Werbung mit Videospielen – Montagsmeinung

Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich habe das Gefühl, dass sich einiges in der Gaming-Szene getan hat. Früher waren Gamer eine Randgruppe, abseits der Gesellschaft und wurden von Außen auch mal verhöhnt. Doch mittlerweile ist die Gaming-Community so stark angewachsen, dass sie immer mehr in die Mitte der Gesellschaft rückt. Dadurch wird allerdings auch Werbung mit Videospielen ein Thema, über das nachgedacht werden muss.

Was meine ich damit?

Gamer waren früher eine eigene kleine Truppe, die häufig nur unter sich agierten und von der breiten Masse der Gesellschaft nur belächelt wurden. Doch mittlerweile zocken viel mehr Menschen als früher. Die Community rund ums Gaming hat sich enorm vergrößert. Leute können mittlerweile mit Zocken oder mit dem Streamen ihren Lebensunterhalt verdienen. Auch das Hobby „Zocken“ an sich bekommt mittlerweile mehr Anerkennung.

Dadurch rutscht die Gaming-Szene immer mehr in die Mitte der Gesellschaft und das bekommen auch zunehmend immer mehr Firmen mit. Sie wollen mit dieser Welle schwimmen und nutzen Videogames, um Werbung für ihre Firma zu machen.
Bestes Beispiel ist dafür die neuste Kampagne von Gillette Venus, die Animal Crossing: New Horizons dafür nutzen. Zur Erklärung für alle, die davon noch nichts mitbekommen haben:

Gillette Venus ist eine Rasierer-Marke für Frauen. Diese setzt sich seit einiger Zeit mehr für das Selbstbild von Frauen ein und hat momentan das Motto „My Skin. My Way.“. Dazu wurden innerhalb von Animal Crossing: New Horizons Designs erstellt, die es Frauen ermöglichen, ihre hauttypischen Besonderheiten auch inGame zeigen zu können. Mehr dazu findet ihr hier.

Bildquelle: Gillette Venus

Ist das okay oder eher nicht?

In der heutigen Montagsmeinung möchte ich genau diese Frage debattieren. Ich finde, dass diese Frage sehr wichtig ist und sich die Gaming-Community unbedingt darüber Gedanken machen sollte.

Pros
Das Unternehmen mit einem Videospiel für sich Werbung machen zeigt, dass die Gaming-Community mehr Platz in der Gesellschaft einnimmt. Das heißt, es wird immer mehr anerkannt. Dies eröffnet völlig neue Möglichkeiten der Innovation und das Gaming immer weiter zu entwickeln. Es gibt allerdings auch immer mehr die Möglichkeiten, mit Gaming Geld zu verdienen.

Kontras
Die grundlegende Frage ist, ob die Gaming-Community überhaupt in die Mitte der Gesellschaft aufrücken will. Vielen gefällt ihr zurückgezogenes Leben oder die Möglichkeit sich in ihr Spiel zu flüchten. Weiterhin ist die Frage, ob Gamer Zielobjekt von diversen Firmen werden wollen. Außerdem könnten, je nach Unternehmen und je nach genutzten Spiel bzw. Art der Werbung, auch falsche Eindrücke vermittelt werden.

Welchen Anteil trägt die Pandemie dazu bei?

Es muss wohl gesagt werden, dass es soweit wohl nie ohne die Pandemie gekommen wäre.
Der Kontakt zwischen den Menschen wurde untersagt und viele Unternehmen mussten ihre Besatzung auf ein Minimum herunterfahren oder die Pforten komplett schließen. Natürlich liegt es da Nahe den Kontakt über Videospiele wie Animal Crossing aufrechtzuerhalten. Und da sich die Zielgruppen eh dort aufhalten, ist es nur logisch, dort auch direkt mit der Werbung anzusetzen.

Allerdings war es seit längerem absehbar, dass Gaming immer mehr Gefallen finden wird. Nehmen wir allein die Kino-Hits der vergangen Jahre und Beispiele wie Ready Player One (2018) oder Ralph reichts! (2012).

Meine persönliche Meinung

Meine ganz persönliche Meinung zum Thema „Werbung mit Videospielen“ ist folgende: Ich finde die Sache zwar nicht grundlegend schlecht, aber so wirklich gut finde ich sie auch nicht.
Greifen wir uns mal das oben genannte Beispiel der Werbung von Gillette Venus mit Animal Crossing: New Horizons. Im Grunde werben sie für eine gute Sache, nämlich mehr Selbstbewusstsein für Frauen mit Hautproblemen. Allerdings zieht das Unternehmen trotzdem Vorteile daraus. Und ja, ich als Animal Crossing-Spieler fühle mich schon irgendwie benutzt. Obwohl ich das ja gar nicht wirklich wurde.

Ich kann aber auch den Standpunkt der Unternehmen verstehen, die darin einfach eine neue Möglichkeit sehen, Kunden zu gewinnen.

Der andere Punkt ist, dass ich mir erhoffe, dass die Anerkennung für Gaming weiter steigt und immer mehr Platz in der Gesellschaft bekommt. Allein die Vorstellung irgendwann selber durch die Oasis streifen zu können, wie in Ready Player One, bereitet mit Herzflattern.
Trotzdem bin ich grundsätzlich dagegen, dass andere Firmen daraus ihren Nutzen oder Gewinn schlagen.

Wie steht ihr zu dem Thema „Werbung mit Videospielen“? Hinterlasst uns eure Meinungen und Erfahrungen gern in den Kommentaren!

Über Bonnie Scott 217 Artikel
Ich bin im Jahr der Spiele-Legenden (1999) zur Welt gekommen, was konnte ich da anderes werden als Gamer? Mit Super Mario 64 und Digimon World überlebte ich, bis ich meinen Nintendo DS erhielt. Neben Guitar Hero on Tour nistete sich der kleine springende Klempner in mein Herz. Seither besaß ich jedes Mario-Game, das ich ergattern konnte. Die Nintendo 64 und die PS1 stehen noch im Regal - neben der Nintendo Switch. Meine Reise führte mich weiter zu Animal Crossing und Breath of the Wild. Lasst uns gespannt warten, wie es weiter geht...

Ersten Kommentar schreiben

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*