House Flipper für die Nintendo Switch im Test

House Flipper ist eine Lifestyle-Simulation, in der wir ein Ein-Mann-Unternehmen spielen. Ob Renovierung oder Entrümpelungsservice, der Protagonist ist sich für keine Arbeit zu schade. Das Spiel ist eine Portierung des 2018 für den PC erschienenen Simulators. Nun bringt Ultimate Games House Flipper am 12. Juni für die Nintendo Switch raus. Wir durften das Spiel vorab ausgiebig für euch testen und möchten euch die Ergebnisse natürlich nicht vorenthalten.

Der rote Faden des Spiels

Alles beginnt vor der Türe unseres „Büros“, welches man auch liebevoll als vollkommene Bruchbude bezeichnen kann. Um überhaupt den Weg hinein zu finden, ist es notwendig, erst mal den Müll vor der Tür zu entfernen. Innen sieht es allerdings auch nicht viel besser aus und das Einzige von Wert scheint der Laptop zu sein, der zwischen Werkzeug und noch mehr Müll auf dem Tisch steht. Nimmt man diesen in Augenschein, fällt einem auf, dass sich tatsächlich ein Auftrag im E-Mailfach verirrt hat. Eine wütende Frau schreibt, dass ihr Ex die Heizung mitgenommen und auch ansonsten ein ziemliches Chaos angerichtet hat und bittet den Protagonisten nun, die Sache in Ordnung zu bringen. Abrechnen wird sie selber mit ihrem Kerl – danke für die Info.

Die geklaute Heizung

Nach einem kurzen Ladebildschirm sind wir auch schon am Ort des Geschehens. Erst mal kümmern wir uns um die verlorene Heizung. Diese wird auf der Minimap als rotes Symbol angezeigt. Über das Tablet ist eine Neue innerhalb von Sekunden da und die Montage beginnt. In der unteren Ecke erscheinen die jeweiligen Knöpfe, die das Montieren der Heizung voranbringen. Hierbei klettert der Fortschrittbalken merklich. Anschließend geht es ans Putzen. In der Mitte des Bildschirms ploppt ein Satz auf: Neuer Fähigkeitenpunkt verdient. Dieser wird ebenfalls über das Tablet verteilt. die Entscheidung fällt hier auf „scharfsinniger Blick“. Damit sind einige Verschmutzungen auf der Minikarte markiert – wie praktisch! Zu diesem Zeitpunkt sind auch die 100% des Auftrags erreicht. Alles was jetzt noch zu tun bleibt, ist, diesen abzuschließen und sich über das verdiente Geld zu freuen.

Das Bild zeigt das Montieren einer Heizung in dem Spiel "House Flipper".
Eine Heizung zu montieren, war noch nie so einfach

„Kreativität heißt, aus dem Chaos Ordnung zu schaffen“

So geht es in House Flipper eine ganze Weile weiter. Es scheint sich herumzusprechen, was für ein toller Handwerker der Protagonist ist und es gibt keinen Mangel an Aufträgen. Jede dieser Anfragen ist anders. Mal soll ein Haus entrümpelt werden, da ein Kindergarten dort entsteht oder aber jemand stört sich an seinen Wandfarben. Trotzdem lässt das Spiel jederzeit die Freiheit zu, auch selbst kreativ zu werden. Zum Beispiel indem das eigene Büro einen neuen Anstrich und neue Möbel bekommt. Des Weiteren besteht die Möglichkeit nach Abschluss aller Anfragen (oder auch während noch welche da sind) über den Laptop komplette Grundstücke zu kaufen und diese nach eigenem Geschmack hübsch herzurichten. Die einzige Grenze hierbei ist der Spieler selbst, denn die Möglichkeiten sind vielfältig.

Nichts geht über eine ordentliche Umgebung

Die Steuerung von House Flipper

Viele Leute waren von vornherein von der Controller-Steuerung abgeschreckt. Auch ich persönlich hegte meine Zweifel, ob das überhaupt gut werden kann. Tatsächlich gab es einige Startschwierigkeiten, die Empfindlichkeit vernünftig einzustellen, aber nach einigem Rumprobieren lief es wirklich gut. Über ZL erscheint das Menürad, über das die Werkzeuge ausgewählt werden. Diese kommen mittels ZR zum Einsatz. Bewegung und Kamerasteuerung laufen über die Sticks. Der Plus-Knopf zeigt die Einstellungen und der Minus-Knopf ruft das Tablet auf. Aufträge beendet man über einen Druck auf den rechten Stick. Bei Installationen kommen auch die restlichen Knöpfe zum Einsatz. Im Ganzen gesehen fühlt sich die Steuerung sehr geschmeidig an. Nichts ruckelt oder sorgt sonst irgendwie für Unmut.

