20XX [Schattenspiele]

Heute möchte ich euch einen weiteren 2D-Action-Platformer ans Herz legen und zwar 20XX. Der Titel allein scheint wenig aussagekräftig. Doch schon, wenn ihr den ersten Screenshot seht, wisst ihr wahrscheinlich, was euch hier erwartet.

Das Spiel ist nämlich nicht erst auf den zweiten Blick eine klare Liebeserklärung an die Mega Man X-Titel. Begeht aber bitte nicht den Fehler und stempelt 20XX als billige Kopie ab, denn das ist es bei Weitem nicht!

Bevor ich näher auf den Titel eingehe, könnt ihr hier einen Blick auf das Spiel werfen.

Verschaffen wir uns einen Überblick

Die Story ist – wer hätte es gedacht – ziemlich schnell erzählt. Das Intro zeigt die beiden Hauptcharaktere Nina und Ace, die vom Dach eines Wolkenkratzers aus mit ansehen müssen, wie ihre Stadt von mechanischen Monstern attackiert wird. Natürlich nehmen sie das nicht tatenlos hin, sondern brechen zur Rettung bzw. zum Kampf gegen die Unholde auf. Das war’s… mehr Story braucht man auch nicht!

Das Bild zeigt den Hub in 20XX.
Hub: Hier wählt ihr euren Charakter, kauft Upgrades oder wechselt den Spielmodus

Ihr startet das Spiel in eurem Hub, welches ihr in regelmäßigen Abständen, nämlich jedes Mal nach eurem Ableben, wiedersehen werdet. Dort könnt ihr unter anderem zwischen den Hauptcharakteren Nina (Blaster-Schützin à la Mega Man) oder Ace (Nahkämpfer, wie Zero aus den Mega Man X-Titeln) wählen. Außerdem gibt es hier noch verschiedene Modi, Upgrades und Items. Auf diese gehe ich später noch ein.

Wie schwierig darf 20XX für euch sein?

Bevor ihr euch in das erste Level stürzt, müsst ihr euch für einen Schwierigkeitsgrad entscheiden. Anfänger können hier ohne schlechtes Gewissen den leichten Weg wählen. Erfahrene Mega Man-Spieler steigen auf der mittleren Stufe ein. Überschätzt euch aber nicht, denn der Schwierigkeitsgrad bei 20XX ist nichts für Weicheier.

Über den Ablauf an sich braucht man nicht viele Worte zu verlieren, denn es ist wie Mega Man! Das Besondere allerdings ist die Tatsache, dass ihr nicht, wie im großen Vorbild, die Level nach und nach auswendig lernen könnt und somit euer Fortschritt mehr oder weniger eine Fleißaufgabe ist.

Bei 20XX ist jeder Durchgang eine neue Herausforderung, da die Level jedes Mal per Zufallsgenerator zusammengestellt werden. Okay, hin und wieder wiederholt sich ein Abschnitt und ihr denkt: „Habe ich das nicht gerade schon mal gemacht?“ Ab und zu führt ein Hüpf- oder Kletterpfad, an dessen Ende ihr eine Belohnung erwartet, auch mal ins Leere. Das kommt aber eher selten vor.

Ansonsten sind die Level wirklich gespickt mit Belohnungen und Beute, die euch das virtuelle Leben leichter machen können. Habt ihr zum Beispiel Stiefel gefunden, die euch für 1-2 Sekunden in der Luft schweben lassen oder einen Doppelsprung ermöglichen, so ist das nicht nur ein nettes Gimmick, sondern eine Offenbarung.
Das Erkunden der Level lohnt sich deshalb so gut wie immer.

Eile mit Weile: Es gibt zwar zusätzliche Belohnungen für das schnelle Beenden eines Levels, hin und wieder solltet ihr aber den richtigen Moment zum Springen abwarten

So hüpft, dasht und ballert ihr euch in klassischer Mega Man-Manier von links nach rechts und sammelt auf dem Weg nützliche Items oder Verbesserungen für euren Anzug ein, bis ihr am Ende der Stage auf einen Boss trefft.

