Ist das Nintendo Switch OLED-Modell nur eine Zwischenlösung?

Gestern stellte Nintendo in einem Video die neue Switch-Revision vor. Das OLED-Modell soll bereits am 8. Oktober auf den Markt kommen. Viele freuten sich über die Ankündigung, waren aber dann ernüchtert, als sie feststellten, dass das neue Modell ohne große Verbesserungen gegenüber des Standard-Modells der Switch daherkommt. Auch die Redaktion von Bloomberg scheint etwas verblüfft gewesen zu sein.

Denn diese fragten noch gestern den in Tokio ansässigen Spieleindustrie-Analysten Serkan Toto zu dem neuen Modell. Dieser merkte an, dass das OLED-Modell für ihn „eher wie ein Interimsmodell“ aussehe und kein echtes Upgrade sei. Weiterhin spekulierte er: „Dies könnte nur ein Dummy-Upgrade sein, bis Breath Of The Wild 2 fertig ist und der Halbleitermangel im nächsten Jahr vorbei ist.“

Ersetzt das OLED-Modell die Standard-Revision der Switch?

Diese Aussage von Toto ist sehr interessant. Auch die Leakerin Samus Hunter äußerte bereits vor einiger Zeit einen ähnlichen Verdacht. Sie ging davon aus, dass Nintendo an zwei Revisionen arbeitet – wovon eine die Pro-Variante und die andere ein leicht verbessertes Modell darstellen sollte. Zumindest mit Letztgenannter scheint sie teils richtig zu liegen, denn sie gab zu dem Zeitpunkt schon an, dass diese ein neues Display und einen aktuelleren Chip enthalten soll und zum Preis der aktuellen Standard-Revision verkauft wird. Der Preis des OLED-Modells wird allerdings laut offizieller Angabe von Nintendo etwa 50 $ höher ausfallen als der des Standard-Modells.

Das Bild zeigt die Nintendo Switch mit durchgestrichenem Tegra X1 Mariko-Text.
Stellt Nvidia den Chip wirklich ein?

Bezüglich des Chips können wir noch keine gesicherte Aussage treffen, Nintendo stellte nur klar, dass dieser keine Performance-Verbesserung bringt. Allerdings berichteten wir im Frühjahr davon, dass Nvidia vermutlich zum Ende des Jahres die Produktion des zur Zeit verbauten Tegra X1 Mariko-SoC einstellen möchte. Dieser könnte durch einen gleichwertigen, kostengünstigen Chip ersetzt werden und bereits im OLED-Modell verbaut sein. So könnte Nintendo dafür sorgen, dass das OLED-Modell zunächst mit dem Standard-Modell koexistiert, dieses aber im weiteren Verlaufe verdrängt. Der Fakt, dass sowohl alle Spiele und die Joy-Con mit dem angekündigten Modell kompatibel sind, als auch die Tatsache, dass die neue Revision im alten Dock als auch die alte Revision im neuen Dock verwendet werden kann, spricht für diese Theorie.

Das Bild zeigt das Nintendo Switch OLED-Modell-Dock.
Das neue Dock kann auch mit alter Revision der Switch verwendet werden

Die Hoffnung auf eine Switch Pro lebt weiter

In einigen Punkten lagen die Gerüchte schon korrekt: Das neue OLED-Display, der verbesserte Aufsteller und ein LAN-Anschluss waren zwar eigentlich Bestandteil der Spekulationen um eine Switch Pro. Dennoch ist es verblüffend, wie genau die Vorhersagen nun zutrafen. Allerdings warten wir nun immer noch auf ein „richtiges“ Upgrade. Die Berichte, die ein 4K-fähiges Modell beschwörten, hielten sich zu hartnäckig dafür, dass letztlich doch nichts Wahres daran sein sollte. Samus Hunter hält es für äußerst denkbar, dass Nintendo – je nach Entwicklung der Verkaufszahlen im nächsten Jahr – ein leistungsstärkeres Modell für Ende 2022 oder 2023 plant. Auch ich halte es weiterhin für möglich, dass wir eine „Switch Pro“ erhalten könnten – bevorzugt zur Veröffentlichung von Breath of the Wild 2, welches vermutlich frühestens in der zweiten Hälfte des Jahres erscheint.

Es ist leicht vorstellbar, dass der weltweite Halbleitermangel Nintendos Pläne durcheinander gebracht hat. Bereits im letzten Jahr hatten Konsolenhersteller mit diesem zu kämpfen. Nintendo-Präsident Shuntaro Furukawa erwähnte sogar Anfang diesen Jahres, dass die Nintendo Switch in diesem Jahr wahrscheinlich wenig verfügbar sein wird.

Wie steht ihr zum OLED-Modell? Denkt ihr, dass dieses das Standard-Modell ersetzen könnte und wir eine weitere Revision erhalten?

Quelle: Gamesradar, Samus Hunter (Twitter)

Über Marcel Eidinger 1841 Artikel
Marcel ist im Jahr 1986 geboren, dem Jahr, wo seine Lieblings-Spielereihe ihren Ursprung hat: The Legend of Zelda. Mit seinen nun mehr als 30 Jahren Lebens- und ca. 25 Jahren Nintendo-Erfahrung versucht er euch mit Liebe und Leidenschaft auf dem Laufenden zu halten!

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