Shovel Knight: King of Cards [Test]

Shovel Knight: King of Cards ist ein hervorragender Abschluss der ersten Sammlung, genannt Treasure Trove und ist seit knapp zwei Wochen erhältlich. Jene, die sich besagte Sammlung gekauft haben, konnten das Spiel automatisch downloaden, alle anderen können es separat kaufen. Ich bedanke mich hiermit herzlich bei Yacht Club Games für den Review Code. Warum ich erst jetzt mit dem Test ankomme? Nun…lasst mich erläutern…

King of Cards: Jetzt wird’s königlich!

Wie bei allen bisherigen Teilen der Shovel Knight Reihe auch, versprüht alles an diesem Spiel einen kindlichen, spielerischen Charme. Nichts an diesem Spiel ist ernst – und das macht den Reiz aus.

Ihr habt euch als King Knight selbst dazu auserkoren, der König der Karten zu werden und die Tjost-Titanen zu besiegen! Ihr verlangt den Ruhm, der euch zusteht, wenn Mama nicht gerade wieder dazwischenredet. Gemeinsam mit euer Armee aus Propeller-Ratten macht ihr euch auf den Weg!

Unterwegs trefft ihr auf zahlreiches Fußvolk, welches euch in eurem Luftschiff begleitet und unterstützt, um diese waghalsige Mission zu einem vollen Erfolg zu machen.

Solche Erhabenheit!

Battle Royale

King of Cards besteht aus zwei Teilen. Da wäre zum einen der standardmäßgie 8-Bit-Plattformer, der sowas von verflucht mega verrückt schwer ist, dass nur solche von königlichem Geblüt einige der kniffligsten Passagen meistern werden. Ich schlage mich wacker, auch wenn meine Nachbarn jeden meiner unzähligen und oftmals unsinnigen Tode mitzählen können.

Der zweite Teil ist das eigens für dieses Spiel entwickelte Kartenspiel Tjost. Das ist eine gelungene Abwechslung zu den Strapazen des Plattformers und im Verhältnis schon fast zu einfach.

King of Cards: Der Plattformer

Die Shovel Knight Spiele sind dafür bekannt, nicht gerade zimperlich mit dem Schwierigkeitsgrad zu sein – und King of Cards bildet da keine Ausnahme. Ihr stolziert als King Knight durch die verschiedenen Level und hüpft und kämpft euch vorwärts, während ihr alles an Diamanten einsammelt, was ihr erreichen könnt.

Die Steuerung ist super simpel gehalten. Ihr könnt sowohl das Steuerkreuz oder den Joystick nehmen und das Spiel sogar nur mit einem einzigen Joy-Con spielen, aber wer will das schon. Ihr könnt laufen, springen und eine Rammattacke ausführen. Das ist euer Angriff. Trefft ihr damit einen Gegner oder eine Wand, springt ihr automatisch in einer Pirouette nach oben und könnt dann mit euren Füßen erneut von Gegnern oder zerstörbaren Blöcken etc. abspringen. Danach könnt ihr eine neue Rammattacke ausführen und das Spiel so wiederholen.

Was jetzt aber so einfach klingt, muss äußerst gut verstanden werden. Stimmt das timing nicht, erleidet ihr Schaden und stürzt gerne mal in den Abgrund. Erkennt ihr nicht, dass ihr euch an der Wand nicht abstoßen könnt, prallt ihr einfach daran ab und landet im Abgrund. Merkt ihr euch nicht, wie weit euer Schulterstoß reicht, kommt ihr nicht auf die nächste Plattform und… Ihr erkennt das Schema.

King of Cards King Knight Pirouette
Eine majestätische Pirouette

Jedes Level hat 3 Medaillen, die man einsammeln und auf dem Luftschiff oder auf der Karte gegen nützliche Dinge eintauschen kann. Des Weiteren haben viele Level auch geheime Ausgänge, mit denen ihr an kleine Orte kommt, die voller Schätze und seltener Karten für euer Tjost-Deck sind.

Auf der Karte findet ihr immer wieder kurze Level, vor denen eine Person euch eine Spezialfähigkeit gegen Medaillen verkauft. Mit dieser Fähigkeit, z.B. eine Seifenblase, die euch vor dem Fallen bewahrt, müsst ihr dann dieses Level absolvieren. Schafft ihr das, schließt sich die Person dann eurem Team auf dem Luftschiff an.

Hin und wieder trefft ihr auf zufällig auftauchende Bosse auf der Map. Besiegt ihr sie, findet ihr sie ebenfalls auf eurem Schiff und könnt euch dort dann noch im Tjost-Spiel mit ihnen messen. Die Menge an Content ist beachtlich.

