The Outer Worlds – Geschichten aus dem All

Die weit entfernten Welten und was sie zu bieten haben: Wir werfen mal einen genauen Blick auf The Outer Worlds und sehen, ob sich die Reisen in die Tiefen des Weltraums lohnen.

Bevor es überhaupt losgeht, muss der eigene Charakter erstellt werden. Hier kann man sich frei austoben und wilde Kombinationen ausprobieren. Ist der Charakter erst erstellt, geht es in die zweite Runde und man kann seinen Charakter nach seinen Bedürfnissen spezialisieren. Zunächst verteilt man Attributspunkte, welche einen indirekten Einfluss auf die eigenen Fertigkeiten haben.

Das bild zeigt den Charaktereditor aus dem Spiel "The Outer Worlds"
Ein Moustache rundet jeden Charakter ab

Wie soll ich mich nur entscheiden?

Dies beinhaltet folgende Attribute: Stärke, Geschicklichkeit, Intelligenz, Wahrnehmung, Charisma und Geisteshaltung. Hier können maximal drei Punkte Pro Attribut vergeben werden und es gibt maximal sechs zu verteilen. Sind die Attributspunkte vergeben, geht es an den Feinschliff mit den Fertigkeitspunkten. Hier geht es ans Eingemachte und der Charakter entwickelt sich nach den eigenen Vorstellungen. Die Grundfertigkeiten sind: Nahkampf, Fernkampf, Verteidigung, Dialog, Tarnung, Tech und Führung. Hier können die verfügbaren Fertigkeitspunkte pro Level Aufstieg frei vergeben werden. Erreicht man bei einer Hauptfertigkeit 50 Punkte, so kann man die Fertigkeitspunkte direkt an eine der untergeordneten Fertigkeiten vergeben. Ist der Charakter erstellt geht es auch recht zügig ins Spielgeschehen.

Das Bild zeigt die Fertigkeiten aus dem Spiel "The Outer Worlds"
Die Wahl der Fertigkeiten

Man selbst war einer von vielen Probanden, welche sich haben einfrieren und an die entfernten Planeten des Sonnensystems Halcyon entsenden lassen. Das Ziel der Mission war es, neue Planeten zu erschließen und neuen Lebensraum für die Menschen zu generieren. Leider kam es wohl etwas anders und wir werden nach einiger Zeit von einem etwas verstreuten Wissenschaftler namens Phineas Welles aufgeweckt. Von ihm bekommen wir mitgeteilt, dass es einige Schiffe nicht geschafft haben und diese nach wie vor im Kälte-Tiefschlaf im All herumvegetieren. Es wird kurz erläutert, dass sich ein Konsortium an Unternehmen an die Macht gewirtschaftet hat. Anstatt eine blühende Kolonisierung für alle Menschen zu entwickeln, geschah eher das Gegenteil. Es sind dystopische Welten die einen hier erwarten, in denen Ausbeutung an erster Stelle steht.

Auf ins Abenteuer und zu neuen Welten

Nach dem schnellen Briefing werden wir auch schon auf die Welt losgelassen. So arbeitet man sich langsam voran und erkundet vorsichtig das Gebiet. Einen allzu herzlichen Empfang sollte man nicht erwarten. Sowohl Plünderer als auch einheimische Tierwesen sind uns nicht freundlich gesonnen. Hier zeigt sich auch gleich, dass es in The Outer Worlds alles andere als zimperlich zugeht. Man muss sich seiner Haut erwehren. Hierfür kann man sich in den Nah- oder Fernkampf begeben. Man kann auch frei wechseln und die Waffen zügig tauschen. Allerdings sei gesagt, dass auch der Dialog eine Waffe sein kann. Denn man kann sich durch Einschüchterung, Überzeugung oder Lügen aus einigen Situationen herausreden und den Kampf abwenden oder direkt im Keim ersticken.
Es gibt die Möglichkeit, einzigartige Fähigkeiten zu erhalten. Hierfür bekommt man die Mitteilung, dass man besonders anfällig für gewissen Schaden wird. Dadurch hat man ein Ying und Yang Prinzip.

