Windbound – Kurz-Test zum Segelabenteuer

Windbound von den 5 Lives Studios und Deep Silver ist ein Survival-Action-Adventure, welches durchaus zu fesseln weiß.

Ich durfte die Segel bereits vor einigen Tagen setzen und habe meine ersten Eindrücke in Form einer kurzen Video-Preview auf unserem Youtube-Channel für euch zusammengefasst:

Worum geht’s in Windbound?

In Windbound spielt ihr Kara, eine junge Kriegerin eines Stammes der das Meer und seine Inseln bewohnt. Während eines Unwetters auf hoher See werdet ihr von eurem Stamm getrennt und erwacht an der Küste der verbotenen Inseln. Ohne Nahrung, ohne Werkzeuge, ohne Boot und nur noch mit eurem Messer ausgestattet entbrennt ein Kampf ums Überleben.

Auf der Suche nach Nahrung und Ressourcen stoßt ihr dabei auch auf die Spuren einer alten, längst vergessenen Zivilisation. Langsam offenbart sich, dass das Schicksal Kara noch so einiges abverlangen wird.

Das Bild zeigt die Protagonistin aus "Windbound" vor einer felsigen Gegend stehend.
In Windbound stoßt ihr auf eurem Abenteuer immer wieder auf Spuren einer alten, längst vergessenen Zivilisation.

Steuerung und zentrale Features

Die Story- und Steuerelemente sind insgesamt simpel, aber gleichzeitig auch sehr effektiv gehalten und in das aktuelle Spielgeschehen integriert. Oben links im Bild seht ihr stets eure Gesundheit (roter Balken). Eure Ausdauer (gelber Balken) und euren Hungerindikator (das Fleischicon im gelben Balken) findet ihr dort ebenfalls. Gleich darunter befinden sich die Schnelltasten für eure Nah- und Fernkampfwaffen. Der Schnellzugriff auf Nahrungsmittel und diverse Gadgets, die ihr im Laufe der Story freischalten könnt, liegen dort ebenfalls. Wie es für das Survival-Genre üblich ist, so sind die Ressourcen und die Haltbarkeit eurer Nahrungsmittel begrenzt.
Eines der zentralen Elemente von Windbound ist somit das Crafting, Jagen und Haushalten mit euren vorhandenen Ressourcen.

Das Bild zeigt die Protagonistin aus "Windbound" vor einem Lagerfeuer, an dem sie Nahrung herstellen kann
In Windbound gehört das Crafting zu den zentralen Elementen des Spiels.

Neben der Jagd nach Nahrungsmitteln und Ressourcen, müsst ihr in Windbound ein Segelboot bauen, mit dem ihr euch fortbewegt. Wie ihr auf dem Screenshot unten sehen könnt, gilt es dabei einige Faktoren zu beachten. Für einen erfolgreichen Segeltörn müsst ihr auf ein paar Dinge achten, beispielsweise, dass das Segel in passender Weise zum Wind steht und das korrekte Maß an Spannung aufweist. Das Spiel bietet euch hierbei zu Beginn ein kurzes Tutorial und unzählige Möglichkeiten eure Segelskills zu perfektionieren.

Das Bild zeigt euer Segelboot und welche unterschiedlichen Aktionen ihr auf hoher See unternehmen könnt.
Euer Boot ist nicht nur eines der zentralen Crafting-Elemente des Spiels, sondern auch euer wichtigstes Fortbewegungsmittel.

Während eurer Segeltörns lauern eine Vielzahl von Gefahren auf der offenen See. Die Flora und Fauna in Windbound sind euch nicht immer wohlgesonnen. So gibt es einige Meeresbewohner die versuchen werden euch am Weiterkommen zu hindern.

Eine Besonderheit von Windbound ist, dass bei jedem Tod bzw. Spielneustart die verbotenen Inseln zufällig neu generiert werden. Ihr findet also nichts mehr so vor, wie es vorher war. Weiterhin bietet euch Windbound zwei Schwierigkeitsgrade – einen leichteren und einen schwierigeren. Im leichten Modus dürft ihr den Inhalt eures Inventars behalten und am Anfang des aktuellen Kapitels neustarten. Im schweren Modus landet ihr bei jedem Tod am Anfang von Kapitel eins und verliert euer gesamtes Inventar.

Auf den Spuren einer alten Zivilisation – das Storytelling in Windbound

Wie ich weiter oben bereits erwähnt habe, entdeckt Kara auf ihrem Abenteuer immer wieder Spuren einer alten Zivilisation. Auf den verbotenen Inseln werdet ihr auf eine Vielzahl von verschiedenen Schreinen, Altaren und Gefäßen stoßen, welche euch mit sog. See-Splittern und einer Vielzahl an unterschiedlichen Segen versorgen. Mit jedem dieser Funde erhaltet ihr entweder in Form eines kurzen Textes, oder in Form von Videosequenzen, einen Storyhappen. Ausufernde Dialoge werden euch in Windbound nicht begegnen – was meiner Meinung nach der Narrative jedoch keineswegs schadet.

