Typecasting in Videospielen

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Heute widmen wir uns mal einem nicht ganz so ernst gemeinten Thema: Typecasting in Videospielen.

Typecasting ist ein Begriff aus der Film- und Theaterbranche und bedeutet, dass Darsteller immer wieder für die gleiche Art Rolle herangezogen werden. Ein Hugh Grant wird also nicht plötzlich als neuer MCU-Superheld eingesetzt, sondern erhält mit 99 %er Gewissheit eine weitere Rolle in einer durchschnittlichen Liebesschmonzette, während man Silvester Stallone eher den knallharten Actionhelden mimen lässt.

Der Fluch des Typecasting

Einige Schauspieler leiden unter diesem Schubladendenken. Klar, nur weil man einmal in einer Rolle besonders brilliert hat, möchte man vielleicht dennoch mal etwas Neues ausprobieren, seine schauspielerischen Fähigkeiten unter Beweis stellen. Und warum sollte es Videospielcharakteren anders ergehen?

Wer weiß denn schon, ob ein Link nicht gerne Beach Volleyball mit Bomben spielen möchte, anstatt immer nur durch finstere Dungeons zu wandern und das Böse aus Hyrule zu verbannen? Er ist und bleibt ein Actionheld. Daran ändern auch seine Auftritte in der Warriors-Reihe und als Kämpfer bei Soul Calibur II und Smash Bros. nichts. Die seltenen Ausbrüche in Sportspiele wie Mario Kart kann man kaum dazu zählen. Auch sein Versuch, eine eigene Bogenschieß-Spielreihe zu starten, verfehlte ihr Ziel in hohem Bogen.

Vielleicht wäre Yoshi ja gerne die allesfressende Gefahr im nächsten Jurassic Park Videospiel? Stattdessen bewirft er in seinem aktuellen Hauptspiel Pappe mit Eiern.

Ausbruch aus der Routine

Dass es auch anders geht, beweist Jedermanns Liebling Mario. Mario hat sich erfolgreich als Dr. gegen Bakterien gewehrt, hat eigene Spiele über Fußball, Tennis und olympische Sportarten, fährt seinen eigenen Fun-Racer und ist in mehrfacher Ausführung beim größten Spaß-Prügelspiel für Nintendos Konsolen dabei. Er hat 2D und 3D Jump & Runs in seinem Repertoire, sowie eine erfolgreiche rundenbasierte RPG-Reihe. Hinzu kommt, dass er einen – wenn auch unbestätigten – Gastauftritt als Professor bei Tetris Plus hat. Die Verkleidung ist zwar gut gewählt, aber die Stimme ist unverkennbar.

Typecasting in Videospielen - Tetris Plus Professor
Das ist Mario. Mir egal, ob er so genannt wird oder nicht.

Ein weiterer Charakter, der den Genrewechsel geschafft hat ist Captain Falcon. Dieser ist so erfolgreich aus dem Hyperspeed-Renngeschehen aus- und ins Kampfgeschehen eingestiegen, dass jüngere Spieler oftmals staunen, wenn man ihnen erzählt, er wäre Rennfahrer gewesen. Nichts an seinem Aussehen lässt darauf schließen und von F-Zero hat man schon so lange kein Lebenszeichen mehr gehört, dass Gerüchte über eine Wiederbelebung des Franchises oftmals nur müde belächelt werden. Captain Falcon ist ein Kämpfer. Wer weiß, vielleicht macht er eines Tages einen Gastauftritt bei Mortal Kombat?

Fatality!

Kreativität darf sein

Ich liebe Tagträumereien, bei denen ich bekannte Charaktere in neue Genres oder unübliche Rollen schmeiße. Kirby als alles vernichtendes rosa Loch in einem Weltraum-Shooter? Immer her damit! Kratos als Tee schlürfender Endgegner für ein Fantasy-Schachspiel? Na klar! Samus Aran als potentielle Gefährtin bei einem Harvest Moon Ableger, der vielleicht tatsächlich auf dem Mond spielt? Auf jeden Fall!

Ich fordere die Entwickler hiermit auf, sämtliches Typecasting über Bord zu werfen und sich endlich mal etwas Abwechslung zu trauen. Schlimmstenfalls wird es eine absolute Lachnummer, bestenfalls ein neuer Trend.

Jetzt seid ihr gefragt! Welche Crossover oder Genrewechsel würdet ihr gerne sehen? Egal für welche Konsole, lasst eurer Fantasie freien Lauf! Wir freuen uns auf eure Kommentare.

Über Roger Hogh 750 Artikel
Baujahr 1987, begann bereits als Zwerg mit einem Sega Master System II zu zocken, der einzigen Nicht-Nintendo-Konsole, die er je besessen hat. Begeisterter Fan von guten Metroidvanias und The Legend of Zelda. Überwiegend Einzelspieler, aber man findet ihn gerne mal bei einer Runde Smash Bros, natürlich als Link.

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