Es gibt auch kleinere Crafting-Elemente die einem die liebgewordene Waffe oder Rüstung aufwerten und durch Mods verbessern lassen. Denn wenn man eines in Unmengen in The Outer Worlds erhält dann ist das Loot. In Hülle und Fülle. Tonnenweise! Und vieles davon wird man nicht gebrauchen. Zum Glück kann man jederzeit die Rüstung oder Waffe auseinander nehmen und die Teile nutzen, um seine eigene Rüstungen oder Waffen aufzubessern. Somit kann man immer recyceln und muss nichts wegwerfen.

In der Welt selbst gibt es eine Menge zu tun und kein NPC ist darum verlegen, nach Hilfe zu fragen. Sobald die Quest gestartet wird, hat man immer mehrere Wege diese zu lösen. Dies gilt sowohl für die Haupt-, als auch Nebenquests. Die Waffe ist in vielen Fällen notwendig, kann jedoch oft genug stecken bleiben, da man über den Dialog vieles lösen kann.

Das Bild zeigt die Dialog Möglichkeiten aus dem Spiel "The Outer Worlds"
Die Macht der Dialoge

Bis in die Unendlichkeit… oder eher in die Überschaubarkeit

Um die Spielwelt zu erkunden benötigen wir ein Raumschiff, welches wir recht früh erhalten. Dieses Raumschiff dient gleichzeitig als Basis und beherbergt im Laufe der Geschichte nicht nur uns, sondern auch Begleiter die sich uns nach und nach anschließen. Jeder einzelne Begleiter hat eine spannende Hintergrundgeschichte, die man über die Zeit herausfinden kann. Zudem können Begleiter in gewissen Dialogen hilfreich sein und einem zu besseren Informationen verhelfen. Für die Reisen auf den unterschiedlichen Planeten kann man jederzeit bis zu zwei Begleiter mitnehmen. Hierdurch kann man sich ebenfalls gut auf Konflikte einstellen.

Auch wenn die Spielwelt, oder eher gesagt die Spielwelten, von The Outer Worlds nicht all zu groß ist, gibt es neben dem Hauptweg mehr als genug zu entdecken. Da gibt es nicht nur bereits erwähnten Berge an Loot, sondern auch wirklich gut gestaltete NPCs, die zum Teil herrlich überspitzt oder mit wirklich tragischen Hintergrundgeschichten ausgestattet sind. Es ist auch nie verkehrt, abseits der Hauptquest mal vom Hauptweg nach weiteren Möglichkeiten und Gesprächspartnern zu suchen. Denn man erhält meist einen Einblick der anderen Seite und könnte sich ggf. doch um entscheiden. Zu Beginn scheinen die ersten Planeten recht überschaubar, doch mit dem Verlauf der Story wächst auch der Zugang zu neuen Orten bzw. neuen Planeten und diese werden immer größer und man kann sich auch recht gut in den einzelnen Abschnitten der Planeten verlieren und die Flora und Fauna genießen.

Das Bild zeigt den himmel und die Bäume aus dem Spiel "The Outer Worlds"
Ein wirklich prächtiger Himmel

Das Thema Entscheidung ist in The Outer Worlds allgegenwärtig. Man kann sich immer dem Konsortium hingeben oder doch den kleineren Splittergruppen zu Hilfe eilen. Dies hat Auswirkungen auf die Stimmung der rivalisierenden Lager. Auch einzelne Entscheidungen in Dialogsequenzen können über Leben und Tod entscheiden.

In der Kürze liegt die Würze

Die tiefen des Weltraums sind, was die Spiellänge angeht, nicht all zu riesig. Sie sind genau genommen äußerst überschaubar, aber genau das macht den Reiz aus. Man hat jederzeit die Möglichkeit, die einzelnen Planeten zu erkunden und eine Menge zu entdecken. Jedoch wird man nicht erschlagen von gigantischen Welten und verläuft sich in den Untiefen der Level-Architektur oder läuft Gefahr, über 100 Stunden Spielzeit investiert und von der Story gerade mal 5% gesehen zu haben. Vielmehr haben die Entwickler den Fokus auf die Herangehensweise des Spielers gelenkt und dieses Konzept geht auf. Man kann sich durch einzelne Quests Schritt für Schritt durchforschen, mit allen beteiligten Sprechen und deren Sicht der Dinge sehen, oder falls man das nicht möchte, einfach den geraden Weg durch die Quest marschieren, ungeachtet dessen, was die andere Seite vielleicht zu bieten hat. Dies ist die Freiheit, die in jeder einzelnen Quest zugrunde liegt. Das Spiel hat eine grobe Spielzeit von knapp 40 Stunden. Dies ist eine gute Länge um zumindest einen zweiten Versuch zu unternehmen und völlig neue Aspekte bei der Herangehensweise auszuprobieren und noch ein wenig mehr von der Spielwelt zu erleben.

