Ninjala: Sonic-Kollaboration ist live, aber die Preise sind unverschämt

Liebe Ninjala-Fans, oder solche, die es werden wollen – ihr müsst jetzt sehr stark sein. Ich habe ein Hühnchen mit GungHo Online Entertainment zu rupfen.

Anfangs gefiel mir das Spiel, sowie die generelle Einstellung der Entwickler, es als Free-to-Play-Titel anzubieten. Daran hat sich auch wenig geändert. Ich bin auch nicht so verblendet zu behaupten, dass so ein Titel nicht irgendwie Einnahmen generieren müsste. Hierfür waren der Battle-Pass, sowie die Single-Player-Kampagne ein hervorragendes Mittel. Natürlich gibt es eine In-Game-Währung – Jala – und das Modell funktioniert wie in allen anderen F2P-Titeln auch. Soweit, so klar.

Aber wer hat bitte die Preise für die erste große Kollaboration durchgewunken und sich gedacht: „Klar, alle Welt liebt Sonic, die werden sich drum reißen!“

Das Bild zeigt die Sonic-Charakter-Skins aus Ninjala
Öhm, wurden diese Skins in Paint gemalt?

Fangen wir mal allgemeiner gehalten damit an, dass Sonic leider nicht von aller Welt gefeiert wird, da die meisten Spiele des Franchises zwischen katastrophal und unterdurchschnittlich angesiedelt sind. Sicher, die Charaktere sind vielen Gamern und Nerds im Allgemeinen ein Begriff, aber reicht das aus, um dafür 2. 000 Jala pro Skin zu verlangen?

Als nächstes schaut euch doch einfach mal die obigen Screenshots an, während ich mir die Augen mit Bleiche auswasche, um diese Bilder wieder loszuwerden.

Kommen wir nun zum Hauptkritikpunkt: Schaut euch an, was 1. 000 Jala im eShop kosten.

Ninjala: unverhältnismäßige Jala-Preise!

Das Bild zeigt die Jala-Preise im Ninjala Shop.
Ähm, wie bitte?

Für diejenigen, die nicht genügend Finger haben, um flüssig im Zahlenbereich über 10 zu rechnen – 1.000 Jala kosten 9,99 €.
2.000 Jala kosten demzufolge 19,98 € (oder halt einmalig rund 15 €, wenn man das Angebot annimmt). Für rund 20 € erhält man also einen mittelprächtigen Skin eines durchschnittlich beliebten Maskottchens. Ein kosmetisches Item ohne wirklichen praktischen Nutzen. Es sei denn, man wertet die Zurschaustellung des eigenen Wohlstands als praktischen Nutzen.

Haltet mich für knauserig, aber wenn ich nicht gerade ein Fan-Shirt kaufe, zahle ich nicht einmal 20 € für ein normales, in der realen Welt tragbares T-Shirt. Für das Geld gehe ich mit meiner Frau (zumindest im günstigen Berlin) essen!

Rechnet man alle Items der Sonic-Kollaboration zusammen, kommt man auf 8600 Jala. Das sind, zumindest mit den obigen Preisen, knapp 75 €. Das sind 150 D-Mark! Oder 300 Ostmark! Oder 1500 Ostmark auf dem Schwarzmarkt!

Leider ist das nicht die Art Rechnung, die der Wirklichkeit entspricht. Tatsächlich werden die Publisher sich eher so etwas gedacht haben:

500 Spieler x 20 € = 10.000 € Gewinn!

Ihr seht, es bedarf bei diesen Preisen nur eine sehr geringe Anzahl an Transaktionen, um das bisschen Arbeit, welches sie da reingesteckt haben, lohnenswert zu machen. Da der Titel inzwischen mehrere Millionen Mal heruntergeladen wurde, wird sich, selbst bei geringerer Spieleranzahl, sicherlich ein verflucht großes Sümmchen durch die bloße Masse generieren lassen.

Auch wenn meine Hoffnung vermutlich vergebens ist, wünsche ich mir in diesem Fall, dass die Ninjala-Spieler ebenfalls rechnen können und ihre Gier unter Kontrolle oder zumindest keinen Zugriff auf Mamas Kreditkarte haben. Natürlich kann man auch in Ninjala einige Jala durch das reine Spielen des Games erhalten und als Battle-Pass-Besitzer wird man sich sicherlich auch genügend Jala für einen oder zwei Skins angespart haben, aber für Chris Casual, der einfach gerne in Sanic-Klamotten rumlaufen möchte, ist der Preis echt eine Frechheit.

Einmal mehr wird mir bewusst, warum ich mit Free-to-Play-Titeln einfach nicht warm werde. Das Gameplay von Ninjala finde ich ja an sich nicht schlecht, aber für so viel Grind habe ich weder die Zeit, noch die Lust. Wenn ich bei speziellen Aktionen wie dieser Kollaboration als Casual-Gamer keine Chance habe, dran teilzunehmen, ohne echtes Geld für auszugeben, dann verliert der Titel sämtlichen Anreiz.

Wie seht ihr das? Wie viel seid ihr bereit, für einen guten Skin auszugeben?

Über Roger Hogh 750 Artikel
Baujahr 1987, begann bereits als Zwerg mit einem Sega Master System II zu zocken, der einzigen Nicht-Nintendo-Konsole, die er je besessen hat. Begeisterter Fan von guten Metroidvanias und The Legend of Zelda. Überwiegend Einzelspieler, aber man findet ihn gerne mal bei einer Runde Smash Bros, natürlich als Link.

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