Summer in Mara – Urlaub mit Liebe

Summer in Mara

Erstmals wurde der Farming-Abenteuer-Mix Summer in Mara im Jahr 2018 von dem spanischen Entwicklerstudio Chibig angekündigt, darüber berichteten wir bereits. Der Hype war groß, da die Community sich sehr nach einem Nachfolger der klassischen Harvest Moon-Teile sehnt. Das Projekt bekam seine Finanzierung durch Kickstarter. Ursprünglich sollte der Release im Herbst 2019 stattfinden, doch daraus wurde nichts. Nun ist es aber endlich soweit, denn am 16. Juni 2020 erschien endlich das langersehnte Abenteuer der kleinen Koa auf der Nintendo Switch und Steam. Eine Demo gab es vorab für den PC. Wir haben uns Summer in Mara die letzten Tage genauer angeschaut und möchten euch mit diesem Test nun bei der Frage helfen, ob dieser Farming-Abenteuer-Mix etwas für euch ist – allerdings werde ich nicht genauer auf die Story eingehen, da ich niemanden spoilern möchte.

Das Bild zeigt eine 2-D-Videosequenz aus "Summer in Mara".
Endlich geht die Reise los!

Die Beschreibung von Summer in Mara

Die offizielle Steam-Beschreibung sieht folgendermaßen aus:

Summer in Mara ist ein sommerliches Abenteuer mit landwirtschaftlichen, handwerklichen und mechanischen Elementen in einem tropischen Archipel.
Ein Einzelspieler-Erlebnis in einer ruhigen, entspannten Umgebung mit einem handgemachten Look und einer spannenden Geschichte. Du spielst Koa, ein kleine Abenteuerin, die die Welt um sich herum erkunden möchte.
Kümmere dich um deine eigene Insel, bringe deine Ernte ein, stelle neue Werkzeuge und Gebäude her und gehe mit deinem Boot auf Reisen, um neue Inseln und Geheimnisse zu entdecken.

Im Grunde befinden wir uns hier also in einer liebevoll gestalteten Crafting-Simulation mit RPG-Elementen. Müsste man ein bereits erschienenes Beispiel nennen, so würde man wohl direkt an eine Mischung aus The Legend of Zelda: The Wind Waker und Harvest Moon bzw Story of Seasons denken. Die Charaktere selbst wirken in der Welt etwas platt und emotionslos, was sie aber durch die Dialoge definitiv wieder wettmachen. Auch die Animationen des sich im Wind bewegenden Grases und der Wolken sind wirklich hübsch. Die Tageszeiten folgen einem bestimmten Rhythmus: Um 8:30 Uhr beginnt der neue Tag, hierbei ist es egal, wie spät Koa ins Bett geht. Ab 18:00 Uhr setzt die Dämmerung ein und der offizielle Abend/die Nacht beginnt um 20:00 Uhr. Dieser Wechsel der Tageszeiten ist auf der Uhr oben rechts auch bildlich einsehbar. Das Wetter ändert sich ebenfalls, allerdings gibt es keine Jahreszeiten.

Das Bild zeigt die Dämmerung in dem Spiel "Summer of Mara".
Es dämmert bereits, dies zeigt auch die Uhr oben rechts im Bild

Die Story

In einer dunklen Nacht angelt die Qälierin Yaya Haku auf ihrem Boot auf dem offenen Meer. In der Ferne nimmt sie ein weiteres Boot wahr, auf dem plötzlich ein Feuer ausbricht. Abgesehen von einem Baby kann sie dort niemanden retten. Bei diesem Kind handelt es sich um die kleine Koa. Sie zieht das Mädchen auf einer tropischen Insel auf und bringt ihr alle Grundlagen der Landwirtschaft, des Kochens und der Herstellung von Werkzeugen bei. Außerdem lehrt sie Koa alles über das große Tor und deren Wächter. Denn immer wenn die Insel einer Bedrohnung ausgesetzt war, versammelten sich die vier Wächter und öffneten das Tor mit Hilfe der vier Krystalle. Eines Tages aber verschwindet Yaya und Koa ist auf sich allein gestellt. Eines Nachts entdeckt Koa ein Licht auf dem Ozean und lernt so Napopo kennen und eine fantastische Reise beginnt.