Variable Bosskämpfe

Die Kämpfe gestalten sich dabei relativ abwechslungsreich, da jeder Boss seine eigenen Spezialfähigkeiten und Angriffe besitzt. Habt ihr einen Boss besiegt, könnt ihr wählen, ob ihr seine Spezialwaffe für euch beanspruchen oder ein Upgrade erhalten möchtet. Die Upgrades bescheren euch unter anderem mehr Lebens- oder Waffenenergie. Die Wahl liegt bei euch und es gilt zu beachten, dass natürlich jeder Boss auf die Spezialwaffe eines anderen Bosses relativ anfällig reagiert. Das kennen wir auch aus den Mega Man-Titeln.
Bei 20XX kommt allerdings noch hinzu, dass nicht nur ihr im Laufe eures Durchgangs stärker werdet, sondern auch die Bosse! Bekämpft ihr einen Boss direkt als erstes oder zweites, so stellt dieser zunächst vielleicht kein größeres Problem dar. Bekämpft ihr ein- und denselben in einem anderen Durchgang aber in der sechsten oder siebten Stage, so werdet ihr euch ungleich schwerer tun. Daher macht es auch Sinn, die Bosse, mit denen man sich schwer tut, möglichst am Anfang aus dem Weg zu räumen und sich die Bosse, die einem mehr liegen, für den Schluss aufzuheben.

Bosse: Schnelle Reaktionen und die richtigen Waffen sind der Schlüssel zum Sieg

Insgesamt gilt es, zehn Bosse zu erledigen. In einem Rutsch habe ich dies bisher noch nicht geschafft. Segnet ihr das Zeitliche, so findet ihr euch in eurem Hub wieder, und könnt Ressourcen in Form von Computerchips (Soul Chips) ausgeben, die ihr während eures Durchgangs gesammelt habt.

Dies solltet ihr auch unbedingt tun, denn wenn ihr einen neuen Durchgang startet, sind alle Soul Chips verloren. Um das zu vermeiden, könnt ihr eure Währung in temporäre Verbesserungen stecken, welche nur für euren nächsten Durchlauf gelten. Ihr könnt allerdings auch Upgrades erwerben, welche euch den Kampf in Zukunft dauerhaft erleichtern werden. Für diese müsst ihr logischerweise etwas tiefer in die Tasche greifen.

Was hat 20XX noch zu bieten?

Habt ihr gerade keine Lust auf den normalen Story-Modus, so habt ihr in eurem Hub auch die Möglichkeit, tägliche Herausforderungen zu spielen, euch das Leben durch zusätzliche Handicaps – wie längere Level oder stärkere Gegner – noch schwerer zu machen oder ihr verzichtet komplett auf die Stages und startet einen reinen Bossrun. An Beschäftigung mangelt es also nicht!

Ein weiterer großer Pluspunkt von 20XX ist der integrierte Koop-Modus. Ihr könnt nämlich das komplette Abenteuer auch mit einem Freund zusammen durchzocken. Entfernt ihr euch in einer Stage zu weit voneinander, so zoomt die Kamera heraus, damit ihr alles im Blick behaltet. In der Praxis funktioniert das eher selten, Spaß macht es aber allemal.

Aktuell kostet das Spiel 14,49 €, ich habe es damals für 19,99 € im eShop gekauft und kann es euch nur wärmstens empfehlen. Mit Mega Man hatte ich eigentlich nie viel am Hut, ich glaube, das erste und einzige Mega Man, was ich länger gespielt habe, war damals zu Game Boy-Zeiten! Das soll heißen, dass auch Leute wie ich, die sonst nicht viel mit dieser Art Spielen zu tun haben, dennoch ihren Spaß damit haben können – und das nicht zu knapp! Fans von Mega Man X sollten ohnehin nicht lange überlegen.

Der Einstieg funktioniert gut, die Steuerung ist fantastisch. Sound, Musik und ein hoher Wiederspielwert runden das Gesamtpaket ab. Hinzu kommt die Möglichkeit des Koop-Modus und die Tatsache, dass ihr dieses Spiel immer wieder für eine Runde anschmeißen könnt, wenn ihr mal 20-30 Minuten Zeit habt. Also ist es ebenfalls ideal für unterwegs.
Viel Spaß beim zocken!

Über Sebastian Broens 8 Artikel
Im Jahre 1984 geboren, habe ich 1991 auf dem guten, alten Game Boy meine ersten Erfahrungen in Sachen Nintendo und Gaming insgesamt gesammelt und bin seither nicht mehr davon weggekommen. Heute besitze ich außer dem NES und der WiiU so ziemlich alle Nintendo-Konsolen und diverse Handhelds die man hierzulande kaufen kann. Zu meinen Lieblingsspielen gehören die The Legend of Zelda-Teile, sowie Metroid und Fire Emblem. Besonders ans Herz gewachsen ist mir natürlich die Switch, da sie für mich einfach das Beste aus zwei Welten vereint. Ich kann nicht nur vor dem heimischen Fernseher, gemütlich auf der Couch zocken, sondern auch überall unterwegs. Außerdem ist die Switch für mich die perfekte Konsole, um auch einmal kleinere, unbekanntere Titel auszuprobieren, die ich euch in meiner Rubrik Schattenspiele gerne näher bringen möchte.

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