Senior Game Designer gibt Einblick in die Entwicklung von Metroid Prime Trilogy

Während mit Metroid Dread das nächste 2,5D-Abenteuer mit Samus Aran kurz bevorsteht, müssen sich Fans der 3D-Ableger noch etwas gedulden. Nachdem die Entwicklung von Metroid Prime 4 Anfang 2019 neu gestartet wurde, gibt es bisher keine Anhaltspunkte dafür, wann der ambitionierte 3D-Shooter erscheinen soll. So vermuten einige, auch Insider, dass ein Remaster der Metroid Prime Trilogy für die Nintendo Switch zur Überbrückung der Wartezeit quasi parat liegt und nur noch auf ein geeignetes Zeitfenster für die Veröffentlichung wartet.

Dank eines Interviews im Kiwi Talkz-Podcast von Reece Reilly gab es kürzlich nun einige interessante Details über Retro Studios und Nintendo. So gab Mike Wikan, ehemaliger Senior Game Designer bei Retro Studios, interessante Einblicke in die damalige Entwicklung von Metroid Prime Trilogy für die Wii. Er sprach auch über ein sehr wichtiges Thema: Crunch, also verlängerte Arbeitszeiten und unzumutbare Arbeitsbedingungen in der Gaming-Branche.

Nachfolgend könnt ihr euch das Interview anschauen:

Mike Wikan über Crunch während der Entwicklung von Metroid Prime Trilogy

Wikan weist in dem Interview vor allem Gerüchte zurück, wonach Nintendo dem Studio für Metroid Prime 2: Echoes unangemessene Fristen auferlegt hat. Er betonte weiterhin, dass das Unternehmen eingeschritten ist, als es nach der Fertigstellung des ersten Spiels merkte, dass es ein ernstes Problem gab. Die Entscheidung, Echoes in seiner jetzigen Form weiterzuentwickeln, war ein Sinneswandel des Mutterkonzerns, obwohl die „Dunkel- und Licht“-Mechanik es dem Team ermöglichte, intelligent zu arbeiten und zum Beispiel Räume doppelt zu nutzen.

Nach Metroid Prime 1 gab es selten Crunch, zwischen 1 und 2 gab es einen Führungswechsel…

[…]

Wir hatten eine gewisse Krise (in 2), aber es war nicht der neunmonatige Todesmarsch, den wir am Ende von Metroid Prime 1 hatten. Das war das Schlimmste.

[…]

Ich war zweimal 48 Stunden am Stück da, mit nur einer Stunde Schlaf, und dann gab es ein paar 36-Stunden-Tage, und in den letzten neun Monaten waren wir so gut wie rund um die Uhr da…

[…]

Am Ende dieser Zeit war jeder bereit zu kündigen, wir sagten „wir sind durch“. Ich hatte zwei Jobangebote von zwei verschiedenen Unternehmen. Nintendo erkannte, was vor sich ging, und übernahm das Unternehmen, kaufte es auf. Sie setzten Michael Kelbaugh an die Spitze. Er ist ein Schatz, wirklich gut, er war Leiter der QA-Abteilung von Nintendo. Er sagte: „Leute, gebt mir ein paar Wochen Zeit, um das zu ändern.“ Und das hat er getan.

[…]

… Er stellte das Vertrauen in die Führung und in das Unternehmen wieder her. Ich habe gerne für Nintendo gearbeitet.

Mike Wikan im Interview mit Kiwi Talkz-Podcast von Reece Reilly
Das Bild zeigt Mike Wikan, Game Designer für "Metroid Prime Trilogy".
Mike Wikan gibt viele Informationen zur Entwicklungszeit preis

Nintendo ist dafür bekannt, einige Projekte zu verschieben, um eine Überlastung der Teams zu vermeiden. So ist es beispielsweise auch bei Animal Crossing: New Horizons (→ zu unserem Test) geschehen.

Michael Kelbaugh ist weiterhin Präsident von Retro Studios und hatte zum Zeitpunkt seiner Ernennung über 14 Jahre bei Nintendo gearbeitet. Im weiteren Verlauf des Interviews ging Wikan kurz auf seine Pläne ein, Metroid Prime 4 zu spielen. Er ist zuversichtlich, dass das derzeitige Team es schaffen wird. Denn so seien viele der Haupt-Designer im Team Leute, die schon mitgewirkt hatten, als Mike Wikan dabei war. So verstünden sie es, wie ein Metroid-Spiel entwickelt werden muss.

Findet ihr solche Einblicke in die Entwicklungszeit von Spielen interessant? Was sagt ihr zu den getätigten Aussagen?

Quelle: NintendoLife

Über Marcel Eidinger 1841 Artikel
Marcel ist im Jahr 1986 geboren, dem Jahr, wo seine Lieblings-Spielereihe ihren Ursprung hat: The Legend of Zelda. Mit seinen nun mehr als 30 Jahren Lebens- und ca. 25 Jahren Nintendo-Erfahrung versucht er euch mit Liebe und Leidenschaft auf dem Laufenden zu halten!

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