Offline vs. Online – Multiplayer

Gepflegtes Chaos: Bis zu acht Spieler können gleichzeitig an einem Kampf teilnehmen. Wer dabei den Überblick behält, hat es leichter

Offline- vs. Online-Multiplayer, welche Art des gemeinsamen oder gegeneinander Zockens ist besser?

Als eingefleischter Single-Player bin ich prädestiniert dazu, eine ausgewogene und gehaltvolle Meinung zu diesem Thema abgeben zu können, da ich weder die eine, noch die andere Seite favorisiere.

So sehr ich auch den Einzelspieler-Modus der meisten Spiele zu schätzen weiß, ab und zu überkommt mich der Sinn nach sozialer Interaktion und ich wage mich an ein Multiplayer-Spiel heran. Diese gibt es auf der Switch zuhauf, in den verschiedensten Genres, sodass auch für mich etwas Passendes dabei ist. Sei es Diablo 3, Paladins, oder Super Smash Bros. Ultimate – ab und an begebe ich mich offline oder online unter Leute. Aber wie zockt sich Multiplayer besser?

Vor- und Nachteile des Online Multiplayers

Spiele wie Paladins, Arena of Valor oder Tetris 99 sind grundsätzlich nicht im Splitscreen spielbar. Hier stellt sich die Frage nach Offline-Multiplayer also gar nicht erst. Aber auch bei Prügel- oder Rennspielen, die man durchaus mal gemeinsam oder gegeneinander auf der Couch zocken kann, zieht es viele Leute in den Online-Wettkampf.

Ein guter Grund hierfür ist natürlich die Herausforderung, sich mit erfahrenen Spielern aus aller Welt zu messen. Wenn man auf dem heimischen Sofa konstant als Sieger aus der Schlacht gegen seine Freunde hervorgeht, haben diese meistens keine Lust mehr auf das Spiel – also sucht man online nach neuen Freunden oder zumindest vernünftigen Gegnern.

Justin hat eindeutig den Heimvorteil

In den meisten Fällen kostet der Online-Multiplayer heutzutage auch keine monatliche Gebühr mehr – mal vom „Online-Service“ der verschiedenen Konsolen abgesehen.

Wo wir bereits beim Hauptproblem wären, jedenfalls auf der Switch: der Kommunikation!

Während PC und die Konkurrenzkonsolen problemlos Bluetooth-Headsets inklusive TeamSpeak oder sonstigen VoiceChat-Programmen unterstützen, kommuniziert man bei Nintendo noch bevorzugt mit Buschtrommeln oder Rauchzeichen. Die angebotene „Lösung“ in Form einer Mobile App ist eine Zumutung. Das höchste der Gefühle sind noch Emojis oder vorgefertigte Einzeiler, die man bei Smash o.ä. einprogrammiert hat. Das erspart einem zwar einerseits das Geflame minderjähriger Kellerkinder und anderer Trolle, macht andererseits aber Co-op beinahe unmöglich, ohne umständlich auf ein Handy oder eine vernünftige externe VoiceChat-App zurückzugreifen.

Mein Setup für eine Online-Runde Smash Bros. Benutzerfreundlich geht anders

Vor- und Nachteile des Offline-Multiplayers

Wer diesen Beitrag über Diablo 3 von mir gelesen hat, weiß, wie viel Spaß ich mit diesem Spiel auf der Switch hatte. Am PC konnte mich Diablo 3 nicht halb so lange motivieren. Gemeinsam mit meinem besten Kumpel vor einem 27″ Monitor zu hocken, Chips und alkoholfreies Bier immer in Griffweite, und Sanktuario unsicher zu machen, ist unglaublich viel amüsanter gewesen. Hier halte ich mich ebenfalls vom Online-Multiplayer fern, da eine Absprache mit fremden Leuten auf der Switch schlicht nicht möglich ist.

Generell sind Nintendos Konsolen seit jeher auf Couch-Multiplayer ausgelegt gewesen. Hierin stecken sie auch weiterhin die Konkurrenz gnadenlos in die Tasche. Die Möglichkeit, seine Switch einfach mit zum Kumpel zu nehmen und gemeinsam, jeder mit der eigenen Konsole, eine Runde im Kreis zu fahren, ist etwas, dass Nintendo allen anderen voraus hat. Auch sind die Joy-Cons an sich schon dafür gedacht, mehrere Leute gleichzeitig an einer Konsole spielen zu lassen, wenn auch die bisherigen First-Party-Partyspiele etwas mau waren (oder katastrophal wie 1-2-Switch).

Offline vs. Online Multiplayer Mario Kart 4 Spieler Splitscreen
Der gute alte Splitscreen. Spaß und Verwirrung sind vorprogrammiert

Sofern man Freunde hat, die Bock auf einen gemeinsamen Abend vor der Konsole haben, sollte die Kommunikation also kein Problem sein. Was kann den Offline-Multiplayer denn dann abschreckend gestalten?

Die Hardware!

Controller oder Joy-Cons sind teuer. Sie nehmen Platz weg und müssen ständig geladen werden oder – noch schlimmer – mit Kabel an die Switch geschlossen werden, weil man zu geizig für Pro Controller war. Da jeder Spieler mindestens einen Controller benötigt und nicht alle Spiele mit einem einzelnen Joy-Con spielbar sind, geht das ganz schnell ins Geld, sofern man nicht genügend Freunde hat, die ebenfalls eine Switch (oder Controller) besitzen.

Offline- vs. Online-Multiplayer: Und was ist nun besser?

Es kommt auf das Spiel und die Laune an. Manche Spiele lassen sich nicht gemeinsam auf der Couch zocken. Manche machen dort erst am meisten Spaß. Ich habe z.B. kaum zockende Freunde in meinem Umfeld und muss so zwangsläufig auf Online-Multiplayer ausweichen. Dafür spiele ich wiederum eh nur selten mit oder gegen andere. Ob der eine Multiplayer dem anderen überlegen ist, lässt sich nicht abschließend feststellen.

Ich plädiere hiermit für einen Tetris 99 Offline-Multiplayer-Splitscreen-Modus. Das Chaos möchte ich sehen, wie 99 Spieler sich in einem Wohnzimmer vor den Fernseher hocken und versuchen, ihren Block zu finden.

Über Roger Hogh 750 Artikel
Baujahr 1987, begann bereits als Zwerg mit einem Sega Master System II zu zocken, der einzigen Nicht-Nintendo-Konsole, die er je besessen hat. Begeisterter Fan von guten Metroidvanias und The Legend of Zelda. Überwiegend Einzelspieler, aber man findet ihn gerne mal bei einer Runde Smash Bros, natürlich als Link.

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