Heute habe ich mir einen besonderen Leckerbissen für euch herausgepickt. Am 07. Februar 2020 wird Mario Party ganz offiziell Konkurrenz bekommen. Denn dann erscheint Marooners endlich auch auf der Nintendo Switch. Erstveröffentlicht bereits am 24. März 2016 durch das Entwicklerstudio M2H ist das Spiel bereits auf diversen Plattformen verfügbar, darunter natürlich dem Computer, der Playstation 4 und der Xbox One.
Aber mit was genau beschäftigt sich Marooners? Kurz gesagt, handelt es sich um das verrückteste Party-Spiel des Jahres. Tritt in bis zu 25 Minispielen gegen deine Freunde an. Besiege sowohl lokal, als auch online bis zu fünf Gegner gleichzeitig. Stelle immer wieder aufs Neue dein Geschick unter Beweis. Manchmal braucht man aber auch eine gehörige Portion Glück. Wird der Schatz am Ende dir gehören?
Und so funktioniert es/Auf in die Schlacht
Beginnen wir einmal ganz von Vorne. Marooners bedient sich vom Spielprinzip her bei vielen bekannten Spielen. Neben dem Minispiele-Konzept, welches durch diverse Mario-Spiele bekannt wurde, darunter unter anderem Mario Party, sind auch Elemente aus Bomberman und Boulder Dash zu finden.
Jedes Minispiel, zusammengenommen sind es insgesamt 25 Spiele und Karten, zeichnet sich durch ein individuelles Design und eine charakteristische Aufgabe aus. Mal ist der Boden nicht stabil und bricht beim ersten Betreten zusammen, ein anderes Mal muss man darauf achten, nicht von herunterfallenden Steinen getroffen oder überrollt zu werden.
Ziel einer jeden Runde ist natürlich der Sieg. Aber auch wenn man einmal nicht gewinnen konnte, ist das kein Drama. Für jede gespielte Runde erhält man EP. Marooners besitzt ein Level-System. Durch Level-Up wird man nicht stärker, dennoch kann man damit coole Zusatzinhalte freischalten. Das bedeutet, viel spielen lohnt sich also.
Leider muss ich gestehen, dass ich das Level-System sehr unnötig finde. Natürlich ist es gut gelöst, dass man somit den einzelnen Runden noch eine weitere Funktion gibt, dennoch wirkt es etwas gezwungen. Egal auf welcher Platzierung, man erhält immer EP und auch das Leveln an sich geht sehr schnell vonstatten. Ich glaube, geplant war das ganze als Anreiz, das Spiel auch im Einzelplayer interessanter zu gestallten, funktionieren tut es aber nicht wirklich. Es ist halt eine unnötige Nebensächlichkeit.
Die Steuerung
Die Steuerung ist hierbei denkbar einfach gehalten: Es ist möglich zu springen, zu laufen und die Gegner mit einer Waffe zu schlagen. Prügel so viele Münzen wie möglich aus deinem vermeintlichen Freunden heraus und versuche, dabei selbst nicht verletzt zu werden. Je nach Minispiel ist es auch möglich, Bomben zu greifen und zu werfen.
Schön an dieser einfachen Steuerung finde ich, dass damit das Spiel auch Kindern zugänglicher gemacht wird. Auch ein Sechsjähriger wird keine Probleme damit haben und kann so an einem gemütlichen Familienabend teilnehmen.
Baue dir deinen Marooner
Charakter
Für jede Schlacht muss ein Krieger gewählt werden. Insgesamt stehen einem dafür acht unterschiedliche Marooner zu Verfügung. Darunter eine ägyptische Prinzessin namens Imi, ein Taucher namens Tack oder auch der Höhlenmensch Denk. Vier können bereits zu Beginn gewählt werden, die anderen müssen durch Level-Up freigeschalten werden.
Waffen
Neben dem Marooner muss auch noch eine Waffe gewählt werden. Bei diesen ist die Auswahl wesentlich größer, insgesamt stehen 63 Stück zur Verfügung. Auch hier werden immer wieder neue Waffen durch Level-Up freigeschalten.
