Stela – Was habe ich da gerade gespielt?

Stela ist ein Spiel des Entwickler-Studios SkyBox Labs. Mehr gibt es dazu eigentlich nicht zu sagen. Damit der Test nicht zu kurz gerät, füge ich aber noch etwas mehr hinzu.

Walking-Simulator

Stelas offensichtliche Inspiration stammt von Spielen wie Limbo und Inside. Ihr wacht in einer dunklen Höhle auf und klettert an die Oberfläche. Warum seid ihr da? Warum versucht euch alles und jeder in der Umgebung zu fressen? Wo müsst ihr hin? Was soll das Ganze?

Hier wacht ihr auf. Diese Säulen dienen mehr oder weniger als Hinweis, was in diesem Abschnitt passiert

Nichts davon wird so richtig erklärt. Es gibt keine Sprachausgabe, die einzigen Wörter, die man überhaupt zu lesen bekommt, sind im Menü.

Ihr lauft also, überwiegend von links nach rechts, könnt hin und wieder Blöcke verschieben, auf Absätze klettern, springen oder mit Gegenständen interagieren, um kleine „Rätsel“ zu lösen. Das Wort lasse ich in Anführungszeichen, denn jeder, der mehr als eine Gehirnzelle hat, wird davon nicht im geringsten gefordert.

Stela Kurztest – Auf diesem Bild seht ihr ein langarmiges Monster, vor dem ihr euch verstecken müsst.
Lasst euch besser nicht blicken

Da euch alles ans Leder will und hier und da gefährliche Fallen lauern, werdet ihr ein paar Mal sterben, entweder, weil ihr zu schnell oder zu langsam wart, oder weil die Steuerung zu unpräzise war für den Sprung. Das ist kein Weltuntergang, denn wirklich Spannung kommt leider nie auf. Es gibt keine makaberen Todesszenen wie bei Limbo. Die Figur fällt einfach um, wenn sie mit den Gegnern in Berührung kommt.

Stela war stets bemüht

Ich möchte Stela nicht komplett verfluchen. Es gibt drei Areale, die mir wirklich gefallen haben und wo ich gespannt war. Diese waren zwar immer noch nicht schwer, nicht einmal ein bisschen, aber sie waren atmosphärisch stimmig. Wenn man ein Rätsel löst und sich plötzlich der Hintergrund öffnet und man die zweidimensionale Ebene kurz um eine weitere Dimension erweitert, sieht das schon schick aus. Hier passte auch der Soundtrack hervorragend. Leider gibt es solche Lichtblicke viel zu selten.

Stela Kurztest – Auf diesem Bild seht ihr, wie ihr auf einer Pyramide in den "Hintergrund" des Levels fliegt
Eine der atmosphärischsten Stellen im Spiel

Der Soundtrack ist genau wie der Rest des Spiels – mal top, mal uninspirierte atmospährische Klänge, die wohl irgendeine Emotion ansprechen soll, dies aber nicht tut. Der Animationsstil ist simpel gehalten, die Farben verwaschen. Generell würde ich das Spiel nicht als hübsch bezeichnen. Sie ist zweckmäßig, aber die Vorbilder haben es definitiv besser gemacht.

Stela Kurztest – auf diesem Bild seht ihr eine der besten Stellen des gesamten Spiels
Der beste Abschnitt des gesamten Spiels und der Grund, weshalb ich das Spielen nicht bereue

Blöd ist ebenfalls, dass die seltene Spannung durch plötzliche Ladebildschirme abrupt unterbrochen wird. Der Sound bricht plötzlich ab und man beginnt im nächsten Areal. Egal, wie gut sich das davor anfühlte, dadurch geht die Immersion komplett verloren.

Nach zwei Stunden habe ich das Ende gesehen. Ich bin vielleicht zehn Mal gestorben. Das Ende ist hübsch gemacht, erklärt aber auch nicht, was das Ganze sollte. Bei Journey oder Limbo erkennt man am Ende etwas, durch das sich ein erneutes Durchspielen lohnen würde, schon um den Zyklus erneut in Gang zu setzen. Würde ich euch verraten, was am Ende dieses Spiels passiert, bräuchtet ihr es gar nicht mehr spielen. Es gibt 15 Collectibles im Spiel, die relativ schwer zu finden sind. Dies wäre die einzige Herausforderung. Leider gibt es hierfür kein geheimes Ende, noch irgendeinen Bonus, außer, dass man sie gefunden hat und sich selbst auf die Schulter klopfen kann dafür.

Fazit

Pros:

  • Dank der kurzen Spielzeit für Zwischendurch mal ganz nett
  • Ein paar atmosphärische Areale

Cons:

  • Keinerlei Herausforderung
  • Kein geheimes Ende
  • Keine tiefgreifende Story

Tut mir Leid, aber Stela ist kein Meisterwerk. Genrefans dürfen gerne trotzdem zuschlagen und sich schnell durcharbeiten, um es gespielt zu haben. Dem einen oder anderen wird es sicherlich gefallen, aber ich fand es unausgegoren. Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, die Entwickler hatten eine schöne Idee vor Augen, wussten aber nicht, wie sie diese hätten besser umsetzen können. Stela gibt es im eShop zu kaufen.

Das Testmuster wurde uns von Stride PR zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür!

Über Roger Hogh 750 Artikel
Baujahr 1987, begann bereits als Zwerg mit einem Sega Master System II zu zocken, der einzigen Nicht-Nintendo-Konsole, die er je besessen hat. Begeisterter Fan von guten Metroidvanias und The Legend of Zelda. Überwiegend Einzelspieler, aber man findet ihn gerne mal bei einer Runde Smash Bros, natürlich als Link.

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