Marvel Ultimate Alliance 3: The Black Order

Ouvertüre

In einer im All beginnenden Eingangssequenz wird auf dem Schiff der Guardians of the Galaxy der Story-Plot eröffnet. Ein erst kürzlich durch Rocket heimlich eingebauter Sensor spürt ein Signal von unvorstellbarer kosmischer Macht auf und schlägt Alarm. Die Guardians würden ihrer Zunft keine Ehre erweisen, gingen sie dieser Spur nicht nach. So entdecken sie in einem Asteroiden ein verstecktes Kreeschiff, welches kurzerhand erkundet wird.
Während dieser Eingangssequenz werden uns die bekannten Marvel-Protagonisten vorgestellt. Die Umsetzung erfolgt in stilistisch schönen, kurzen Einblendungen. Dabei folgt deren Optik den Marvel-Comics, nicht den Disney-Movies. Jedenfalls stellt sich auf dem Kreeschiff schnell heraus, dass es sich bei der unglaublichen Machtquelle um die Infinitysteine dreht. Wer hätte es gedacht…

Das Bild zeigt unser Team, bestehend aus den Guardians of the Galaxy, zu Beginn des Abenteuers aus Marvel Ultimate Alliacne 3.
Die Marvel-Guardians in voller Pracht

Das Abenteuer beginnt

Auf dem Kreeschiff angekommen stellen wir zunächst fest, dass wir uns in einem auf Vierer-Teams basierenden Action-Adventure befinden. Hierbei wenden die Protagonisten die aus den Comics und Filmen bekannten Fähigkeiten an.

Rocket beispielsweise sitzt auf den Schultern von Groot und bearbeitet die Gegner aus der Ferne mit seinen Waffen. Alternativ kann Groot wiederum schwere Hiebe ausführen. Diese beiden agieren also in Symbiose als ein Charakter.

Die grundlegende Steuerung

Die Angriffe von Rocket werden hierbei mittels Y-Taste ausgeführt. Diese löst bei allen Charakteren die einfachen Attacken aus. Groot wiederum beginnt seine Aktion durch die X-Taste, welche dementsprechend den schweren Attacken gerecht wird. Über die Tastenkombination ZR + Digitalkreuz lassen sich nacheinander freischaltbare verheerende Attacken ausführen. Dies funktioniert in den Teils sehr hektischen Kämpfen nach kurzer Eingewöhnungsphase recht gut.

Das Bild zeigt die Tastenbelegung aus Marvel Ultimate Alliance 3.

Wie gewohnt dient der linke Analogstick der Bewegung unserer Helden, während der rechte die Kamera schwenkt. Mittels Digitalkreuz kann fließend zwischen den Helden gewechselt werden. Und dies auch mitten in den teils sehr hektisch ablaufenden Kämpfen, was später insbesondere für die extrem mächtigen Combo-Attacken wichtig wird.
Mit diesen lassen sich auch Barrieren um Kisten öffnen, wofür uns das Spiel mit besonderen Items belohnt. Des Weiteren können an manchen Stellen Wände durchbrochen werden. Die sind durch entsprechende Risse zu erkennen.
Manches Mal muss ein Durchgang auch so geöffnet werden, um weiter zu kommen. Was dann jeweils getan werden muss, wird jedoch fairerweise angezeigt, sodass es lediglich auf das Timing ankommt. Allerdings ist zu beachten, dass in diesen Fällen unbedingt die richtigen Helden im aktiven Team aufgestellt sein sollten, sonst bleibt der Zugang verschlossen.

Die grundsätzliche Levelstruktur entspricht einem Schlauchlevel-Design. Die Welt ist also nicht frei begehbar. Dies ist bei Spielen wie diesem jedoch auch nicht sehr wichtig. Hier kommt es hauptsächlich auf die Action und dessen Präsentation an.

Das Bild zeigt den ,,Ghost Rider" in voller Pracht aus Marvel Ultimate Alliance 3.
Auch im Marvel-Universum gilt: Während ausgiebigen Sonnenbädern, stets eine gute Sonnencreme zur Hand haben!

Eingängiger Spielablauf, jedoch mit deutlichen Schwächen

Der grundsätzliche Ablauf des Spieles folgt gewohnten Mustern. Wir kämpfen uns Gegnerhorden überwindend durch die Level. Hin und wieder lassen diese entweder rote oder blaue Leuchtkugeln fallen.
Die roten füllen unsere LP Leiste, die blauen unsere Aktionsleiste. Mittels dieser könnt ihr die bereits erwähnten verheerenden Attacken ausführen.
Leider gestalten sich manche Kämpfe dabei als sehr hektisch, geradezu unübersichtlich aufgrund der vorgegebenen Vogelperspektive. So kommt es nicht selten zu wilden Tastengehämmere.

Manchmal ist es so schlimm, dass man aufgrund von bombastischen Effekten in Verbindung mit schnellem Durcheinander der Aktionen den gesteuerten Helden aus den Augen verliert. Da das Spiel – auf den Schwierigkeitsgrad bezogen – nicht unbedingt alles abverlangt, fällt dies nicht negativ ins Gewicht. Ärgerlich bleibt es dennoch.

Am Ende der Level wartet ein Bossgegner, den es zu legen gilt. Zwischenbosse sind ebenfalls üblich. Oftmals schließen sich diese dann auch unserem Team an, sodass ein stetiger Zuwachs an berühmten und weniger berühmten Marvel-Helden stattfindet. So schließt sich uns am Ende des ersten Levels – dem Kreeschiff – Nebula, die Stiefschwester von Gamora, an.

