Need for Speed: Hot Pursuit Remastered – Spaßige PS-Hatz im Test

Illegale Straßenrennen machen Rasern Freude und versauen Cops die Donut-Pause. In Need for Speed: Hot Pursuit Remastered schlüpft der Spieler in beide Rollen. Am 5. Oktober kündigte EA den Arcade-Racer an und veröffentlichte diesen am 13. November auf der Switch. Warum der Titel auf der Hybridkonsole viel Spaß bringt, verrät unser Test.

Mit Nitro durchs Ziel

Das Bild zeigt eine Luxuskarosse in "Need for Speed: Hot Pursuit Remastered".
Vertrautes Bild: Die Cops im Rückspiegel

Wie die meisten Need for Speed-Titel ist auch Hot Pursuit auf Fahr-Gaudi ausgelegt. Statt Realismus erwartet Spieler ein Arcade-Racer mit Nitro-Boost und anderen Gimmicks. Neulinge erzielen so schnell Erfolge, wenn sie mit Höchstgeschwindigkeit über die Landstraße brettern. Es ist extrem spaßig um die Kurven zu driften, in letzter Sekunde dem herannahenden Verkehr auszuweichen oder im richtigen Moment mit Nitro an dem Erstplatzierten vorbeizuziehen.

Die Entwickler stellen eine breite Palette an Strecken zur Wahl, die entlang einer vorgegebenen Route zu absolvieren sind. Allerdings gibt es immer wieder Abkürzungen, die einen Zeitvorteil bringen. Es lohnt sich zudem die gesamte Breite des Asphalts zu nutzen, Fahrstreifen des Gegenverkehrs inklusive.

Vor Beginn eines Rennens stehen Lizenz-Fahrzeuge unterschiedlicher Hersteller wie Porsche, BMW oder Dodge bereit. Neben typischen Straßenwagen, die man vom Autohändler um die Ecke kennt, sind auch Luxuskarossen und Rennmaschinen im virtuellen Fuhrpark verfügbar. Durch erfolgreich absolvierte Rennen und Zeit-Herausforderungen werden neue Boliden freigeschaltet. Abseits von der Geschwindigkeit steuern sich die Fahrzeuge allerdings recht ähnlich. Den Boost gezielt einzusetzen und dem Gegenverkehr auszuweichen ist ohnehin wichtiger als möglichst filigran in Kurven einzubiegen.

Bad Cop, good Cop

Das Bild zeigt einen Porsche, welcher von der Polizei überholt wird.
Absolut ebenbürtig mit den Rasern: Einzig Lackierung und Sirene machen den Unterschied

Der Spieltitel Hot Pursuit (zu deutsch: heiße Verfolgung) ist Programm. Kaum ein Rennen vergeht, indem ihr es nicht mit den Cops zu tun bekommt. Die Besonderheit: Ihr könnt euch selbst hinters Steuer eines Polizeiboliden klemmen und die Verkehrssünder schnappen.

Die ersten Rennen absolviert der Spieler als Racer. Das Ziel: den 1. Platz belegen und nicht von den Cops eingekesselt werden. Wer in der Karriere weiter voranschreitet, erhält Zugang zu den Cop-Aufträgen. Wie bei den Rasern entscheidet ihr euch zunächst auf der Übersichtskarte für ein Event. Anschließend geht es zur Fahrzeugauswahl in die Garage. Um mit den Verkehrsraudis mitzuhalten, lässt sich später auch ein Porsche 911 als Dienstwagen fahren.

Euer Auftrag: Illegale Straßenrennen vorzeitig unterbinden, indem man die Raser von der Straße crasht. Wer die Burnout-Serie kennt, dürfte ein Déjà-vu erleben – hoch beschleunigen, den Polizeiwagen neben den Raser setzen und mit Nitro-Boost reincrashen.

Als Gesetzeshüter kann man per Funkkontakt zudem Straßensperren anfordern. Dadurch werden die Möchtegern-Schumis ausgebremst und die Handschellen können schneller zuschnappen. Nach und nach schaltet ihr in der Karriere weitere Gimmicks frei, um die Gegenseite zu stoppen. Das Gefühl, kurz vor dem Ablauf des obligatorischen Zeitmarkers für die Goldmedaille einen Raser von der Straße zu rammen, ist dabei sehr belohnend.

Need for Speed: Hot Pursuit RemasteredManchmal ganz hübsch, klanglich okay

Das Bild zeigt eine Verfolgungsjagd bei Nacht in "Need for Speed: Hot Pursuit Remastered".
Unterschiedliche Tages- und Nachtzeiten bringen bei Verfolgungsjagden Dynamik rein

(First Party-)Rennspiele werden häufig genutzt, um die Grafikpower einer Konsole unter Beweis zu stellen. Für Need for Speed reicht es allerdings nicht zur Grafik-Referenz auf der Switch. Dies liegt vor allem an der teils fehlenden Schärfe der Umgebung. Sind die Texturen im Ladebildschirm noch knackscharf, ist die Kulisse bei den Rennen wenig detailreich. Das fällt vor allem auf, wenn das Spiel mit coolen Beleuchtungseffekten seine Schwächen kaschiert oder hollywood-reife Crashs inszeniert, im nächsten Moment bzw. Rennen die Umgebungsdarstellung aber aktuellen Grafik-Anforderungen nicht gerecht wird. Der Soundtrack konnte beim Test nicht wirklich überzeugen. Die Musikauswahl bietet für meinen Geschmack zu wenig echte Highlights, wegen denen allein sich das Rasen schon lohnen würde.

Fazit

Pros:

  • Vielzahl an Streckenlayouts & Lizenz-Fuhrpark
  • Leicht zugängliches Arcade-Fahrmodell
  • Abwechslung durch Raser-/Cop-Modus
  • Cineastisch inszenierte Crashs
  • Teils stimmige Beleuchtungen

Cons:

  • Umgebungsgrafik mangelt es an Details
  • Soundtrack entfaltet keinen Ohrwurm-Charakter

Need for Speed: Hot Pursuit Remastered hinterlässt auf der Switch einen guten Eindruck: Die Rennen machen Laune, die Strecken sind abwechslungsreich und durch den Cop-Modus kommt immer wieder neuer Schwung rein. Das arcadige Fahrmodell ist gut umgesetzt, verzeiht viele Schnitzer und ist auch für Neulinge geeignet. Falls es doch mal crasht, wird der Blechschaden cineastisch in Szene gesetzt.

Bei der Landschafts-Optik hätte man sich hingegen mehr Schärfe und Details gewünscht. Die fehlenden Ohrwürmer beim Soundtrack trüben zudem den sonst guten Gesamteindruck. Wenn man mit 300 Sachen durch die Nacht jagt und gerade noch so die Cops abschütteln konnte, verzeiht man diese Macken allerdings gerne.

Das Testmuster wurde uns von MSM.digital zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür!

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