Neben den üblichen Waffen wie einem Schwert, dem Dreizack von Poseidon, einem Knüppel oder auch dem Stab eines Schamanen gibt es auch lustige Waffen wie das Baguette der Backpfeifen, eine Akustikgitarre oder auch den Kolben des klobigen Klempners.
Farben
Wenn man sich final für einen Charakter und eine Waffe entschieden hat, kann man sich noch eine Farbe aussuchen. Dadurch ändert sich das Design der einzelnen Marooners, sodass es ohne Probleme möglich ist, wenn zwei Personen den selben Marooner ins Auge gefasst haben. Zur Auswahl stehen Farben wie weiß, pink, gelb oder rot.
Klingt alles ganz toll oder nicht? Ist es aber nicht. Natürlich ist es ganz nett, dass man sich seinen Charakter aussuchen kann. Dennoch finde ich die Auswahl an Charakteren im Allgemeinen zu klein (die unterschiedlichen Farben kann man nicht wirklich mitzählen). Außerdem ist es wahnsinnig schade, dass die unterschiedlichen Waffen keine unterschiedlichen Funktionen haben. Sie sind im Endeffekt nur Deko.
Das hätte man deutlich besser ausbauen können. Mit etwas mehr Entwicklungsarbeit und ein wenig Kreativität hätte man die Waffen mit interessanten Boosts ausstatten können. Das hätte dem Spiel einfach noch etwas mehr Würze verliehen. Aber ob man das aber für einen Preis von
15 € erwarten sollte, ist eine andere Frage.
Minispiele, soweit das Auge reicht
Unterschiedliche Systeme
Prinzipiell unterscheidet man in diesem Spiel zwei Modi: auf der einen Seite gibt es den Arenamodus, auf der anderen Seite einen Partymodus. Beide Modi sind sowohl lokal, als auch online mit bis zu fünf weiteren Personen spielbar. Das bedeutet, insgesamt kann man das Spiel mit bis zu sechs Leuten gleichzeitig spielen.
An dieser Stelle gilt es zu sagen, dass dieses Spiel keinen klassischen Storymodus besitzt. Das bedeutet, das Spiel zielt ganz klar darauf ab, dass man es zu Mehreren spielt. Um ehrlich zu sein, macht es auch alleine nicht sonderlich viel Spaß.
Was ich beim Mehrspielermodus gut gelungen finde, ist, dass man sowohl lokal, als auch online selbst entscheiden kann, wie viele Mitspieler man zulässt. Das Spiel zwingt einen nicht, immer mit sechs Spielern zu spielen. Wenn es einem zu hektisch wird, stellt man einfach die Spieleranzahl herunter. Schon hat man eine ganz neue Spieldynamik. Zudem ist es möglich zu bestimmen, wie viele der Spieler computergeneriert sind. Das ist besonders im Onlinemodus sehr praktisch.
Der Partymodus
Der Partymodus orientiert sich, wie der Name bereits vermuten lässt, an Mario Party. In jeder Runde treten alle Mitspieler in verrückten Minispielen gegeneinander an. Eines ist dabei schwerer als das andere.
Im „Schwefelbecken“ kämpft ihr mit den anderen Spielern um Diamanten, während diverse Götzen euch mit heißen Feuerbällen beschießen. Als wäre das nicht schon genug, schwimmt das Schwefelbecken noch zusätzlich in glühend heißer Lava.
Im „Zwillingstempel“ wiederum jagt ihr nach einer Ikone. Wer diese in Händen hält, hat die absolute Macht. Aber vorsichtig. Deine Mitspieler werden nicht ruhen, bevor sie die ultimative Macht erlangt haben. Und auch die Ikone weiß sich zu schützen.
Neben Geschicklichkeit geht es aber teilweise auch um Schnelligkeit. Zum Beispiel in dem Minigame „Kristallhöhle“ geht es nur darum, so viele Kristalle wie möglich zu sammeln. Hier gibt es keine Fallen und auch keine Möglichkeiten, den Gegner umzubringen. Dennoch kann man natürlich seine Chance nutzen und ein paar Seitenhiebe verteilen.
Es ist noch zu erwähnen, dass nicht alle Minispiele in jeder Runde gespielt werden. Nach dem Zufallsprinzip werden jeweils ein paar Spiele ausgewählt.