King of Cards overworld Map
Das ist eines der drei Gebiete, die ihr bereisen könnt.

Jedes Gebiet hat eine Taverne, bei der ihr einige Kontrahenten im Tjost besiegen und so an seltene Karten gelangen könnt.

Das Kartenspiel: Tjost

Ich bin ja begeisterter Fan von Kartenspielen im Allgemeinen und liebe es, wenn gute Kartenspiele in Videogames eingebaut werden. Mein Favorit war für lange Zeit das Triple Triad aus Final Fantasy VIII. Bei den ersten Szenen zu Tjost fühlte ich mich auch erst daran erinnert, jedoch spielt es sich schon ziemlich anders.

Nach eurem Kampf gegen Specter Knight, dem ersten Boss des Spiels, erhaltet ihr von ihm ein Starter-Deck, mit dem es euch in die erste Taverne verschlägt. Dort werden euch die grundlegenden Regeln beigebracht.

Shovel Knight: King of Cards Tjost Bildschirm
So kann ein Tjost-Spielfeld aussehen

Auf dem Spielfeld liegen bis zu 3 Diamanten, die es zu besetzen gilt. Ihr legt abwechselnd Karten auf das Spielfeld. Es wäre natürlich zu einfach, die Karten einfach auf die Diamanten zu legen, weshalb die Regel besagt, dass ihr Karten nur auf diese Felder stoßen dürft. Hier kommen die Pfeile auf den Karten ins Spiel, die euch anzeigen, in welche Richtung man eine liegende Karte stoßen kann. Um das Hauptspielfeld sind noch Felder, die als Begrenzung dienen. Wenn dort eine Karte hin geschoben wurde, könnt ihr in diese Richtung nicht mehr weiterschieben. Sobald alle Hauptfelder besetzt sind, endet das Spiel und derjenige mit den meisten Diamanten gewinnt. Als Sieger darf er sich eine der liegenden Karten des Gegners aussuchen und behalten.

Um das Spiel etwas aufzuwürzen gibt es später Karten mit besonderen Effekten wie doppelten Pfeilen, Explosionen, Richtungsänderungen etc. Wer möchte, kann auch bei Kistian Cheats kaufen…oder sich seine verlorenen Karten zurückkaufen, was ebenfalls sehr praktisch ist.

Das Luftschiff

Wie bereits erwähnt, versammeln sich immer mehr Leute auf eurem Luftschiff. Diese versorgen euch mit allerlei Waren, wie neuen Rüstungen (mit besonderen Effekten), speziellen Fähigkeiten, mehr Lebensenergie und Mana, etc. Es lohnt sich, regelmäßig mal die Passagiere anzusprechen, und sei es nur für die netten Dialoge.

Des Königs neue Kleider!

Ein königliches Fazit

Pros

  • toller Humor
  • angenehmes Kartenspiel
  • wie immer ein klasse Soundtrack

Cons

  • die simple Präsentation täuscht über den steilen Schwierigkeitsgrad hinweg

Was soll ich sagen – alleine der Umstand, dass mir trotz langem Überlegen nur ein einziger Kritikpunkt einfällt, der rein objektiv ist, spricht eigentlich für sich selbst. Wer die anderen Shovel Knight Teile mochte, wird King of Cards lieben. Das Spiel läuft flüssig, der Soundtrack ist wie immer fantastisch – kein Wunder, es sind überwiegend die gleichen Tracks – und die Grafik sieht im Handheld super aus. Auf einem großen Monitor kommen 8-Bit Spiele immer etwas komisch rüber, aber auch da lässt es sich super spielen. Das Kartenspiel ist eine gelungene Abwechslung und macht viel Spaß. Es gibt massig in dem Spiel zu entdecken und 100%-Spieler werden eine Weile zu tun haben. Was man mit den eigens für das Spiel entwickelten Amiibo machen kann, hab ich jetzt noch gar nicht erwähnt. Holt sie euch und schaut es euch einfach selbst an. Ich liebe es. Ich hab jetzt jedenfalls etwas über 20 Stunden dran gesessen und bin vielleicht zu zwei Dritteln durch, ohne den Anspruch zu haben, alles vervollständigen zu müssen. Wer auf schwere Plattformer steht, kommt um dieses Spiel nicht herum.

Über Roger Hogh 750 Artikel
Baujahr 1987, begann bereits als Zwerg mit einem Sega Master System II zu zocken, der einzigen Nicht-Nintendo-Konsole, die er je besessen hat. Begeisterter Fan von guten Metroidvanias und The Legend of Zelda. Überwiegend Einzelspieler, aber man findet ihn gerne mal bei einer Runde Smash Bros, natürlich als Link.

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