Das Bild zeigt den Planeten Scylla aus dem Spiel "The Outer Worlds"
Ausserhalb von Halcyon

Technische Umsetzung

Es ist vor geraumer Zeit ein Patch für die Nintendo Switch herausgekommen, welcher sich einiger Probleme angenommen hat. Hierzu zählen der Black Screen, sehr verwaschene Texturen, eine karge Landschaft und Performance-Probleme. Der Patch scheint Wirkung gezeigt zu haben, denn während meines Tests gab es keinerlei Abstürze. Auch die Texturpolitur ist merklich ins Auge gefallen. Ebenfalls ist die Lebendigkeit der Spielwelt verbessert worden, jedoch hätte es gerne ein bisschen mehr sein können. Die Performance des Spiels ist jetzt stabiler, kann jedoch nicht permanent die 30 FPS halten. Dies führt zu kleinen Rucklern beim Spielen. Die sind etwas nervig, aber behindern das Spiel ansonsten nicht. Beim schnelleren durchlaufen von bereits erledigten Gebieten kam es immer mal wieder zu kleinen Ladepausen, die mich ein wenig aus dem Spiel gerissen haben. Unterm Strich hat der Patch allerdings die groben Probleme behoben und das Spielerlebnis um einiges verbessert.

Mein Fazit zu The Outer Worlds

Pros:

  • Herangehensweise äußerst vielfältig
  • Packende Dialoge
  • Große Auswahl in der Verteilung von Fertigkeiten
  • Überschaubare Spielgröße, welche zu einem weiteren Durchlauf motiviert
  • Vier Schwierigkeitsgrade

Cons:

  • KI Partner benötigen immer Anweisungen im Kampf, alleine etwas inkonsequent
  • Ladezeiten beim schnelleren Durchlaufen von Gebieten

Alles in allem ist The Outer Worlds ein wirklich gutes Spiel. Es eignet sich für Spieler, die gerne so viel wie möglich in einem Durchlauf mitnehmen und ggf. danach eine zweite Runde wagen möchten. Es hat nicht den Umfang eines Fallout 4 oder The Witcher 3. Allerdings ist das vollkommen in Ordnung und in meinen Augen ein klarer Vorteil. Dennoch bietet die Welt genug Platz, um auch abseits des Weges allerhand zu entdecken. Seien es Protokolle, die einen besseren Einblick in die Geschehnisse gewähren, über Tresore, die den Spieler mit tollen Sachen belohnen, sofern er sie denn knacken kann, bis hin zu NPCs, die einem eine andere Perspektive der Sicht geben und mit Informationen auch helfen können, weiter voranzukommen. Die Nintendo Switch-Version ist aufgrund seiner technischen Limitierung in puncto Grafik und Performance im Vergleich mit den anderen Konsolen und PC im Hintertreffen, allerdings kann man hier mit der Mobilität punkten. Ich denke, der folgende Satz aus The Outer Worlds beschreibt es am besten: „It’s not the best choice, it’s Spacer’s Choice.“

Das Testmuster wurde uns von Gaertner-PR zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür!

Über Denis Jordan 120 Artikel
Im Jahr 1987 bin ich geboren. Ich bin ein stolzes Kind der 80er und wirklich froh, dass Nintendo mein stetiger Begleiter in meinem Leben war. Schon sehr früh begann ich mich mit Videospielen zu beschäftigen und diese Leidenschaft hält bis heute an. Meine treuen Wegbegleiter sind Bomberman, Mario, Link und hin und wieder Donkey Kong. Ich freue mich darauf euch mit den neusten News von Nintendo auf dem Laufenden zu halten.

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