Bist du ein Chaot oder magst du es lieber ordentlich?
Die Auswahl der Spiele kann man nicht beeinflussen. Man kann aber einstellen, wie diese gespielt werden sollen. Hierbei unterscheidet man zwischen dem linearen Stil und dem chaotischen Stil.
Wählt man den linearen Stil, kommen die Spiele hintereinander. Damit das nächste Game erscheint, muss erst das vorherige beendet werden. Ob durch einen Sieg oder durch den Tod aller Spieler ist hierbei egal.
Im chaotischen Stil muss das Spiel nicht beendet werden. Das Minispiel wechselt automatisch alle paar Sekunden. Ist ein Minispiel noch nicht beendet, wird es eingefroren und man kehrt zu einem späteren Zeitpunkt dorthin zurück. Dieser Stil ist bedeutend schwerer als der lineare. Man muss ständig auf der Hut sein und seine Taktik ändern. Plötzlich wechselt mitten im Sprung das Spiel, beim zurückkehren weiß man gar nicht mehr, wo man eigentlich war oder was man gerade vorhatte.
Mein kurzes Fazit
Ich muss sagen, ich bin bei diesem Modus geteilter Meinung. Einerseits macht es natürlich Spaß, sich gegenseitig mit so einfallsreichen Waffen wie dem Baguette der Backpfeifen auf die Rübe zu hauen, aber die Minispiele an sich sind nicht sonderlich innovativ. Man hat alles schon in anderen Spiele gesehen und nur, weil der Grafikstil und die Mechanik minimal verändert wurden, entsteht noch lange kein neues Spielvergnügen.
Zudem ist es mir im Allgemeinen zu chaotisch. Man startet immer wieder an einer anderen Position und sucht sich zu Beginn erstmal eine halbe Ewigkeit. Wenn man Pech hat, ist man beim Suchen schon versehentlich von der Plattform gelaufen. Oder man wurde von einem Gegner herunter geschubst. Das ist nervig.
Des Weiteren passt in machen Minigames der Zoom nicht. Selbst wenn man das Spiel auf dem Fernseher spielt (und mein Fernseher ist nicht sonderlich klein) erkennt man sich manchmal kaum. Besonders wenn sich die Spieler in vier unterschiedlichen Ecken aufhalten. Das mindert den Spielspaß massiv.
Außerdem wird es mit der Zeit langweilig. Es gibt nicht genug Variation. Dadurch das man nur zehn Minigames zur Verfügung hat (die anderen 15 sind Karten im Arenamodus), wird es schnell langweilig. Es ist Runde um Runde immer wieder dasselbe. Dabei helfen auch die Items nichts, die man mal gelegentlich erhalten kann, zumal diese auch nicht sonderlich einfallsreich sind. Es gibt lediglich einen Boxhandschuh, mit welchem man bei Angriffen einen weiteren Aktionsradius hat, und Bomben.
Der Arenamodus
Im Arenamodus ist die Schlacht offiziell eröffnet. Bekriege dich mit deinen Mitspielern und sorge für jede Menge interessante Tode. Manche werden selten dumm sein, andere wiederum so lustig, dass ihr euch vor Lachen auf dem Boden kugelt.
Ich habe das ganze zusammen mit meiner Schwester getestet. Eigentlich verstehen wir uns ganz gut, aber diese Spiel hat uns schon ein wenig an unserer Liebe zueinander zweifeln lassen. Mein Lieblingszitat von ihr ist: „Wenn du mich noch einmal mit dem ****** Stock schlägst, dann boxe ich dich, und zwar richtig fest.“ Ich muss zugeben, dass ich selten so sehr gelacht habe.
Mein favorisierter Tod war ein ungeplanter Selbstmord. Ich wollte über einen brüchigen Stein hinweg eine Bombe auf meine Schwester werfen, wusste aber leider nicht, dass das nicht funktioniert. Die Bombe ist gegen die Mauer geprallt und direkt explodiert. Zusammen mit mir. Die Runde ging also unverdienterweise an sie.