Das Bild zeigt einen Bosskampf gegen Surtur aus Marvel Ultimate Alliance 3.
Hitziger Bosskampf gegen Surtur

Charakterentwicklung mit RPG-Elementen

Nach erfolgreicher Absolvierung des zweiten Levels, einem Gefängnis für Marvel-Superschurken, schließt sich der bei Fans sehr beliebte Peter Parker alias Spider Man unserer Truppe an. Diesen trafen wir bereits während des Levelablaufs. Er folgte unserem Team daraufhin treu mit helfender Hand. Dies geschieht im Verlaufe des Spiels öfter mit verschiedenen Marvel-Helden.

Nachdem wir zusammen mit „Spidey“ aus dessen Erzfeind Sandman einen Sandkuchen gebacken haben, kommt eine weitere wichtige Komponente des Spiels hinzu. In einer der zahlreichen Zwischensequenzen taucht S.H.I.E.L.D. unter Leitung von Nick Fury auf.

Ab sofort dürfen wir unter anderem Wulverine, den Hulk, Iron Man, Captain America als auch Thor in unseren Reihen begrüßen. Auch haben wir nun die Möglichkeit, auf blau leuchtenden S.H.I.E.L.D-Plattformen in das ,,Raft zu gelangen. Im Grunde ist dies nichts anderes als ein Menü, über das wir unser Team verwalten können. Darunter zählt beispielsweise das beliebige Wechseln unseres aktiven Helden, die Steigerung der Kräfte der Helden und Weiteres.

Das Bild zeit einen Überblick aller Charaktere aus Marvel Ultimate Alliance 3.
Die insgesamt verfügbaren Marvel-Charaktere

Auch findet sich dort der Koop-Modus. Dieser ermöglicht entweder online oder lokal bis zu vier Spieler gleichzeitig. Das ist super und macht auch viel Spaß. Unter dem Menüpunkt Infinity finden wir im Raft einen weiteren interessanten Aspekt. Raids! Es gilt gestellte Kampfaufgaben zu erfüllen um damit Belohnungen zu erspielen. Diese Raids können wir auch in den einzelnen Leveln betreten. Die Zugänge werden hierbei optisch als Risse in der Realität dargestellt. Mehr sei hierzu nicht gesagt, denn es handelt sich auch um Story-Plot.
Im Labor schließlich können wir die ausrüstbaren Gegenstände verwalten und verbessern. Diese als ISO-8 bezeichneten Kristalle steigern die Attribute unserer Helden individuell. Bis zu vier davon sind pro Held ausrüstbar.

Das Bild zeigt eine Team-Super-Kombo
Marvel-Helden helfen sich immer gerne gegenseitig im Koop

Tolle Animationsoptik der Marvel- Helden mit Schwächen bei den Hintergründen

Die Aktionen, Bewegungen und auch die Kommentare der einzelnen Helden bringen uns hiebei sofort das bekannte Marvel-Flair nahe. Die Animationen der Helden sehen einfach nur gut aus. Leider wird dieser Eindruck schnell durch die etwas eintönig gehaltenen Hintergründe getrübt. Zwar sehen diese nicht schlecht aus, doch viel Abwechslung ist nicht zu erwarten.
Die größte Schwäche der Optik liegt jedoch in der Kamerapositionierung. Zwar lässt sich der Winkel über Tasten einstellen, in Kämpfen jedoch nicht. Dies hat häufig dazu geführt dass sich der gesteuerte Held außerhalb des sichtbaren Blickfeldes befand. Zu der weiter oben beschriebenen Problematik des unübersichtlichen Gewusels, ein weiterer Punkt der das Spiel unnötig schwerer macht.

Das Bild zeigt wuseliges Gemetzel.
Einer der etwas abwechslungsreichen Hintergründe

Schaut euch hierzu doch gerne mal den E3-Trailer an, um euch einen ersten Eindruck vom Spiel zu verschaffen:

Eine hochdosierte Ladung Marvel!

Pros

  • Sehr schön umgesetzte Charakteranimationen
  • Die Zwischensequenzen sind stimmungsvoll MCU-like
  • Alle bekannten Marvel-Superhelden dabei
  • Der Koop-Modus macht Spaß
  • Langzeitmotivation dank RPG-Elemente
  • Ansprechende Story im MCU
  • Sie haben den HULK

Cons

  • Kämpfe oft hektisch und schnell unübersichtlich
  • Kamerapositionierung nicht immer gut
  • Das Level-Design könnte abwechslungsreicher sein

Fazit

Der ganz große Wurf ist Team Ninja hier nicht gelungen. Das Spiel macht aber trotzdem Spaß. Die Motivation bleibt dank dem RPG-Element erhalten. Die Schwierigkeit fordert auch ausreichend und schön gehaltene Zwischensequenzen belohnen unsere Mühen.
Auch der Koop-Modus weiß zu überzeugen. Es macht einfach Spaß, mit anderen Leuten zusammen im Team zu agieren. Dabei Super-Combos zu zünden und sich an dessen Effekten zu erfreuen. Für Fans des Marvel-Universums ist es definitiv lohnenswert. Für alle anderen ein guter Action-RPG-Titel mit Schwächen.

Über Christian Walter 90 Artikel
1978 konnten dank fleissiger Gamer die ,,Space Invaders" aufgehalten werden. Im gleichen Jahr erblickte ich das Licht der Welt. Im Jahre 1987 zog dann ein Atari 2600 in unserem Wohnzimmer ein. Fortan blieb ich in Form von diversen Systemen dem Phänomen Video- und Computerspielen treu. Nintendo nahm dabei in meinem Herzen immer einen besonderen Platz ein.

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