Benutzeroberfläche

Das Interface von House Flipper ist schlicht, aber informativ gehalten. Unten links findet man den aktuellen Auftrag. Eine Minikarte erscheint oben rechts in der Ecke. Diese beinhaltet neben einem Timer, der anzeigt wie lange der Auftrag bereits läuft, auch eine Zoomfunktion, damit man nicht gezwungen ist, die Augen zusammenzukneifen, falls einem die Sachen auf der Karte zu klein erscheinen. Auf der Minimap selber sehen wir (nach dem Verteilen der entsprechenden Skillpunkte) die Verschmutzungen, den Abfall und zu installierende Geräte. Unter der Minimap stehen die Ziele der einzelnen Räume. Sobald ein Raum betreten wird, ändert sich das Ziel entsprechend. Darunter kommt der Fortschrittsbalken, der sich immer weiter füllt, umso mehr Räume wir bearbeiten. Sobald der weiße Strich erreicht wird, kann ein Auftrag abgeschlossen werden. Der Rest ist relativ selbsterklärend.

Das Bild zeigt einen laufenden Auftrag in dem Spiel "House Flipper".
Ein guter Einblick in die Benutzeroberfläche

Spielzeit von House Flipper

Das Schöne an dieser Simulation ist, dass es unendlich weitergespielt werden kann. Ziel ist natürlich, vorrangig die Aufträge abzuarbeiten. Diese sind leider auch nach circa zehn Stunden alle erledigt. Dennoch hat man nach wie vor die Möglichkeit Häuser zu kaufen und sie für mehr Geld weiterzuverkaufen. Hier gibt es kein Limit und dem kreativen Ausbruch steht nichts im Weg.

Das Bild zeigt den erfolgreichen Hausverkauf in "House Flipper".
Für die Statistiker

Laptop und Tablet

Der Laptop befindet sich im Büro auf dem Tisch. Über die Schaltfläche „E-Mails“ nimmt man die Aufträge entgegen. Via „Browse“ können komplette Grundstücke mitsamt Exposé aufgerufen und gekauft werden.
Das Tablet ist das Hauptwerkzeug, wenn es während eines Auftrags um den Kauf von Möbeln, Farben, Gerüsten etc. geht. Über den Minus-Knopf befinden wir uns hier direkt in dem Katalogbereich. Drückt man L oder R im „Tablet-Modus“, erscheinen die Schaltflächen „Kontaktdaten der Käufer“ und „Verbesserungen“, also die Skillpunkte.

Fehler bei der Switch-Version von House Flipper

Hier ist etwas aufgefallen, das bei mir persönlich für Unmut gesorgt hat: Befindet man sich in einem laufenden Auftrag und pausiert die Konsole über den Standby-Modus, befindet man sich nach erneutem Anschalten der Konsole in dem Dilemma, dass

  • keine Ziele mehr angezeigt werden für die einzelnen Räume
  • Tätigkeiten wie Fenster putzen nicht mehr abschließen
  • Aufträge keinen Fortschritt mehr erzielen
    Die einzige Abhilfe in diesem Fall ist der Neustart des Auftrags. Dies gilt sowohl für die Switch als auch die Switch Lite
    Ansonsten gibt es ab und an Übersetzungs- oder Rechtschreibfehler. Richtig toll war dabei das „Dopellbett“, welches man natürlich nicht unter „Doppelbett“ in der Schnellsuche des Tablets findet
Das Bild zeigt einen Rechtschreibfehler in dem Spiel "House Flipper".
Das Dopellbett?!

Unterschiede zur PC-Version

Auch wenn es sich um eine Portierung handelt, so gibt es trotzdem einige Unterschiede zwischen PC und Nintendo Switch-Konsole. Damit ist nicht zuletzt die Grafik gemeint, die nebenbei bemerkt zwar deutlich abgespeckt, aber dennoch hübsch ist.

Links PC- und rechts die Switch-Version im Grafikdetail

Zum einen fehlen ganz klar die DLCs „Apocalypse Flipper“ und „Garden Flipper“. Diese hätten locker noch mal für ein paar Stunden mehr Spielspass gesorgt. Im Initialladebildschirm fehlt das „hopsende Häuschen“. Es gibt bei der Switch-Version keinen Tag- und Nachtmodus und auch die Montageschwierigkeit kann nicht angepasst werden. Ebenfalls ist es nicht möglich, seine Arme anzupassen. Auf der Switch sind diese generell männlich.