Wenn der Partymodus sich an Mario Party orientiert, dann orientiert sich der Arenamodus an Bomberman. Auf verschieden Karten kämpft man gegeneinander. Hierbei stehen einem unterschiedliche Items zur Verfügung. Bewirf deine Gegner mit Bomben oder schupse sie mit Hilfe des Boxhandschuhs von der Plattform. Falls sie sich nicht längst selbst umgebracht haben. Beliebt hierbei ist Tod durch Feuer.
Mein kurzes Fazit
Ich muss sagen, der Arenamodus gefällt mir um Welten besser als der Partymodus. Ich finde, der Modus an sich wirkt ausgereifter. Es gibt mehr Auswahl, was die Karten angeht und gerade mit realen Mehrspielern macht es richtig Spaß. Dennoch fehlt mir auch hier die Innovation. Nach mehreren Runden kennt man alle Karten und weiß genau, was man wo beachten muss.
Außerdem ist für mich nicht ganz ersichtlich, wie man in diesem Modus Punkte sammelt. Ich habe einmal vier von fünf Kämpfen gewonnen, habe aber dennoch nur den zweiten Platz gemacht. In diesem Modus sammelt man keine Diamanten, dennoch werden diese bei der Siegerehrung verteilt. Das finde ich ungünstig gelöst.
Wem das ganze im normalen, linearen Modus zu einfach ist, der kann auch hier das Spielsystem auf chaotisch umstellen. Mitten in der Schlacht wechselt dann die Arena. Wo einem vor einigen Sekunden der Sieg noch sicher war, kann sich das Blatt ganz schnell wenden. Um hier zu siegen, müsst ihr ständig auf der Hut sein und die Stärken und Schwächen eurer Gegner genau kennen.
Und was am Ende bleibt
Und was am Ende bleibt ist ein fader Beigeschmack im Mund. Im ersten Moment mag das Spiel einen guten Eindruck machen. Die Grafik spiegelt einen netten 3D-Stil wieder, die unterschiedlichen Charaktere sind nett anzusehen. Außerdem sind die Namen der Waffen teilweise wirklich witzig. Aber das allein reicht halt nicht.
Pros:
- Das Spiel ist für alle Altersklassen zugänglich
- Es ist relativ günstig
- Mit lokalen Mitspielern erlebt man einige lustige Momente
Cons:
- Sehr wenig Innovation
- Nach mehrfachen Spielen kennt man alle Karten und Level
- Es wird nach kurzer Zeit langweilig
- Im Online-Modus findet man keine Gegner
- Der Spielspaß wird durch das falsche Zoom gemindert
- Unklares Bewertungssystem im Arenamodus
Marooners verliert nach mehrfachem Spielen relativ schnell seinen Reiz. Es gibt in den einzelnen Modi kaum Variationen und auch die eingebauten Items könnten besser ausgebaut sein. Mit etwas mehr Entwicklerarbeit und Leidenschaft hätte man aus diesem Spiel viel herausholen können. So bleibt mir final nur noch zu sagen, dass Marooners definitiv nicht mein neues Mario Party wird. Die Klassiker sind und bleiben eben die besten.
Das Testmuster wurde uns von Game Drive NL zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür!
Geboren im Jahre 1997 bin ich wirklich froh darüber, mich noch ein echtes 90er-Unikat nennen zu können.
Geboren und aufgewachsen bin ich im Saarland, wohne und arbeite auch immer noch hier. In meinem Job als chemisch technischer Assistent habe ich sehr viel mit Zahlen und Rechnen zu tun, das Zocken ist daher ein nette Abwechslung für mich.
Meine erste Konsole war eine NES. Ich besitze auch heute noch eine und liebe sie abgöttisch. Neben der NES habe ich noch zwei Nintendo 3DS-Systeme und natürlich eine Nintendo Switch. Meistens Spiele ich Jump`n`Run und Strategiespiele, bin aber allem gegenüber offen. Was ich nicht so mag sind Horror- und Actionspiele, wobei es auch hier natürlich Ausnahmen gibt. Auf der Switch ist mein aktuelles Lieblingsspiel Monsters 2, wobei ich auch für eine Partie Overcooked 2 mit meiner Schwester immer zu haben bin.
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