässt und darf nicht mehr erwarten. Ich freue mich darauf, mehr von dem Entwicklerstudio zu hören.

Das Testmuster wurde uns von Marchsreiter zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür!

Bilder: © Modus Games, YouTube via DerTomatenToaster, Preview

Über Caren Koch 1471 Artikel
Geboren im Jahre 1997 bin ich wirklich froh darüber, mich noch ein echtes 90er-Unikat nennen zu können.Geboren und aufgewachsen bin ich im Saarland, wohne und arbeite auch immer noch hier. In meinem Job als chemisch technischer Assistent habe ich sehr viel mit Zahlen und Rechnen zu tun, das Zocken ist daher ein nette Abwechslung für mich.Meine erste Konsole war eine NES. Ich besitze auch heute noch eine und liebe sie abgöttisch. Neben der NES habe ich noch zwei Nintendo 3DS-Systeme und natürlich eine Nintendo Switch. Meistens Spiele ich Jump`n`Run und Strategiespiele, bin aber allem gegenüber offen. Was ich nicht so mag sind Horror- und Actionspiele, wobei es auch hier natürlich Ausnahmen gibt. Auf der Switch ist mein aktuelles Lieblingsspiel Monsters 2, wobei ich auch für eine Partie Overcooked 2 mit meiner Schwester immer zu haben bin.

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