Controller, Joy-Con und Handheld-Modus

Natürlich habe ich House Flipper in der kompletten Nintendo Switch-Pracht getestet. Angefangen bei dem Pro-Controller und dem TV-Modus läuft die Steuerung generell überraschend angenehm und flüssig. Da in den Spieloptionen auch der Gyrosensor eingeschaltet werden kann, wechselte ich danach zu den Joy-Con. Nun muss nicht mehr ZR für das Ausführen einer Tätigkeit gedrückt werden. Hier reicht ein rhythmisches Auf- und Abbewegen der Hand. Allerdings scheint die Steuerung hier ziemlich ungenau und fühlt sich ebenso merkwürdig an, wie es sich liest. Zum Schluss fehlt noch der Handheld-Modus. Die Steuerung funktioniert hier ebenso wie mit dem Pro-Controller. Hinzu kommt allerdings nun auch die Benutzung des Touchdisplays, was die Schnellsuche im Tablet um einiges angenehmer macht. Den Rest des Spiels verbringe ich generell im Handheld-Modus und auf der Switch Lite.

Nützliches und Informatives

Auch wenn die Grafik merklich dünner ausfällt, so kommt man nicht umhin, die sich sanft im Wind bewegenden Bäume vor den Fenstern wahrzunehmen.
Der Anfangsladebildschirm lädt bei der Switch-Version rund 25 Sekunden. Der generelle Ladescreen braucht etwa 10-15 Sekunden.
Die Handwerker-Simulation denkt auch an Leute, die unter einer Kakerlaken-Phobie leiden. In den Spieloptionen können die kleinen Ekelviecher in Glasscherben verwandelt werden. Ich persönlich bevorzuge die Scherben generell, da sie sich, wie ich finde, weitaus besser mit dem Staubsauger entfernen lassen.

Das Bild zeigt die Information darüber, dass Kakerlaken bei "House Flipper" in Glasscherben verwandelt werden können.
Statt Krabbelviechern gibt es Glasscherben

House Flipper – ein Fazit

Pros:

  • Angenehme Controller- und Handheldsteuerung
  • Entspannte Spielatmosphäre ohne Frust und Druck
  • Auch für Menschen mit Kakerlaken-Phobie geeignet
  • Überraschend flüssig und ohne Ruckler

Cons:

  • Der Standby-Fehler
  • Die DLCs fehlen leider
  • Vereinzelte Rechtschreib- und Übersetzungsfehler

House Flipper ist die Handwerker-Simulation schlechthin und die Switch-Version ist wirklich gut gelungen. Hier kann man einfach den Kopf ausschalten und kreativ sein oder monoton die Aufgaben erfüllen. Ein toller Zeitvertreib für Simulationsliebhaber. Leider fehlen hier ganz klar die DLC und auch dieser Standby-Fehler ist nicht wirklich schön.

Das Testmuster wurde uns von Ultimate Games zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür!

Über Jennifer Schemberg 48 Artikel
Geboren 1988 und als echtes Kind der 90er aufgewachsen, gab es bei mir daheim den Gameboy, das SNES und so ziemlich jede darauf folgende Konsole, welche von meinem Papa und mir gemeinschaftlich bespielt worden sind. Allem voran natürlich Zelda und Super Mario. Auch heute bin ich noch passionierte Gamerin mit Schwerpunkt auf kreative Spiele, in denen ich mich komplett austoben kann, wie zum Beispiel Dragon Quest Builders und Art Academy sowie JRPGs und eigentlich jede Art von Simulator.

3 Kommentare

    • Hallo Cindy, ich habe aktuell leider noch keine andere Möglichkeit gefunden den Fehler zu beheben, als den kompletten Auftrag abzubrechen und neuzustarten. 🙁 Ich hoffe, dass da seitens der Entwickler noch ein Patch hinterher kommt. Ich persönlich fand es wirklich sehr anstrengend, immer darauf achten zu müssen, wann ich die Konsole ins Standby setze.

  1. Hab mir das Spiel gekauft mega Spaß gehabt bis die ich ein neues Spiel gestartet hab denn als ich zurück zu House flipper bin war mein Spielstand weg!!! Habe alles versuch bin ratlos was ich tun kann vllt weiß jemand hilfe

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