Astral Chain: Interview mit PlatinumGames über Copyright-Verlust und Director Takahisa Taura

Wem gehört eigentlich Astral Chain? Diese Frage wurde im Februar 2020 in einem Interview noch wie folgt beantwortet: „Zur Hälfte gehört die IP PlatinumGames und zur anderen Hälfte Nintendo.“ Damals schloss man auch nicht aus, Astral Chain vielleicht noch für andere Konsolen zu portieren.

Das hat sich inzwischen offenbar geändert, wie findigen Fans im Oktober aufgefallen ist.

Das untere Bild zeigt das veränderte Copyright zu Astral Chain
Das untere Bild zeigt das veränderte Copyright

Dem Screenshot zufolge gehört Astral Chain nun zu 100 % Nintendo. Die Webseite Videogamechronicle versuchte herauszufinden, was da geschehen war und erhielt lediglich von Herrn Atsushi Inaba persönlich die Antwort:

Es ist so, wie es auf der Webseite steht: Astral Chain ist Nintendos IP und dementsprechend gibt es da Dinge, über die wir uns nicht herausnehmen zu sprechen.

Atsushi Inaba, PlatinumGames

Es bleibt die Frage, ob PlatinumGames seine Mitinhaberschaft freiwillig an Nintendo abgegeben hat oder welches Ereignis dazu geführt haben mag. Immerhin versuchte das Unternehmen in der letzten Zeit verstärkt, unabhängiger von Kooperationen zu werden. So sicherten sie sich erst letztens die alleinigen Rechte an The Wonderful 101.

Inaba über den Direktor von Astral Chain

Astral Chain ist Takahisa Tauras erstes Spiel, bei dem er selbst die Entwicklung geleitet hat. Er erhielt lediglich ein wenig Unterstützung von Hideki Kamiya, der bei der Überwachung des Projektes half. Das Spiel hat sich seit August 2019 über eine Million Mal verkauft. Unseren Test dazu könnt ihr hier nachlesen.

Da VGC Inaba ohnehin gerade im Gespräch hatte, fragten sie gleich, wie es jetzt mit Taura weitergehen würde. Dieser hatte in einem Interview in 2019 noch geantwortet, er hätte durchaus Interesse und genügend Material angesammelt, um eine Fortsetzung zu Astral Chain zu entwickeln.

Inaba antwortete VGC gegenüber:

Taura ist jung und äußerst ambitioniert. Er hat eine Menge Ideen und eine Menge Dinge, die ihm Spaß machen und ausprobieren möchte. Es gibt auch eine Menge, was wir ihn machen zu lassen bereit sind. Als nächstes könnte er einen Wunsch äußern, sein eigenes Ding zu drehen, vielleicht wieder so etwas wie Astral Chain, oder es könnte ein anderes Unternehmen zu uns kommen und sagen ‚Hey, wir mögen Taura und möchten mit ihm zusammenarbeiten‘, wie es bei Nier der Fall war. Es gibt also eine Menge Richtungen, in die seine Karriere gehen könnte.

Atsushi Inaba, PlatinumGames

In einem Interview mit der Famitsu sprach Taura kürzlich noch darüber, dass er erst besorgt darüber war, dass Astral Chain vielleicht ein Fehlschlag würde und ihn arbeitslos machen könnte. Inaba reagierte darauf gegenüber VGC:

Was PlatinumGames angeht, ist Taura aktuell der beste Director, den wir haben. Hideki Kamiya ist aktuell vielleicht auf Platz fünf des Unternehmens – der muss erst mal ein Spiel veröffentlichen und sich wieder nach oben arbeiten!

Atsushi Inaba, PlatinumGames

Scheint jedenfalls, als wäre Tauras Arbeitsplatz soweit gesichert, egal, an wen die Rechte zu seinem Debüt-Titel nun abgewandert sind.

Wie denkt ihr darüber? Hätte PlatinumGames an „Astral Chain“ festhalten sollen oder sollten sie bei dem Modell bleiben, lieber für andere Unternehmen Spiele zu produzieren?

Quelle: Videogameschronicle
Bild: © Nintendo

Über Roger Hogh 750 Artikel
Baujahr 1987, begann bereits als Zwerg mit einem Sega Master System II zu zocken, der einzigen Nicht-Nintendo-Konsole, die er je besessen hat. Begeisterter Fan von guten Metroidvanias und The Legend of Zelda. Überwiegend Einzelspieler, aber man findet ihn gerne mal bei einer Runde Smash Bros, natürlich als Link.

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