Das Bild zeigt Koa und Yaya in inniger Umarmung.
Koa hat Yaya sehr lieb

Steuerung und Interface

Die Hauptinteraktionen laufen über Y. Mit B springt man (unglaublich hoch!), über den Plus-Knopf kommt man in die Menüs und ZR lässt Koa rennen. Über den Minus-Knopf gelangt man in den Pausen-Modus. Die Benutzeroberfläche zeigt die wichtigsten Informationen an, ohne dabei überladen zu wirken. Oben links sind Hunger- und Erschöpfungsanzeige zu finden und oben rechts kann man die Uhrzeit sehen. Unten links befindet sich die Anzeige des jeweils ausgewählten Werkzeugs, welche durch das Steuerkreuz geändert werden können.

Das Bild zeigt die Benutzeroberfläche von dem Spiel "Summer in Mara".
Einfach und übersichtlich

Die Menüs von Summer in Mara

Wie oben bereits erwähnt, gelangt man durch Druck auf die Plus-Taste in die Menüs. Hier erscheint direkt eine Karte… allerdings nicht von unserer Heimatinsel, sondern von Qälis. Auch verfügt die Karte über keinen Pfeil oder Ähnliches, der Koas Standpunkt markiert. Zurechtfinden muss man sich hier selbst.

Das Bild zeigt die Karte von Qälis aus dem Spiel "Summer in Mara".
Die Karte von Qälis

Der nächste Menüreiter sind die Missionen. Jeder bereits getroffene Hauptcharakter des Spiels hat im Laufe der Zeit Missionen für Koa. Diese werden hier vermerkt und zwar sowohl die derzeit aktiven, als auch die, die noch kommen.

Das Bild zeigt den Missionsreiter aus dem Menü.
Alle Missionen befinden sich hier

Auch Koas Rucksack finden wir hier. Dieser hat, nebenbei bemerkt, die Kapazität eines Lastkraftwagens, also muss man sich keine Sorgen um ein volles Inventar machen. Neben den Verbrauchsgütern und Materialien sind hier auch unsere Münzen einzusehen – ohne Moos nichts los.

Das Bild zeigt Koas Inventar aus dem Spiel "Summer in Mara".
Das Inventar

Zuletzt finden wir noch das Status-Menü – das Paradies für Statistiker. Hier sehen wir alles, was freischaltbar ist in Summer of Mara. Angefangen bei Klamotten bis hin zur Krabben-Post.

Das Bild zeigt das Status-Menü aus "Summer in Mara".
Das Statistiker-Paradies

Der Soundtrack aus Mara

Die Musik des Spiels ist so wunderschön, dass sie einen eigenen Absatz verdient. Es handelt sich hierbei um einen seelenwärmenden, musikalischen Mix aus Farm Together und Harvest Moon komponiert von Adrian Berenguer, welcher einen von der Couch direkt in die Hängematte träumen lässt. Der Soundtrack läuft nicht durchgängig, sondern setzt willkürlich ein – was ich persönlich etwas schade finde. Auf seiner Youtube-Seite hat Herr Berenguer den kompletten 24-minütigen Soundtrack hochgeladen.

Das Bild zeigt den Katzen-Abenteurer Onzo aus dem Spiel "Summer in Mara".
Onzo träumt ebenfalls zu der Musik

Wissenswertes und Funfacts aus Mara

Das Hausmenü

Auf ihrer Heimatinsel hat Koa ein eigenes Haus. Sobald sie dieses betritt, erscheint ein Menü, über das Werkzeuge und allerlei andere Dinge hergestellt werden können. Außerdem kocht und schläft sie hier auch.

Das Bild zeigt das Hausmenü zu "Summer in Mara".
Das Hausmenü

Hunger und Erschöpfung

Die Hunger- und Erschöpfungsleiste sind recht angenehm. Sie leeren sich nicht zu schnell, aber man sollte schon darauf achten, regelmäßig einen Happen zu essen. Im Hausmenü kann Koa allerlei Köstlichkeiten kochen, die natürlich auch nahrhafter sind, als beispielsweise eine normale Orange. Neben dem Essen im Inventar sieht man übrigens auch, wie viel Hunger es auffüllt. Wenn die Hungeranzeige zur Neige geht, meldet Koa sich zu Wort.

