Diablo 3 – Ein Tag im Leben von KnochenJochen [Test]

Das hier ist ein etwas anderes Review. Den meisten von euch sollte Diablo 3 inzwischen bekannt sein, gibt es das Spiel doch bereits seit einer Ewigkeit auf dem PC und allen möglichen Konsolen.

Warum also überhaupt ein Review zu Diablo 3 schreiben?

Weil ich soviel Spaß wie schon lange nicht mehr mit dem Spiel habe und euch daran teilhaben lassen möchte.

Bleibt ein Weilchen und hört zu

Die Hauptstory von Diablo 3 passt auf einen Bierdeckel. Diablo wurde im zweiten Teil in einen schwarzen Seelenstein gesperrt, doch solange dieser existiert, gibt’s immer wieder Schwierigkeiten. Die Armeen der Hölle überfallen Sanktuario erneut und so liegt es an euch, dem Untreiben ein für alle Mal ein Ende zu bereiten.
Wer die Story das erste Mal spielt, wird seinen Spaß damit haben. Sie ist atmosphärisch, gut erzählt und zieht sich über vier Akte, jedenfalls bis zu Diablos Ableben. Ein fünfter Akt kam irgendwann als Add-on hinzu, bei dem ein gefallener Erzengel namens Malthael versucht, seine Erkenntnis, dass das Leben keinen Sinn macht und man es deshalb auslöschen sollte, in die Tat umzusetzen. Auch ihn gilt es zu stoppen.

Frisch von den Toten auferstanden, macht sich KnochenJochen mit seiner Gang eigens beschworener russischer Skelettschläger, den „Sieben Ivans“, wie er sie nennt, sowie seinem getreuen Haustier Klumpi, dem Fleischgolem, an die Arbeit.

Soweit, so gut – kommen wir zum eigentlichen Spiel

Euer Ziel erreicht ihr, indem ihr als Barbar, Dämonenjäger, Hexendoktor, Kreuzritter, Zauberer, Mönch oder Totenbeschwörer eine Vielzahl an Fähigkeiten gegen die Untote Heerschar anwendet, um diese zu dezimieren. Die Genre-Bezeichnung „Hack’n’Slay“ könnte nicht treffender sein. Ihr hackt und schlachtet euch durch gigantische Monstermassen, Elite-Gruppen und Bosse. 

So eine Schweinerei. Wenn KnochenJochen und seine Diener etwas töten, bleiben Leichen liegen. Zum Glück räumt er pedantisch hinter sich auf, indem er sie entweder explodieren lässt (wenn alles gleichmäßig mit Blut beschmiert ist, fällt’s gar nicht mehr auf), die Monsterhorden damit abschießt, sie wieder Auferstehen lässt, oder sie einfach verspeist um sich zu stärken. Mahlzeit.

Ist die Story erst einmal durchgespielt, macht ihr im Abenteuermodus munter weiter mit dem Schnetzeln. Ihr könnt an den verschiedenen Schauplätzen der Welt „Kopfgelder“ erledigen und euch damit Erfahrung und Belohnungen sichern, oder in der Stadt bei dem Geist Orek Nephalemportale (auch Rifts genannt) absolvieren – sprich, einfach durch zufällig generierte Welten voller garstiger Biester wandeln, dort den Obermacker umbringen und euch so die Möglichkeit erspielen, große Nephalemportale (Greater Rifts, kurz Grifts) zu erledigen. 
Wie es sich für das Genre gehört, gibt es eine gefühlte Milliarde an Waffen, Helmen, Schulterplatten, Stiefeln, Ringen, Amuletten, Schilden, Rüstungen und und und. Alle Gegenstände gibt’s natürlich auch in unterschiedlichen Seltenheitsstufen. Weiß ist zum Wegschmeißen. Blau ist zum Wegschmeißen. Gelb ist genau so lange tragbar, bis ihr legendäre (Orange) oder Set-Gegenstände (Grün) gefunden habt. Legendäre Gegenstände haben manchmal einzigartige Fähigkeiten, mit denen es sich leichter morden lässt. Set-Gegenstände haben mächtige Set-Boni, je mehr Teile man davon beisammen hat. Damit schafft man auch die höchsten Schwierigkeitsstufen.

Na toll. Wieder nur Schrott gefunden.
Es ist zum Aus-der-Haut-Fahren!

