In den letzten Monaten wurde viel über den schlechten Umgang von Activision Blizzard mit seinen Mitarbeitern berichtet. Insbesondere wenn es um sexuelles Fehlverhalten am Arbeitsplatz geht. Ein Bericht des Wall Street Journals brachte das Fass in der letzten Woche dann zum Überlaufen. In ihrem Artikel schrieben sie über den CEO von Activision Blizzard, Bobby Kotick, der sich der sexuellen Belästigung und des Fehlverhaltens innerhalb des Unternehmens bewusst war. Zudem mischte er sich scheinbar in Fälle ein, um die Täter zu schützen, und beging anscheinend sogar eigene Übergriffe.
Das Echo auf diesen Artikel war enorm, einige Größen der Videospielbranche veröffentlichen kurz darauf offizielle Stellungnahmen, um Abstand von diesen Praktiken zu nehmen – darunter zählten auch PlayStation Chief Jim Ryan und Head of XBox Phil Spencer. Nun äußerte sich auch Nintendo, in Person Doug Bowser, zu dem Skandal.
Nintendo distanziert sich von den Praktiken bei Activision Blizzard
Der Präsident von Nintendo of America schrieb demnach letzte Woche eine interne E-Mail zur Situation bei Activision Blizzard. Diese ging an alle Ebenen des Unternehmens – einschließlich der Entwicklungspartner wie Retro Studios und Next Level Games. Fanbyte gelang es, die interne E-Mail von Nintendo zu erhalten, welche Bezug auf die Situation bei Activision Blizzard nimmt. Bowser schrieb demnach:
Wie Sie alle habe auch ich die jüngsten Entwicklungen bei Activision Blizzard und die anhaltenden Berichte über sexuelle Belästigung und Toxizität in der Firma verfolgt. Ich finde diese Berichte erschreckend und beunruhigend. Sie stehen im Widerspruch zu meinen Werten sowie zu Nintendos Überzeugungen, Werten und Richtlinien.
Jedes Unternehmen in der Branche muss ein Umfeld schaffen, in dem jeder respektiert und gleichberechtigt behandelt wird und in dem alle die Konsequenzen verstehen, wenn dies nicht der Fall ist.
Doug Bowser, Präsident von Nintendo of America
Bowser wies in seinem Schreiben darauf hin, dass Nintendo sich für einen offenen und integrativen Arbeitsplatz einsetzt, an dem alle willkommen sind. Das Unternehmen hält sich nicht nur selbst an diesen Standard, sondern erwartet dasselbe auch von allen anderen in der Branche sowie von seinen Partnern. Darüber hinaus steht Nintendo „in Kontakt mit Activision, hat Maßnahmen ergriffen und prüft weitere“. Nun stellt sich die Frage, inwiefern dies bevorstehende Veröffentlichungen auf der Nintendo Switch betrifft. Im Frühjahr diesen Jahres war vor allem die Rede von weiteren Remaster-Versionen.
Nintendo ist, wie auch Activision Blizzard, Mitglied der US-amerikanischen Organisation Entertainment Software Association – kurz: ESA. Laut Bowser hat Nintendo mit der Lobby-Organisation zusammengearbeitet, um die Haltung zu Belästigung und Missbrauch am Arbeitsplatz zu stärken. Nintendo ist auch der Meinung, dass die ESA den höchsten Standard von ihren Mitgliedern einfordern muss.
Denkt ihr, dass die Reaktionen auf diesen Skandal weitreichend genug sind?
Quelle: NintendoEverything
Marcel ist im Jahr 1986 geboren, dem Jahr, wo seine Lieblings-Spielereihe ihren Ursprung hat: The Legend of Zelda. Mit seinen nun mehr als 30 Jahren Lebens- und ca. 25 Jahren Nintendo-Erfahrung versucht er euch mit Liebe und Leidenschaft auf dem Laufenden zu halten!
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