Das Bild zeigt einen Altar aus Windbound, welcher euch eine neue Fähigkeit und etwas zur Story erklärt.
In Windbound stoßt ihr auf verschiedene Altare und Schreine, welche euch Details zur Story vermitteln und ebenso mit Verbesserungen für Kara daherkommen.

Wie präsentiert sich das Spiel?

Windbound präsentiert sich eher „minimalistisch“ und weiß eine fast schon mystische Atmossphäre zu schaffen. Dabei kommt der Titel ohne umfassende Dialoge, oder eine richtige Sprachausgabe aus. Komplizierte Spielmechaniken werdet ihr auch vergeblich suchen. Der Artstyle erinnert an eine Mischung aus The Legend of Zelda: Breath of the Wild und Wind Waker.

Der Soundtrack untermalt dies nochmal umso mehr und ist zu jeder Zeit stimmig. Auch hier fällt auf, dass dieser sehr simpel gehalten ist. Außerhalb von Videosequenzen rückt dieser eher in den Hintergrund und passt sich der aktuellen Situation im Spiel an. Für die Storysequenzen rückt der Soundtrack deutlich in den Vordergrund und nimmt an „Dramatik“ zu. Hier habe ich mich häufig an Breath of the Wild erinnert gefühlt.
Stoßt ihr zum Beispiel auf Spuren der alten Zivilisation, so wird der Soundtrack um ein Flüstern im Wind ergänzt. Insgesamt gelingt es Windbound gleich zu Beginn eine großartige Atmosphäre zu erschaffen. Sofort stellte sich ein Gefühl von „Fremde“ ein. So verspürte ich schnell den Drang, meine Umgebung zu erkunden.

Fazit

Pros:

  • Ansprechende Aufmachung (Optik, Sound)
  • Simple Steuerung und Mechaniken
  • Interessante Story und Atmosphäre
  • Gelungener Genremix

Cons:

  • Für Survival-Erfahrene ggf. zu wenig Spieltiefe
  • Teilweise hakelige Kamera und Steuerung
  • Teilweise sehr spärliche Tutorials
  • Auf Dauer ein wenig eintönig
Wir geben Windbound eine solide 8.0!

Insgesamt gelingt es Windbound Neulingen einen sehr angenehmen Einstieg ins Survivalgenre zu ermöglichen. Dabei kombiniert es geschickt die Elemente von Survival und Action-Adventure und flechtet diese angemessen in die Story ein. Alle Spielmechaniken und die Steuerung lassen sich schnell begreifen und gehen einfach von der Hand. Für erfahrenere Abenteuerlustige bietet das Spiel auch die Möglichkeit einen schwierigeren Spielmodus zu wählen.
Das Kampfsystem ist relativ simpel gehalten und erinnert, an andere erfolgreiche Titel für die Nintendo Switch. Ein stimmiger Soundtrack und eine ansprechende optische Gestaltung runden das Ganze nochmal ab. Windbound kann mit einer wirklich tollen Atmosphäre glänzen und kommt dabei ganz ohne eine Sprachausgabe aus.

Während meiner Testsessions sind mir nur sehr wenige Unzulänglichkeiten aufgefallen, wie z.B. einige wenige Fehler in der Gegner-KI. Es sollte für die Entwickler jedoch ein leichtes sein, diese zu beheben.

Windbound ist seit heute im Nintendo eShop für einen Preis von 29,99€ erhältlich.

Über Sven 3 Artikel
Sven, 30 Jahre alt und mindestens 23 Jahre davon großer Nintendo-Fan. Aufgewachsen ganz "Tief im Westen" des Ruhrgebiets. Sein erstes Spiel war The Legend of Zelda: Link's Awakening für den guten, alten Gameboy. Kurz nach der ersten Zocker-"Offenbarung", packte ihn neben der wachsenden Begeisterung für Zelda auch das Pokémon-Fieber. Seitdem kommt er von Nintendo und den dazugehörigen Franchises nur schwer weg. Sein Lieblingsgenre sind klassische Rollenspiele und Action Adventures mit fesselnder Story. Abgesehen von Nintendo, wohnen in seinem Haushalt auch die Produkte der Konkurrenz - der Konsolenkrieg ist etwas, dass er nicht nachvollziehen kann und will. Neben seinem Hobby arbeitet er im Gesundheitswesen und hat kürzlich ein Studium abgeschlossen.

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