Und so beginnt sie, die ewige Diablo-Spirale, die einen immer wieder packt. Man rennt durch ein Rift, hebt jeden Mist auf, besiegt den Rift-Boss, legt die bessere Ausrüstung an und zerstört den Rest. Wenn die Ausrüstung viel besser wird, stellt man die Schwierigkeit ein wenig höher ein, damit es nicht langweilig wird – und weiter geht’s. 
Ist das stumpfsinnig? Und wie!
Ist das Zeitverschwendung? Hätte ich all die Stunden gearbeitet, anstatt sie in Diablo zu stecken, wäre ich vermutlich reich. 
Ist es das Wert? Jede einzelne Minute!

Reisen in der besten Saison

Damit den Spielern nicht langweilig wird, gibt es von Blizzard alle paar Monate eine neue Saison. Wer einen Saisoncharakter erstellt, fängt das Spiel von vorne an und muss bestimmte Aufgaben erledigen. Als Belohnung dafür erhält man ein garantiertes Set für die jeweilige Klasse, die man gewählt hat. Für den Totenbeschwörer gibt es aktuell das „Trag’Oul“ Set, welches mächtige Boni für alle Blutmagie-Fähigkeiten verleiht. Leider kam mir zu spät in den Sinn, meinen Charakter Blut-Knut zu nennen, die „Red Baroness“ ist bereits unterwegs gewesen. Mit KnochenJochen sammele ich gerade „Rathmas“ Set zusammen, welches Boni für Skelettmagier und Begleiter gibt.

„Los, Sklaven, sucht dieses verdammte Set zusammen! Ich hab nicht den ganzen Tag Zeit!“ 
– KnochenJochen

Diese Saisonreise beginnt mit recht einfachen Aufgaben, ist aber mit jeder weiteren Etappe mit immer mehr Grinden verbunden. Das stört einen Diablo-Spieler aber nicht, denn das Gemetzel sieht auch auf der Switch fantastisch aus und läuft absolut ruckelfrei.
Egal, ob allein zu Hause, online mit Freunden, unterwegs im Café oder zusammen mit dem Kumpel im lokalen Multiplayer – das Spiel macht immer wieder viel Spaß. Hier noch einen Schatzgoblin erledigen, da gegen bewaffnetes Rindvieh kämpfen, Schmusebärchen und Einhörner in Whimsyshire töten – das Spiel ist ein einziger Trip. Überall explodiert, blitzt, leuchtet, kracht es. Man wird die ganze Zeit mit Effekten bombardiert und legt wie beiläufig das bessere Equipment an, um sofort wieder zurück ins Getümmel zu rennen.

Fazit

Pros:

  • Eine Fantastilliarde Gegenstände und Fähigkeitskombinationen
  • Läuft ruckelfrei in jedem Spielmodus
  • Die Saisons bieten immer mal wieder frischen Wind

Cons:

  • Wer Abwechslung sucht, wird mit dem Spiel nicht glücklich
  • Die Legende erzählt, dass sich in diesem Spiel eine Story versteckt…
  • Deckart Cain stirbt

Was soll ich noch groß sagen? Wem das Hack’n’Slay-Genre auch nur bedingt zusagt, dem wird dieses Spiel gefallen. Wer bei dem Gedanken, immer das Gleiche zu machen, um stärker zu werden und dann schneller das Gleiche zu machen, das kalte Grauen empfindet, macht um dieses Spiel einen großen Bogen. Ich jedenfalls treffe mich weiterhin wöchentlich zum Couch-Coop mit meinem besten Kumpel, um Sanktuario sicher zu machen.
Nicht einmal der Tod kann sich vor uns retten!

Über Roger Hogh 750 Artikel
Baujahr 1987, begann bereits als Zwerg mit einem Sega Master System II zu zocken, der einzigen Nicht-Nintendo-Konsole, die er je besessen hat. Begeisterter Fan von guten Metroidvanias und The Legend of Zelda. Überwiegend Einzelspieler, aber man findet ihn gerne mal bei einer Runde Smash Bros, natürlich als Link.

2 Kommentare

  1. Nettes Review und ziemlich gut auf den Punkt gebracht. Ne kleine Anmerkung hätte ich aber: Auch weiße und blaue Gegenstände haben durchaus bis in’s Lategame ihren Nutzen, denn sie lassen sich beim Schmied in Handwerksmaterialien recyclen, mit denen man mächtige Items craften kann. Das selbe gilt übrigens auch für gelbe, orange und grüne.

    • Das stimmt schon, aber auf die lege ich halt keinen Wert beim „aufsammeln“. Die werden einfach so mitgenommen und dann im Schwung zu Materialien verarbeitet, ohne mir die einzelnen Gegenstände nochmal auf ihre Werte anzuschauen.

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