Crystal Chronicles Remastered: Online-Modus ist eine Katastrophe

Fans von Final Fantasy Crystal Chronicles Remastered müssen jetzt sehr stark sein. Eines der wichtigsten Features des Spieles, der Multiplayer, ist aktuell quasi unspielbar.

Ich wurde gestern durch diesen Artikel darauf aufmerksam gemacht und musste erst einmal googlen, ob dies nicht ein einzelner, verbitterter Fanboy wäre. Ich selbst kämpfe mich aktuell solo durch das Spiel, um den Test fertig zu bekommen. Den Multiplayer-Modus wollte ich zwar ebenfalls testen, aber diese Arbeit wurde mir glücklicherweise im Voraus durch viele andere Quellen (hier, da und dort) abgenommen.

Nicht nur die üblichen Trolle sind sauer

Und alle sind sich einig, dass die Lösung, die sich Square Enix hier ausgedacht hat, komplett überarbeitet gehört.

Auch in der Nintendo Switch Gruppe Germany las ich bereits von mehreren Usern, die enttäuscht wirken. Sie freuten sich sehr auf ein Remaster des Klassikers und nahmen teilweise auch die Multiplayer-Lösung im Voraus in Schutz, weil sie hofften, dass es schon irgendetwas taugen würde. Doch lest selbst, was für einen Unsinn der Entwickler hier verzapft hat.

Multiplayer in Crystal Chronicles Remastered

Um Final Fantasy Crystal Chronicles Remastered im Multiplayer spielen zu können, benötigt man zuallererst natürlich eine gültige Nintendo Switch Online-Mitgliedschaft (oder halt PlayStation Plus). Jeder Spieler muss darüber verfügen, oder sich die Lite-Version für Android- und Apple-Smartphones herunterladen.

Man kann nun entweder über das Hauptemenü nach Freunden suchen, um bei deren Spiel mitzumischen oder selbst eines zu öffnen – oder man wählt die Option „Gemeinsam losziehen“ direkt am jeweiligen Dungeon aus. In diesem Fall kann man auch Quickplay wählen, um mit zufälligen Leuten in ein Spiel geworfen zu werden. Es gibt hier noch einige weitere Einstellungen wie die Anzahl an Mitspielern und ob man Hosten möchte oder nicht, aber soweit kommt es meist gar nicht, weil man kaum jemanden findet, der das Spiel online spielen möchte. In der Zeit, die man mit warten auf Randoms verbringt, könnte man den Dungeon auch getrost alleine erledigen. Und wenn man das Spiel nicht hostet, ist das auch die bessere Option.

Das Rückschritt des technischen Fortschritts

Das Hauptproblem ist, dass nur der Host, also der Spieler, der das Spiel erstellt hat, Fortschritt erhält. Nur der Host erhält am Ende des Dungeons den Myrrhe-Tau, nur der Host erhält die Mogry-Post und nur der Host erhält die Erinnerung und somit den Story-Fortschritt. Möchten also alle Mitglieder der Party diesen Fortschritt haben, müssen sie diesen Dungeon gemeinsam viermal durchspielen! Das bedeutet, sie müssen die Party auflösen, den Host ändern und die gleiche Party, am besten über den umständlichen Freundescode, wieder eröffnen. Da die Switch nach wie vor keine vernünftige Online-Kommunikations-Methode besitzt (sowas wie einen Sprachchat – pure Zukunftsfantasie), ist es ohne Freundescode ziemlich schwierig, die gleichen Leute wiederzufinden. Der Region-Lock erschwert dies zusätzlich.

Das einzige, was jeder Teilnehmer bekommt, sind die Items, die er findet und das Artefakt, welches er zum Schluss auswählt. Quasi als Trostpreis, danke für’s Mitmachen. Bis zum nächsten Mal.

Man kann übrigens NUR in Dungeons gemeinsam spielen. Vorbei sind die guten alten Zeiten, bei denen man gemeinsam durch das eigene Dorf wandern konnte, um sich aufzurüsten und dann gemeinsam über die Map fährt, um die zusätzlichen Erinnerungen durch Zufallsbegegnungen zu erhalten etc. Wer das Spiel nicht hostet, erhält keinen Story-Fortschritt welcher Art auch immer.

Früher war es besser

Ich meckere nicht gerne, aber das geht so nicht. Zugegeben, ich spiele gerne solo, auch Crystal Chronicles Remastered (wie ihr hier sehen könnt), aber gerade bei diesem Titel gefiel es mir damals, meine Kumpels einzuladen und gemeinsam zu viert die Story zu erleben. Jeder Charakter war Teil meines Dorfes und gemeinsam zogen wir los, um die Geschichte zu erkunden. Das Gefühl, als eine Karawane gemeinsam etwas erreicht zu haben, gemeinsam Erinnerungen geschaffen zu haben und gewachsen zu sein, das ist, was den Multiplayer-Teil ausmachte. Man war eine richtige Gruppe.

So ein Gemeinschaftsgefühl gibt es leider nicht mehr

Hier fühlt man sich, als stoße man zufällig auf ein paar Gestalten, die man fragt, ob man ne Runde mitzocken kann und geht dann wieder seines Weges. Wer niemals hostet, kann die Dungeons 39000 Mal durchspielen ohne jemals das Ende des Spiels zu erleben. Und das finde ich echt bescheuert.

Aufmunternde Worte

Liebes Square Enix-Team: Das geht besser!

Ich verzichte gerne auf Crossplay mit der PlayStation, wenn ihr für die Switch einen lokalen Koop-Modus einbaut. Jeder Spieler braucht seine eigene Switch und sein eigenes Spiel, doch dafür kann man das Dorf des Hosts besuchen, sofern dieser noch nicht alle Dorfbewohner belegt hat und der Fortschritt kann für alle Mitglieder gespeichert werden. Lasst die Spieler gemeinsam die Welt erkunden und nicht nur umständlich Dungeons farmen. Ich bin mir sicher, ihr habt findige Entwickler im Team, die so eine Lösung auf die Beine stellen können. Die durchschnittlichen Wertungen von 5-6/10 habt ihr euch einzig und allein durch den Multiplayer-Modus des Spiels eingebrockt. Fixt diesen Teil, und Final Fantasy Crystal Chronicles Remastered Edition wird die Version, die der Klassiker verdient hat.

Switch on!
Roger

Quellen: die oben verlinkten Artikel

Über Roger Hogh 750 Artikel
Baujahr 1987, begann bereits als Zwerg mit einem Sega Master System II zu zocken, der einzigen Nicht-Nintendo-Konsole, die er je besessen hat. Begeisterter Fan von guten Metroidvanias und The Legend of Zelda. Überwiegend Einzelspieler, aber man findet ihn gerne mal bei einer Runde Smash Bros, natürlich als Link.

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