Leert sich die Erschöpfungsanzeige bricht Koa zusammen und schläft bis zum nächsten Tag.

Das Bild zeigt eine erschöpfte Koa.
Sobald der Erschöpfungsbalken leer ist, muss Koa sich ausruhen

Speichern und Löschen

Das Spiel speichert automatisch sobald Koa sich schlafen legt. Es ist nicht möglich mehrere Spielstände zu haben und auch die Option, den vorhandenen Spielstand zu löschen, gibt es nicht. Hier müsste man über das Speicherdaten-Menü der Switch-Konsole die Benutzerdaten löschen.

Maras Landwirtschaft

Die Grundlagen bekommt Koa ganz am Anfang von Yaya beigebracht. Aus einem Saatgut wachsen vier bis fünf Gemüse. Dieses wächst auch ohne bewässert zu werden, braucht dann aber deutlich länger. Wasser kommt per Eimer aus dem Brunnen, allerdings beinhaltet dieser nur begrenzt Flüssigkeit und trocknet dann aus. Ein Regenschauer füllt den Brunnen wieder. Leider scheint Regen ein seltenes Naturphänomen in Mara zu sein.

Das Bild zeigt Koa bei der Landwirtschaft in dem Spiel "Summer in Mara".
Die vier sagt uns, dass die Karotte noch vier Tage braucht

Die Zeit

Ein kompletter Tag vom Aufstehen bis zu Koas Erschöpfung dauert rund acht Minuten. Ab 0:00 Uhr sinkt der Erschöpfungsbalken rapide und es gibt nichts, was dagegen unternommen werden kann. Ist dieser leer, geht Koa automatisch schlafen, wacht allerdings mit einem nur zum Viertel gefüllten Balken wieder auf.

Flora und Fauna

Nach und nach siedeln sich immer mehr Pflanzen und Tiere auch auf der Heimatinsel an. Darunter zum Beispiel Krabben und Pilze. Es ist möglich, sich mit Tieren anzufreunden, indem man sie füttert und sie streichelt.

Das Bild zeigt einen Hund.
Feines Hundchen!

Fazit

Pros

  • Ein wunderschöner Soundtrack
  • Liebevolle Dialoge
  • Schöne 2D-Videosequenzen
  • Eine packende Story voller Gefühl und Herz
  • Freie Tagesgestaltung ohne Langeweile
  • Angenehme Steuerung, keine Ruckler, kein Hängen
  • Kurze Ladezeiten

Cons

  • Manchmal Übersetzungsfehler (statt Zertrümmern steht dann da Zertrennen)
  • Charaktere wirken emotionslos in der Welt

Summer in Mara“ entpuppt sich als wirklich tolle RPG-Farm-Simulation, an der es kaum etwas auszusetzen gibt. Mit rund 30 Stunden Spielzeit ist man erst mal gut beschäftigt und kann zu dem Preis von aktuell 19,79 € wirklich nicht meckern. Die Story bereitet mehr als einmal Gänsehaut und der Soundtrack tut mit seinen sanften Klängen sein übriges. Spiel anschalten und Kopf ausschalten. Das Warten hat sich wirklich gelohnt, denn das Spiel ist großartig.

Über Jennifer Schemberg 48 Artikel
Geboren 1988 und als echtes Kind der 90er aufgewachsen, gab es bei mir daheim den Gameboy, das SNES und so ziemlich jede darauf folgende Konsole, welche von meinem Papa und mir gemeinschaftlich bespielt worden sind. Allem voran natürlich Zelda und Super Mario. Auch heute bin ich noch passionierte Gamerin mit Schwerpunkt auf kreative Spiele, in denen ich mich komplett austoben kann, wie zum Beispiel Dragon Quest Builders und Art Academy sowie JRPGs und eigentlich jede Art von Simulator.

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